Review
Steep - Silence Is Not Golden
Silence Is Not Golden - selten habe ich einen Albumtitel gesehen der so treffend ist. Krach ist und bleibt die Marschroute von Steep, und diesem Credo folgt man bis zum bitteren Ende.
Die Vocals von Leadsänger Samuli Kuusinen sind wie gehabt bitterböse und aggressiv, die Gitarren flechten elegante Melodien ein und die Drums sind tight und kraftvoll. Ist auf den ersten Blick überzeugend, auf den zweiten Blick nervtötend. Warum? Die Frage lässt sich leicht beantworten: Weil jeder Song sich trotz gelungener Melodieführung und netten Einfällen schnell abnutzt. Zwar achtet man anders als andere Bands sehr sorgfältig darauf, die Lieder abwechslungsreich zu gestalten, doch wen lockt das heute noch hinter dem Ofen hervor? Das sollte Grundvoraussetzung sein, nicht Mittel zum Zweck.
Die Musik von Steep ist durchaus partytauglich, jeder moshende Zeitgenosse wird auf dem Album das eine oder andere nette Lied entdecken, keine Frage. Doch wo stecken die kleinen Einfälle, die ein Album zu etwas Besonderem werden lassen? Wo steckt das alles niederbretternde Songwriting? Warum schafft es heutzutage kaum eine Band, wirklich aus der Masse hervorzuragen? Das dürften einige der Fragen sein, die dem Hörer beim Konsum besagter Scheibe einfallen könnten. Zwar mischt man geschickt diverse Stilmittel aus Neo Thrash, Hardcore und Metal, doch das gibt es schon tausendfach von Bands wie At The Gates & Co.
Ein durchschnittliches Album, das vor allem an Ideenmangel und fehlender Innovation krankt.
Robert
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