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Heaven Shall Burn, Amon Amarth, Sodom, Lordi, Asphyx, Burning Witches, Orden Ogan, Before The Dawn, Cradle Of Filth, Whitechapel, Dark Tranquillity, Architects, Madball, Behemoth, Jinjer, Aborted, The Black Dahlia Murder, Dust Bolt, Pain, Meshuggah, Obscura & Musikverein Illenschwang

Summer Breeze 2024

Flugplatz Sinbronn, Dinkelsbühl 14.08.2024

Alle Jahre wieder ist sie groß, die (Vor-)Freude auf das Summer Breeze im beschaulichen Dinkelsbühl. Deshalb verwundert es auch nicht, dass der Campingplatz bereits am Dienstag wieder prall gefüllt ist. Bei bestem Wetter ist feiern bis zum Abwinken angesagt, untermalt wird das Ganze mit einer illustren Schar an Bands, die einem die kommenden Tage mehr als nur versüßen.

Mittwoch, 14.08.2023

Was wäre ein Summer Breeze ohne die Blaskapelle Illenschwang? Nicht das Gleicht, trotzdem sicherlich ein Erfolg und natürlich lässt es sich die Truppe auch dieses Jahr nicht nehmen, dem Publikum den Marsch zu blasen., Bei besten Wetter wird die Matte geschüttelt, das Glas erhoben, Polonaisen gestartet und gerudert, was das Zeug hält. Diesmal bringt die Blasmusik auch jede Menge Merchandise mit, dass sich während des Auftritts wie warme Semmeln verkauft. Mutig wird sogar eine Wall Of Death gefordert, der Wunsch wird prompt erfüllt und heizt die Stimmung weiter an. Am Ende steht ein wieder mal gelungener Auftritt der 2025 seine Fortführung finden sollen wie die Illenschwanger selbst verkünden.

Heimspiel für Obscura. Die bayerische Kapelle aus Landshut gibt sich 2025 die Ehre beim Summer Breeze. Wer die Truppe kennt, weiß, dass deren Musik alles aber nicht einfach ist. Dennoch gibt es nicht nur Gefrickel sondern auch nachvollziehbare Songs, die im Publikum auf große Zustimmung stoßen. Die Riffs sitzen, das Drumming ist auf den Punkt, und der Tieftöner wummert schön in der Magengegend. Trotzdem ist der Auftritt etwas hölzern und im Publikum herrscht wenig Bewegung. Dafür sieht man das Öfteren offene Münder ob der technischen Darbietung. Unterm Strich ein guter Auftritt.

Ich hatte glücklicherweise bereits das Vergnügen Meshuggah vor kurzem auf ihrer Tour zu sehen. Entsprechend groß war die Vorfreude auf diesen Auftritt hier beim Sommer Breeze. Dem Gedränge vor der Bühne zu folge, freuten sich auch viele andere auch diesen Auftritt. Los ging es mit Blitzlichtern im Dunkeln bevor die Truppe um Fronter Jens Kidmann mit ihrer atemberaubenden Lichtshow und ihren vertrackten Rhythmen das Publikum zum Ausrasten brachte. Bis zum Ende hin versuchte jeder nach bestem Wissen und Gewissen und körperlichen Voraussetzungen den komplexen Strukturen der Truppe zu folgen und sich auf die Songs einzugrooven. Spätestens beim abschließenden Klassiker "Future Breed Machine" war dann komplettes Ausrasten angesagt.

Große Party mit großen Hits war bei Pain auf der T-Stage angesagt. Die Truppe um Peter Tägtgren ist von Beginn an auf der Höhe und heizt dem Publikum ordentlich mit ihrer Mischung aus partytauglichen Pop und hartem Industrial Metal ein. Zwischendurch schlagen sie auch mal blusige Töne mit "Have A Drink On Me" an, während die Setlist ansonsten vor Klassikern wie "Same Old Song", "Suicide Machine" oder natürlich "Shut Your Mouth" nur so strotzt. Coolerweise wechselt die Truppe passend zu den Songs auch mal die Klamotte, so dass es neben harten Tönen auch was fürs Auge gibt, während sich bei "Party In My Head" das Publikum mit Wasserfällen Vergnügen darf.

Donnerstag, 15.08.2023

Zum Aufwachen erstmal eine ordentliche Portion Thrash Metal. Dazu haben sich die Landsberger Dust Bolt auf dem Summer Breeze angemeldet. Trotz hoher Temperaturen zur Mittagsstunde bieten die Jungs einen intensiven Auftritt, der quasi für einen Dauer-Circle-Pit vor der Bühne und für viele hochgereckte Fäuste sorgt. Wer nach diesem energiegeladenen Gig noch nicht wach ist hat irgendetwas falsch gemacht.

The Black Dahlia Murder sind bekannt für ihre Brutalo-Mucke, die auch auf dem Summer Breeze für Stimmung sorgen soll. Von Beginn an gibt die Truppe aus Detroit Vollgas und haut dem Publikum Klassiker wie "What A Horrible Night To Have A Curse" oder "Statutory Ape" um die Ohren. Auch wenn es an diesem Nachmittag brüllend heiß ist, lässt sich das Publikum nicht lumpen und gibt vor der Bühne Vollgas. Circle Pit folgt auf Circle Pit und so feiert Dinkelsbühl The Black Dahlia Murder munter ab, auch wenn der Sound hier nicht das Gelbe vom Ei ist.

Wer sich vorher bereits bei The Black Dahlia Murder aufhielt dem konnte nicht entgangen sein, dass auch Aborted auf dem Summer Breeze ihr Stell-Dich-Ein haben. Und so steigt die internationale Truppe mit einer lustigen Nummer in ihr Set ein, als Sänger Sven mit einem Dreirad auf die Bühne rollt. Danach ist totale Zerstörung angesagt und die Jungs machen keine Gefangen. Das Publikum wuselt vor der Bühne und treibt mit staubigen Circle Pits den Feinstaubfaktor in die Höhe. Entsprechend zufrieden sind alle nach dem Auftritt und Aborted verabschieden sich unter lautem Jubel in den verdienten Feierabend.

Jinjer durfte ich vor zwei Jahren bereits auf dem Summer Breeze genießen. Dieser famose Auftritt damals verhilft der Truppe diesmal zu einem Gig auf der Mainstage. Die Truppe wirkt gut eingespielt und kann mit einem druckvollen Sound überzeugen. Im Mittelpunkt des Auftritts steht nach wie vor Frontfrau Tatiana Shmailyuk, die mit einem energischen Auftritt die Blicke auf sich zieht. Die Stimmung vor der Bühne ist von Beginn an großartig und gleich beim ersten Song "Just Another" machen sich Crowdsurfer auf den Weg. Der Strom an fliegenden Menschen reißt bis zum Ende des Auftritts nicht ab, so dass die Ukrainer mit lauten Jinjer-Rufen verabschiedet werden.

Behemoth Shows leben von kraftvoller Musik und einer intensiven Show, die gerne mal auf Feuer Elemente zurückgreift. Wie gut dies bei Tageslicht funktionieren würde, würde sich am heutigen Abend zeigen. Hinter einem weißen Vorhang wird der Bühnenaufbau versteckt bevor Behemoth ihre schwarze Messe zelebrieren. Auch diesmal ist die Behemoth-Show von vorne bis hinten durchchoreografiert, dennoch feuern Behemoth Klassiker wie "Cursed Angel Of Doom" oder "Chant For Eschaton 2000" mit gewohnter macht ins Publikum, dass es eine wahre Freude ist. Umrahmt werden die Songs mit allerlei Kostümen und jeder Menge Pyrotechnik, wobei Bassist Orion sich auch als Feuerspucker betätigt. Mit der Feststellung, inzwischen älter als Jesus zu sein, der Erkenntnis, dass Behemoth Shows auch bei Tageslicht funktionieren und der Zugabe "O Father O Satan O Sun!" entlassen Behemoth ihre Jünger mit einer erneuten Machtdemonstration in den weiteren Abend.

Ab in die Vollen heißt es bei Madball, denn die Hardcore Urgesteine verzichten auf unnötiges Brimborium und geben von Anfang an Vollgas. Frontmann Freddy Cricien wie ein Derwisch über die Bühne und hält keinen Moment still. Als etwas hinderlich erweist sich dabei das Mikrofonkabel, das bei seinem Ausflug ins Infield etwas hinderlich ist. Dennoch bleibt Freddy immer auf Achse und motiviert damit auch das Publikum vor der Bühne, den Circle Pit am Laufen zu halten. Trotz zahlreicher Aufrufe auch die hinteren Reihen zum Mitmachen zu bewegen, beschränkt sich die Action auf den vorderen Teil des Infields. Dort haben die Grabenschlampen mit allerlei Crowdsurfern zu kämpfen, während die Leute im Pit immer fair und fein miteinander umgehen. Geiler Auftritt, der sich gerne wiederholen darf.

Definitiv etwas fürs Auge bieten die Engländer Architects. Die Bühne wird höhenmäßig in zwei Etagen eingeteilt, oben tummeln sich Keyboarder, Drummer und Bassist, während unten die Axt-Fraktion und Sänger Sam Carter agieren. Dahinter sorgt eine riesige Videoleinwand für Unmengen an Licht- und Videoeffekten. Eingerahmt wird das Ganze schließlich von nicht weniger beeindruckendsten Mengen an Pyrotechnik, die während der 1,5-stündigen Show gezündet werden. Das Publikum feiert die Band frenetisch mit vielen kleinen Circle Pits, acht werden zwischenzeitlich gezählt, während Architects mit Songs wie "Seeing Red", "A New Moral Low Ground", "These Colours Don't Run" oder "Giving Blood" nichts anbrennen lassen. Dinkelsbühl bekommt hier feinste Unterhaltung, von der selbst in einigen Jahren noch die Rede sein dürfte.

Wenn Dark Tranquility auf dem Sommer Breeze zu Gast sind ist ein Besuch quasi Pflicht, vor allem wenn es sich um einen besonderen Auftritt wie diesen handelt. Diesmal spielen Dark Tranquility tagesübergreifend, sprich ein Teil des Auftritts findet am Donnerstag, ein anderer Teil am Freitag statt. Dieser Freitag ist zugleich der Releasetag des neuen Dark Tranquility Albums Endtime Signals. Entsprechend fokussieren sich die Göteborger auch auf ihre Songs. Im ersten Teil liegt der Fokus auf einem guten Querschnitt ihres bisherigen Schaffens, "Terminus (Where Death Is Most Alive)", "Atoma" oder "Lost to Apathy" kommen hier zum Zuge. Im Laufe des Abends wird Sänger Mikael aber immer nervöser, denn es nähert sich die Veröffentlichung ihres neuen Albums. Passend dazu erscheint im Hintergrund immer wieder eine Sanduhr, und um Mitternacht ist es dann so weit: die Band feiert die Veröffentlichung von Endtime Signals. Entsprechend gibt es gleich einige neue Songs zu hören, "Shivers And Voids", "Our Disconnect" oder "Neuronal Fire" feiern Premiere und Mikael ist sichtlich gerührt ob der Publikumsreaktionen. Doch wer die Melodic Death Metal Urgesteine kennen, der weiß, dass ein Dark Tranquility Set trotz neuen Albums nur mit einem Song enden kann: mit "Misery's Crown" verabschieden sich Dark Tranquility und beenden einen famosen Auftritt.

Freitag, 16.08.2023

Wer nach einer ordentlichen Tracht Prügel an diesem Freitag sucht ist bei Whitechapel genau an der richtigen Stelle. Die US Deathcoreler spazieren ganz entspannt auf die Bühne doch schon mit den ersten Tönen hat es sich ausgespannt. Mit brachiale Gewalt walzen Whitechapel über das Publikum vor der T-Stage hinweg und lassen keinen Stein auf dem anderen. Zwar benötigt die Menge am Anfang noch eine kleine Aufforderung zu einem Circle Pit durch Fronter Phil Bozeman, doch von diesem Zeitpunkt an kennt die Bewegungsfreude der Massen keine Schranken mehr. Die Anwesenden genießen das Set, das mit alten und neuen Tracks gespickt ist, genauso wie die Band selbst, die sich im Laufe des Auftritts in einen waren Rausch spielt und das Publikum immer mehr anstachelt. Am Ende gibt es nicht nur Dankesworte der Band sondern auch jede Menge Applaus und Jubel und schließlich ziehen alle geplättet von dannen. Guter Auftritt.

Für Amon Amarth ist das Summer Breeze quasi ein Heimspiel, so oft wie die Wikinger hier schon zu Gast waren. Und auch diesmal sollte es ein erfolgreicher Raubzug für die Schweden werden. Allen voran animiert natürlich Fronthühne Johan Hegg Publikum zum Mitmachen mit der ein oder anderen Ansage, die zum Schmunzeln einlädt und ob der Gute vor dem Auftritt nicht doch etwas zu viel tief ins Glas geblickt hat, dessen bin ich mir auch nicht ganz sicher. Nichtsdestotrotz entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit eine wilde Party, die gespickt ist mit treibenden Songs und jede Menge Pyrotechnik. Immer wieder schießen Flammensäulen in die Höhe, um die Songs zu untermalen. Daneben grüßt auch mal Loki mit Speer von der Bühne ("Deceiver Of The Gods") und diverse Recken kämpfen mit Schwert und Schild um den Sieg ("The Way Of Vikings"). Auch das Publikum zieht mit in die Schlacht und rudert bei "Put Your Back In The Oar" was das Zeug hält. Des weiteren darf sich Dinkelsbühl über "Raven's Flight", "Guardians Of Asgaard" oder "Pursuit Of Vikings" freuen, und am Ende sieht man überall strahlende Gesichter, sowohl vor als auch auf der Bühne. Und wieder mal ziehen Amon Amarth erfolgreich in die Schlacht und erobern das Summer Breeze im Sturm.

Kurzzeitig überschneiden sich die Auftritte von Amon Amarth und Cradle Of Filth, und während auf der Mainstage noch die Schlacht tobt, dürfen sich die Briten dennoch über ein volles Haus freuen. Nach opulenten Intro geht es dann gleich in die Vollen und Cradle Of Filth bolzen sich durch mehr als 30 Jahre Bandgeschichte. Die Songauswahl ist hervorglänzend, jedes Album kommt zu tragen und mit "The Principle Of Evil Made Flesh" gibt es sogar den Titeltrack ihres Debuts, das immerhin 1994 veröffentlicht wurde. Dani Filth scheint gut drauf zu sein, spart nicht mit provokanten Ansagen Richtung Mainstage, versteht es aber dennoch trotz später Stunde dem Publikum ordentlich einzuheizen. Dieses freut sich dann auch sehr auf Klassiker wie "Nymphetamine", "Born In A Burial Gown" und "Her Ghost In The Fog", so dass unterm Strich ein gelungener Auftritt zu vermerken ist.

Wenn bei Amon Amarth Feuer und Kampf auf dem Programm stehen und Cradle Of Filth die Gruselshow auspacken, kann es eigentlich nur eine Band geben um den Abend mit einer gelungenen Monster-Show zu vervollständigen: Lordi aus Finnland geben sich die Ehre um den Summer Breeze eine ordentliche Portion Monster Rock kredenzen. Schnell stellen sich Lordi Sprechöre ein, die Mr. Lordi natürlich runtergehen wie Blut. Überhaupt ist der Fronter ziemlich gut aufgelegt und weiß immer wieder mit scherzhaften Ansagen zu punkten. Auch seine Crew hat das Monster Nummer eins im Blick und verhilft einen Techniker zu einem mehr oder weniger schmeichelhaften Geburtstagsständchen: "Fuck you, fuckface!" schalt es aus Tausenden von Kehlen Richtung Bühne, was das Crewmitglied mit Grinsen und Verbeugung aufnimmt. Am Ende kocht die Stimmung dann noch mal über, denn zu "Hard Rock Hallelujah" bleibt einem gar nichts anderes übrig als eine riesengroße Party zu feiern. Dieses Highlight setzt dann auch den Schlusspunkt runter ein fulminantes Set und einen lustig-gruseligen Auftritt.

Samstag, 17.08.2023

Bei bestem Wetter und hohen Temperaturen eröffnen Samurai Pizza Cats den Reigen auf der Hauptbühne. Erstaunlich viele Leute haben sich eingefunden, um den modernen Metalcore der Jungs aus Castrop-Rauxel zu lauschen. Die lassen sich auch nicht lumpen und geben trotzdem hohen Temperaturen Vollgas genau wie das Publikum, das sich auf allerlei Spielchen, Wall Of Death und Circle Pits einlässt und die Band gebührend feiert. Kurzer aber kurzweiliger Auftritt, der in den nächsten Jahren eine Fortsetzung finden darf.

Before The Dawn waren lange Zeit verschwunden, doch seit einigen Jahren sind die finnischen Melodik der Metalle wieder am Start. Das erfreut eine ganz erhebliche Menge an Leuten die den Auftritt bei strahlendem Sonnenschein beiwohnen. Schön die alten Lieder mal wieder live zu hören, da kommen dann doch einige Erinnerungen hoch. aber auch die neueren wieder können voll überzeugen und sorgen für gute Stimmung im Publikum. Der Auftritt gerät etwas verhalten, dennoch freut sich das Publikum über Songs wie "My Darkness", da neuere "Downhearted" und natürlich "Deadsong", und feiert die entsprechend ab. Gelungener Auftritt und willkommen zurück!

Großparty ist bei Orden Ogan angesagt. Nicht nur dass die Jungs den Publikum mit klassischen Power Metal Hymnen einheizen, nein auch der Spaß kommt bei der Truppe nicht zu kurz. Immer wieder wird das Publikum zu Mitsing-Spielchen animiert, wobei diesmal Bier definitiv im Zentrum des ganzen steht. Statt "cold, dead and gone" bei "The Things We Believe In" zu singen, wird das Ganze kurzerhand zu "beer, beer and beer" umgedichtet, auch in ohrenbetäubende Lautstärke Richtung Bühne schallt. So bekommt man das Publikum natürlich auch auf seine Seite, wenn es nicht schon von Anfang an in absolutem Feiermodus gewesen wäre. Und so feiert das Publikum ausgelassen zu "Come With Me To The Other Side", "The Order Of (F)(B)ear" oder "Heart Of The Android", und schickt die Band mit lautem Jubel in den verdienten Feierabend.

Die all-femal Metallerinnen Burning Witches geben sich auf der T-Stage die Ehre. Während man kleidungstechnisch auf schwarz setzt, schillern die Instrumente in verschiedenen Farben, blau gelb grün, rot und setzen jeden der Musik einige optische Farbtupferl. Burning Witches, allen voran Frontfrau Laura, die das ganze Set über von einem Ende der Bühne zum anderen rennt und sich auch mal im Publikum blicken lässt, heizen den Anwesenden mit klassischem Heavy Metal ein, das die Iron Maiden geschwängerten Songs dankbar aufnimmt und vielerorts die Matten kreisen lässt. Mit "Burning Witches" verabschieden sich die Hexen schließlich unter lautem Jubel.

Old school Death Metal von Asphyx, immer wieder ein Muss und immer wieder ein Erlebnis. Martin van Drunen ist und bleibt ein echtes Unikat, der mit viel Humor und jeder Menge Charme mit dem Publikum agiert und Sympathiepunkte sammelt. Wenn er dann mal nicht gerade am Quatschen ist, weil die Zeit angeblich eh viel zu kurz ist, hauen Asphyx einen Klassiker nach dem anderen raus. "Death The Brutal Way", "Asphyx (Forgotten War)" und "Deathhammer" sind nur einige, wobei natürlich "The Rack" und "The Last On Earth" nicht fehlen dürfen. Wer's verpasst ist selber schuld.

Schon mal "The Crippler", "The Saw Is The Law", "Outbreak Of Evil", "Agent Orange", "Wachturm", "Get What You Deserve" oder "Remember The Fallen" gehört? Dann sollte klar sein, dass niemand geringeres als die deutschen Thrash Urgesteine Sodom zu Tanz laden. Vor der T-Stage herrscht dichtes Gedränge und Gewusel und mit den ersten Tönen bricht nicht nur vor, sondern auch auf der Bühne die Hölle los. Sodom lassen musikalische Bomben hageln, präsentieren ein Set, das von vielen Klassikern geprägt ist, während das Publikum vor der Bühne von einem Circle Pit zum nächsten hechelt. Das gefällt dem alten Onkel Tom, der mit manch knurriger Ansage auch mal seinem Unmut Luft macht. Am Ende hinterlassen Sodom nichts als verbrannte Erde und erschöpfte aber glücklich grinsende Zuschauer. Volltreffer!

Heaven Shall Burn sind immer wieder gern gesehen auf dem Summer Breeze. Das Infield ist gestopft voll und gleich von Beginn an wird vom Publikum Hochleistungssport in Form von Circle Pits zelebriert, die olympische Disziplin sein könnten. Die Thüringer sind extrem gut drauf und liefern ein absolut tightes Set, behalten aber immer auf sympathische Weise den Kontakt zum Publikum. "Couterweight", "Übermacht", "My Heart And The Ocean" werden gefeiert ohne Ende immer wieder untermalt durch diverse Feuereinlagen. Die Stimmung kocht über, aber trotz alle Ausgelassenheit, lassen es sich Heaven Shall Burn nicht nehmen, auch politisch Stellung zu beziehen. Weniger Arschloch, dafür mehr miteinander und Respekt und vor allem keine braune (blaue) Brut. Der Jubel ist groß bei solchen Worten und die Sympathiekurve steigt. Chapeau, wer so klar und offen Stellung bezieht.
Weiter geht's mit "Thoughts And Prayers" und "Tirpitz", bevor Heaven Shall Burn den Kreis zum Auftritt vor zwei Jahren schlagen und mit dem Blind Guardian Cover "Valhalla" ein großartiges Konzert zu einem würdigen Ende bringen. Ganz großes Kino.

Lord Obirah

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