Festival-Bericht
Summer Breeze 2022
mit Musikverein Illenschwang, Exodus, Testament, Feuerschwanz, Eisbrecher, Paradise Lost, 1914, Fleshgod Apocalypse, Conjurer, Evile, Gutalax, Misery Index, Omnium Gatherum, Seasons In Black, Finntroll, Death Angel, Cannibal Corpse, Arch Enemy, Dagoba, Avatar, Hämatom, Napalm Death, Jinjer, Insomnium, Amorphis, Crisix, Brainstorm, Fiddler's Green, Primal Fear, Blind Guardian, Heaven Shall Burn, Ignite, Agrypnie, Born From Pain & Hypocrisy
Flugplatz Sinbronn, Dinkelsbühl 17.08. - 20.08.2022
(Fotogalerien: 2022 )
Die Festivalsaison ist endlich wieder in vollem Gange und auch das Summer Breeze in unserem schönen Freistaat kann nach zweijähriger Zwangspause wieder seine Pforten öffnen. Also sämtliche Festivalutensilien gepackt und ab nach Dinkelsbühl. Die Anreise ist problemlos ohne Stau, so soll's sein. Auch die Wetteraussichten sind - zumindest für die ersten Festivaltage - gut. Nach der Ankunftshalben geht es dann auf eine gemütliche Einführungsrunde auf dem Gelände. Sofort fällt die umgestaltete Mainstage ins Auge. Die beiden Gargoyles links und rechts neben der Bühne sind zwei überdimensionalen LED-Leinwänden gewichen, was für mich eine deutliche Verbesserung darstellt, denn so können auch die weiter hinten stehenden Fans ausreichend sehen. Die zweite deutliche Änderung: in diesem Jahr gibt es keine Drehbühne. Die Gründe werden später auf der Pressekonferenz erklärt: 1) die Drehbühne lagert aktuell in Großbritannien und 2) es fehlte schlicht das Personal für den entsprechenden Transport und Aufbau. Stichwort Personal: wie alle Festivals so hat auch das Summer Breeze mit erheblichen Personalmängeln zu kämpfen. Im Grunde fehlt dieses an allen Ecken und Enden, doch die Veranstalter geben alles, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wie auch in den sozialen Medien zeitnah berichtet wird. Dies schlägt sich allerdings auch in den Preisen nieder, vor allem beim Essen muss man teilweise schon ziemlich tief in die Tasche greifen. Doch nun zum musikalischen Geschehen.
(Ray)
Mittwoch, 17.08.2022
Traditionell muss man inzwischen sagen, eröffnet den fröhlichen Reigen 2022 wieder der Musikverein Illenschwang auf der T-Stage. Natürlich vor vollem Haus, entsprechend groß ist das Gedränge. Die Truppe verwöhnt uns wie gewohnt mit allerlei Schunkel- und Mitsingkost und sorgt für allerlei Polonaisen, die sich singend und lachend durch das Publikum winden. Neben all der guten Stimmung sorgt die Ankündigung, dass Dirigent Günther Harich ausscheiden wird, dennoch gerade beim Dirigenten selbst für etwas Wehmut. An dieser Stelle alles Gute weiterhin und vielen Dank für die schöne Zeit, Günther. Gemessen an der Menge an Zuschauern, Crowd-Surfern und Headbangern wird es höchste Zeit, dass die Damen und Herren auf der Mainstage landen!
(Lord Obirah)
A lesson in violence gefällig? Dann seid ihr bei Exodus exakt an der richtigen Stelle, weitere Lektionen folgen im Verlauf des Festivals. Aber zunächst zu den Thrash-Urgesteinen um Gary Holt und Tom Hunting, die Dinkelsbühl in Schutt und Asche legen. Mit dem heftigen Opener "The Beatings Will Continue (Until Morale Improves)" vom aktuellen Album nimmt die Menge vor der Bühne Fahrt auf und verursacht quasi einen Sandsturm, der den Blick auf die Bühne latent einschränkt. Circle Pit reiht sich an Circle Pit und Exodus in Form von Fronter Steve "Zetro" Sousa heizen dem Publikum nur noch mehr ein. Die Riffs sitzen und schälen sich rasiermesserscharf aus den Boxen, was im Nachgang zu allerlei Genickschmerzen führen dürfte. Das Drumming ist absolut tight, genauso wie die gesamte Band, die sich mit viel Spaß in den Backen durch ihre Geschichte fräst. So muss Thrash [was denn, baden gehen? - Kara]. Die Messlatte ist gelegt, und zwar verdammt hoch.
(Lord Obirah)
Mein Einstieg in das Summer Breeze 2022 sind Exodus, die kurz vor halb sieben die T-Stage entern. Das Areal vor der Bühne ist sehr gut gefüllt und die Fans fressen der Band aus der Hand. Surfer machen sich auf dem Weg in Richtung Bühne und der Mosh-/Circle-Pit ist in ständiger Rotation. Die Fans wirbeln dabei im wahrsten Sinne des Wortes mächtig Staub auf. Die Setlist ist eine bunte Zeitreise durch die Alben der Band, von "A Lesson In Violence" vom Debutalbum bis hin zu "The Years Of Death And Dying" vom aktuellen Album Persona Non Grata reicht hier die Spannweite. Steve Souza (Vocals) stachelt die Fans immer weiter zu "good clean violent fun" an, was dankend angenommen wird. Der alte Klassiker "Bonded By Blood" markiert dann schon das viel zu frühe Ende des Sets, der gerne noch hätte weiter gehen können.
(Ray)
Jetzt folgt ein schneller Ortswechsel, denn die Barden von Feuerschwanz entern die Hauptbühne und dürfen sich über ein prall gefülltes Infield freuen. Mit einer ordentlichen Portion Spielfreude wird "Memento Mori" durch die PA geblasen und sorgt für ausgelassene Stimmung auf und vor der Bühne. Kein Wunder, denn wer kann schon beim "Schubsetanz" oder "Metnotstand Im Märchenland" stillstehen? Eben. Etwas krass ist dann aber doch, dass die Fans so dermaßen steil gehen, dass vor lauter aufgewirbeltem Staub der Mischturm stellenweise vom Standpunkt vor der Bühne aus nicht mehr zu sehen ist. Beim "Kampfzwerg" werden fleißig die Surfer von hinten nach vorne durchgereicht, ehe die "Methämmer" geschwungen werden. Keine Frage, dieser Auftritt macht mächtig Laune und so wird jeder Song frenetisch abgefeiert.
(Ray)
Die nächste Lektion erfolgt durch die Bay Area-Thrasher Testament. Chuck Billy und Co. legen los wie besagte Feuerwehr und riffen was das Zeug hält. Getrieben von Neu-/Alt-Drummer Dave Lombardo hauen auch Testament einen Klassiker nach dem anderen raus, so dass auch hier der Staubgehalt der Luft immens ist. Mit tödlicher Präzision feuern Testament "First Strike Is Deadly", "D.N.R." oder "Practice What You Preach" ins Rund und ernten entsprechend frenetischen Jubel. Am Ende gibt es von Chuck noch einen kleine Geschichtsstunde, als er über den ersten Testament/Legacy-Song und dessen ursprünglichen Sänger filosofiert. So kommt, was kommen muss, zusammen mit Zetro Souza von Exodus schmettert er "Alone In The Dark" als finales Statement und Highlight des Sets in den abendlichen Himmel. Ganz großes Kino!
(Lord Obirah)
Wieder zurück an der T-Stage, wo Testament für mächtig Stimmung mit "Practice What You Preach" sorgen. Ist aber auch ein Leichtes, denn die Fans gehen mächtig ab zu Songs wie "The New Order", "First Strike Is Deadly" oder "Over The Wall". Die Saitenfraktion ist viel auf der Bühne unterwegs und auch Chuck Billy (Vocals) nutz die Bühnenbreite aus. Ein ordentlicher Pit darf hier aber auch nicht fehlen, genauso wie der ein oder andere Crowdsurfer, der sich bei "The Formation Of Damnation" auf den Weg nach vorne macht. Mit "Alone In The Dark" wird der Set dann abgerundet und die Band mit mächtig Beifall verabschiedet.
(Ray)
Auch Eisbrecher dürfen sich über ein volles Areal vor der Main Stage freuen, als sie mit "Verrückt" in ihren 90minütigen Set einsteigen. Gleich im Anschluss folgt die Ansage, wie sehr man das Publikum vermisst hat und wie schön es ist, wieder auf der Bühne stehen zu können, was natürlich seitens der Fans mit mächtig Beifall quittiert wird. Weiter geht es Schlag auf Schlag, "Augen Unter Null", "Fehler Machen Leute" und "FAKK" folgen. Der Set ist optisch auf hohem und soundtechnisch auf druckvollem Niveau, schließlich hat man ja laut Alex Wesselsky (Vocals) modernste Technik am Start. Sprachs und zückte eine Polaroidkamera.... ah ja. Die Fans gehen mächtig zu den Songs ab, auch hier werden fleißig Surfer nach vorne durchgereicht. Das bleibt nicht unbemerkt und so bedankt sich Alex bei den Grabenschlampen, die über das ganze Festival hinweg einen super Job machen. Weiter geht die NDH Sause mit "1000 Narben", "Nein Danke" und "Eiszeit", der Eisbrecher ist in voller Fahrt kann man so sagen. Respekt an dieser Stelle an Alex, der zu "Eiszeit" mit Pelzmütze und Mantel auf der Bühne steht, und das bei den immer noch recht warmen Temperaturen. Den Abschluss bildet das Falco-Cover "Out Of The Dark", danach werden die Fans in die Nacht entlassen.
(Ray)
Seit 20 Jahren sind Paradise Lost immer wieder gern gesehener Gast auf dem Summer Breeze und so lassen sie sich auch beim ersten Einstand nach/während der Pandemie nicht lumpen, dem hungrigen Volk das zu geben, wonach es lechzt: intensiven und bewegenden Gothic Metal. Wie viele andere Bands auch bieten Paradise Lost neben Altbekanntem wie "As I Die" oder "One Second" auch Songs neueren Datums wie "Forsaken" und "Ghosts" vom aktuellen Album Obsidian, so dass wohl so ziemlich jeder auf seine Kosten kommt. Die Show fällt erwartungsgemäß gediegen aus, trotzdem weiß Fronter Nick Holmes mit einigen charmanten Aussagen zum Thema Bier (durstig der Gute) oder Gewichtszunahme und lichterem Haar seit dem letzten SB-Auftritt vor vier Jahren zu punkten und zaubert den Anwesenden ein Lächeln ins Gesicht. Cooler, musikalisch intensiver Auftritt, der im Nachgang auch für so manch emotionale Szene gesorgt hat. (Lord Obirah)
Die Ukrainer 1914 hatte ich auf dem Party.San verpasst, daher ist der Auftritt heute auf der Ficken Party Stage Pflicht. Das sehe wohl nicht nur ich so, denn es passt so gut wie keine Maus mehr vor die Bühne, so voll ist es hier. Ob es nun an der Musik liegt oder ob die Fans mit ihrer Anwesenheit den Ukrainern ihren Beistand und Respekt zeigen wollen, vermag ich nicht zu beurteilen. Was kommt, ist jedenfalls ein sehr intensiver, wenn auch ziemlich statischer Set. Der Blackened Death/Doom Metal des Quintetts verfehlt seine Wirkung nicht, wer sonst könnte auch in diesen Zeiten authentischer über Krieg und Leid singen bzw. eher keifen als 1914? So darf dann auch eine recht politische Ansprache von Frontmann Ditmar Kumarberg nicht fehlen, die lauthals von den Fans mit "Fuck P****" beantwortet wird. Weiter im Set bekommen 1914 noch Unterstützung von Noise von Kanonenfieber. Nach jedem Song wird hier mit mächtig Beifall gedankt. Nach 40 Minuten ist dann aber auch schon wieder Schluss.
(Ray)
Den Abschluss des Mittwochs bilden für mich die Italiener Fleshgod Apocalypse, die kurz vor Mitternacht die T-Stage für sich in Anspruch nehmen. Es ist ordentlich was los vor der Bühne, als die Band in ihren Set einsteigt. Anscheinend sind die Italiener jedoch nicht in voller Stärke angereist, denn am linken Bühnenrand fungiert eine gekleidete Schaufensterpuppe inkl. umgehängter Gitarre als Platzhalter. Wie auch immer, der Sound ist gut gemischt und die Stimmung unverändert top. Wobei die Mischung aus technischem Death Metal und bombastischer Symphonik durchaus etwas sperrig ist. Der Stimmung tut dies jedoch keinen Abbruch und jeder Song wird von den zahlreich anwesenden Fans gefeiert.
(Ray)
Donnerstag, 18.08.2022
Mit ihrem aktuellen Album Hell Unleashed im Gepäck eröffnen Evile am Donnerstag auf der Mainstage. Für so manchen ist dies wohl noch etwas früh, denn die Reihen vor der Bühne sind schon sehr licht. Das schert die Briten aber nicht die Bohne, denn Evile geben von der ersten bis zur letzten Note Vollgas und hauen eine Thrash-Granate nach der anderen raus. Da das Festival noch vergleichsweise jung ist, sieht man auch verstärkt die üblichen Turnübungen in Form von Headbanging und Circle Pit, was vor allem Fronter Ol Drake immer wieder weiter motiviert und ihm auch mal ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.
(Lord Obirah)
Nach der morgendlichen Shopping-Tour durch die zahlreichen Verkaufsstände ist es an der Zeit, sich die Ohren mal wieder ordentlich durchblasen zu lassen. So begebe ich mich vor die Wera Tool Stage, wo Conjurer aus dem Vereinigten Königreich zugange sind. Den Sound des Vierers zu beschreiben ist wahrlich nicht ganz einfach. Technischer Melo-Doom-Death mit Blasteruptionen trifft es noch am ehesten. Die Jungs verbreiten jedenfalls eine ordentliche Portion Endzeitstimmung, und das bei bestem Wetter. Das muss man auch erstmal schaffen. Da ist das Publikum erstmal überrollt und wohl auch ein klein wenig überfordert, was sich in den anfänglich eher verhaltenen Reaktionen zeigt. Dies ändert sich jedoch im Laufe des Sets, die Briten erspielen sich voller Hingabe in ihre Songs die Gunst des Publikums. Vor allem der Bassist verdient mit seinem auf Dauerrotation gestellten Genick höchste Anerkennung.
(Ray)
Die T-Stage zieht wie ein Magnet allerlei seltsam gewandete Menschen an, die mit Klobürsten, Klorollen, Gummipuppen, Schwimmtieren und sonstigen Utensilien ausgestattet sind. Keine Frage, Gutalax laden zum Tanz ein. Den ersten Hingucker markieren hierbei zwei Gesellen, die genüsslich braunes Zeugs von ihren Klobürsten lecken. Nehmen wir der Einfachheit halber an, dass es sich hierbei um Schokopudding handelt... und nehmen wir weiter an, dass die Klobürsten neu waren... Die Stimmung schaukelt sich bereits vor dem eigentlichen Set beständig hoch, die ersten Klorollen fliegen durch die Gegend und so manches landet auch im Fotograben. Als das Intro ertönt, werden nochmal zusätzliche Energiereserven frei. Gutalax kommen auf die Bühne und versorgen die Meute erstmal noch mit zusätzlichen Klorollen, ehe die Party ihren Lauf nimmt. Die Körper vor der Bühne fliegen gar lustig umher, Surfer werden fast schon im Sekundentakt durchgereicht und die Menge geht sowas von dermaßen steil, dass es eine wahre Freude ist. Die Tschechen steuern mit "Diarrhero", "Poopcorn" oder "Toi Toi Story" dazu die musikalische Untermalung bei. Es wird mächtig viel Staub aufgewirbelt mit den zahlreichen Moshpits. Der Hingucker ist jedoch der Rollstuhlfahrer, der mit zwei Klobürsten bewaffnet surfend nach vorne gereicht wird - nicht nur einmal. Respekt an die Fans und die Grabenschlampen, die ihn jedesmal wieder sanft zu Boden bringen. Im Anschluss an diesen Set haben jedoch die Sanis durchaus was zu tun, denn so mancher Kreislauf kommt bei dieser Hitze an seine Grenzen.
(Ray)
Ich hasse es, wenn zwei Bands, die man sehen will, zeitgleich spielen. Aber die Wahl fällt auf Seasons In Black auf der Wera Tool Stage, die nach 2018 ihren zweiten Auftritt auf dem Summer Breeze haben. Passend zur 25. Auflage des Festivals bestehen Seasons In Black ebenfalls seit 25 Jahren. Die Jungs sind hochmotiviert und legen sich mit ihrem Death Metal mächtig ins Zeug. Zu dieser Zeit brennt der Fixstern von oben ziemlich unbarmherzig, so dass die zahlreichen Fans vor der Bühne vermehrt den Schatten des Daches der Wera Tool Stage aufsuchen. Doch die Stimmung ist gut und so werden "Hiroshima Sun" und "Swansong" ordentlich abgefeiert. Luck (Bass, Vocals) lässt es sich zudem nicht nehmen, seine Meinung zum aktuellen Kriegsgeschehen zu äußern und auch hier wird dies seitens der Fans mit "Fuck P***" honoriert. Luck geniest den Auftritt ("Kruzufix is des geil") und hält auch mal kurz inne, um diesen Moment aufzusaugen. Leider nutzen die Jungs die gegebene Spielzeit nicht vollständig aus (zumindest meiner Zeitmessung nach) und der Set wird etwas vorzeitig beendet. Schade, da hätte noch ein Liedchen Platz gehabt.
(Ray)
Technisch wird es bei Misery Index auf der T-Stage. Die Jungs aus Baltimore waren ja schon zu Gast auf dem Summer Breeze, dennoch sind sie immer wieder einen Blick wert. So auch diesmal. Von Beginn an wird das Aggro-Level in unbekannte Höhen geschraubt und es donnert ein technisches Riff nach dem anderen aus den Boxen. Als etwas passiverer Zuschauer weiß man gar nicht so recht, wohin man zuerst seinen heruntergeklappten Unterkiefer richten soll, auf die fantastische Gitarrenarbeit des Duos Kloeppel/Morris, auf die wummernden Bassläufe Jason Nethertons oder auf das exquisite Drumming von Adam Jarvis. Oder man taucht einfach in den verdammt großen Circle Pit vor der Bühne ein und legt noch ein paar Meter zu Fuß zurück.
(Lord Obirah)
Ortswechsel, wieder bei der Ficken Party Stage. Hier laden die Spielmänner von Haggefugg zum Tanze. Zahlreiche Fans sind dem Ruf der Rot-Schwarzen gefolgt. Das Areal ist sehr gut gefüllt, als die Kölner in ihren Set einsteigen. Sofort ist die Stimmung top. Kein Wunder, wenn man Songs wie "Tanz Mit Dem Teufel", "Sang, Weib Und Wein" oder "Brennende Welt" im Gepäck hat. Sänger Gregor Krähenkehle stachelt die Fans stetig an und schielt dabei auch mit einem Auge auf die Mainstage, die man auch gerne mal bespielen würde. Vorerst muss man sich aber noch mit der kleinen Nebenbühne begnügen. Sowohl die Band als auch die Fans haben mächtig Spaß in den Backen und mit "Met, Wirt, Bestellt!" kommt dann auch schon viel zu früh der Rausschmeißer. Mit diesem Auftritt hat man sich durchaus für eine größere Bühne beworben.
(Ray)
Auch Omnium Gatherum sind Wiederholungstäter in Sachen Summer Breeze, aber auch die Finnen kann man sich mehr als nur einmal zu Gemüte führen. Mit ihrem aktuellen Album im Gepäck heizen sie den zahlreichen Headbängern mit sehr melodischem Death Metal ein, die wiederum das Ganze mit gepflegtem Headbanging zurückzahlen. Auffällig auch hier wieder im Vergleich zu ähnlich gelagerten Kapellen: Omnium Gatherum haben echt Spaß an diesem Auftritt und lassen dies die Zuschauer auch spüren. Hier gibt es keine grimmigen Minen und kein ernstes Gesicht, alle haben Spaß, fetzen auf der Bühne von links nach rechts und bemühen sich, stets mit dem Publikum in Kontakt zu sein. So macht Melodic Death Spaß, weiter so!
(Lord Obirah)
Zurück vor die Hauptbühne. Über die Troll-Metaller Finntroll braucht man wahrlich keine einleitenden Worte mehr zu verlieren. Die Finnen mit angeklebten Langohren legen gleich mal schwarzmetallisch mit reichlich Nebel los und sorgen für mächtig Bewegung im proppenvollen Areal vor der Bühne, wobei die Finnen dabei eher statisch unterwegs sind. Aber sei's drum, nicht jeder muss wie ein Derwisch über die Bühne fegen. Dabei muss festgehalten werden: sofern sich die Schwaden aus den Nebelmaschinen auf der Bühne verziehen, wird eben diese von den aufsteigenden Staubschwaden aus dem Pit wieder eingehüllt. Sänger Vreth kommt daher nicht umhin, anerkennend "I can smell the pit from here" in Richtung der Fans zu kommentieren. Leider bleibt der Auftritt nicht von technischen Schwierigkeiten verschont, so streikt schon nach kurzer Zeit der Bass-Amp. Ein paar lockere Sprüche und viele Handgriffe der Techs später geht's dann aber weiter durch die finnische Walachei. Tanzbare-groovende Parts und wilde Black Metal-Passagen geben sich die Klinke in die Hand, der Pit ist ständig am Rotieren (was man an der nicht endend wollenden Staubwolke erkennt), die Surfer finden ihren Weg in Richtung Bühne und so hat jeder seinen Spaß.
(Ray)
Schade, dass Death Angel nicht tags zuvor mit Exodus und Testament die Bühne geteilt haben, aber das wäre wohl auch zu viel des Guten für die strapazierte Nackenmuskulatur gewesen. Death Angel geben wie schon vor einigen Wochen auf ihrer Tour auch hier wieder von Beginn an Vollgas. Sänger Mark Osegueda wird wohl nach Kilometern bezahlt, so viel wie der Gute unterwegs ist und dabei neben soliden melodischen Gesängen auch seine unverwechselbaren Thrash-Shouts raushaut. Zwischendurch gibt es immer wieder nachdenkliche Ansagen oder Mark beschwört den vielzitierten Zusammenhalt der Szene. Seine Sidekicks sind ebenfalls gut zu Fuß und so muss man trotz einigermaßen vorhersehbarer Setlist attestieren, dass die Lesson In Violence Pt. III ein voller Erfolg ist.
(Lord Obirah)
Es ist immer wieder schön, neue Bands zu entdecken. So begebe ich mich zur Wera Tool Stage, um mir die Schweden Kvaen anzusehen. Die Jungs können sich über reichlich Zuspruch vor der Bühne freuen und die Stimmung ist top. Der Bastard aus Black und (melodischem) Death Metal ist aber auch schön abwechslungsreich aufgebaut, das Tempo pendelt zwischen schnellen und langsamen Passagen hin und her und die Songs laufen gut ins Gehör. Einzig an dem doch eher minimalistisch gehaltenen Acting könnte man noch ein paar Stellschrauben drehen. Ansonsten ein gelungener Auftritt, der den gewünschten Erfolg bringt. Sollte man durchaus im Auge bzw. Ohr behalten.
(Ray)
In Sachen Brutalität kann Cannibal Corpse wohl kaum einer das Wasser reichen und so hinterlassen sie auch diesmal wieder nichts als verbrannte Erde auf dem Summer Breeze. Meist metzeln Cannibal Corpse im groovigem Midtempo, wissen aber genau, wann es an der Zeit ist, die Kettensäge auszupacken und den geschundenen Leibern schnell und qualvoll ein Ende zu bereiten. Nach den ersten paar Liedern ohne Fankontakt erhebt Frontbanger George "Corpsegrinder" Fisher zum ersten Mal die Stimme Richtung Publikum. Er fordert zum obligatorischen Headbanging-Contest heraus (den er natürlich haushoch gewinnt) und widmet "Fucked With A Knife" der weiblichen Fangemeinschaft (25 lt. seiner Einschätzung, was für ein Death Metal-Konzert ganz ordentlich sei). Ansonsten gibt es vornehmlich auf die Zwölf und das ist gut so. Die Anhängerschaft dankt es mit viel Jubel und Beifall und rastet beim finalen "Hammer Smashed Face" komplett aus.
(Lord Obirah)
Erwartungsgemäß ist das Areal vor der Hauptbühne bei Arch Enemy voll. Den Opener "The World Is Yours" kann man dann auch getrost als Motto des Abends verstehen. Danach folgt dann mit "Deceiver, Deceiver" der erste neue Song vom aktuellen Album. Frontröhre Allisa macht dann gleich auch mal Werbung für das aktuelle Album, wer es noch nicht hat, soll es sich schleunigst holen, denn heute Abend werden viele Songs davon gespielt werden. Somit könnte man in Versuchung geraten, diesen Festivalauftritt als reine Werbegig für das Album einzuordnen. Doch weiter geht es erst mal mit "War Eternal" und dem alten Klassiker "Ravenous". Fast könnte man meinen, die seit zwei Jahren aufgestaute Energie entlädt sich an einem einzigen Abend. Die Band ist tight unterwegs, die Lichtshow sitzt und die Fans geben alles. Auch wenn das neue Album nicht bei jedem sofort auf ungeteilte Zustimmung stößt: die Fans sind textsicher und singen mit. Ja, die Maschine Arch Enemy läuft perfekt. Und, aj, auch wenn viele neue Songs den Weg in die Setlist gefunden haben, Altbewährtes ("Dead Eyes See No Future"; "We Will Rise"; "My Apocalypse") wird nicht vernachlässigt.
(Ray)
Auf dem Weg zur T-Stage führt mich mein Weg an der Wera Tool Stage vorbei, wo gerade noch Humanity's Last Breath zu Werke sind. Was mir hier entgegenschallt, ist schon knackiger Stoff. Die Mischung aus Deathcore und brutalem Death Metal haut schon ordentlich rein. Dementsprechend verhalten sind auch die Reaktionen der Fans vor der Bühne. Wobei sich mir hier die Frage stellt: sind die Leute nun wegen der Musik hier oder wegen des inzwischen eingesetzten Regens und suchen nur das berühmte Dach über dem Kopf? Denn der Sound ist gewiss nicht jedermanns Sache. Andererseits sind auch vereinzelt Crowdsurfer unterwegs. Aber mein Weg führt mich weiter...
(Ray)
...genauer gesagt zur T-Stage, wo die Finnen Ensiferum schon sehnlichst erwartet werden. Es ist trotz des Regens sehr viel los vor der Bühne als die Band mit "Rum, Women, Victory" in ihren Set einsteigen. Die Fans gehen gleich von Anfang an ordentlich mit. Nach dem flotten Einstieg schalten die Finnen mit "Token Of Time" einen kleinen Gang zurück, ehe mit "Twilight Tavern" gleich wieder Gas gegeben wird. Spätestens hier machen sich auch die ersten Surfer auf ihren Weg in Richtung Bühne. Man blickt in emporgereckte Pommesgabeln und der Pit vor der Bühne nimmt erneut Fahrt auf. Ensiferum liefern eine energiegeladene Show ab, bei der natürlich auch "In My Sword I Trust" sowie "Lai Lai Hei" nicht fehlen dürfen. Fein.
(Ray)
Dem modernen technischen Death Metal von Dagoba kann zugegebenermaßen nicht jeder etwas abgewinnen, das muss man schon mögen. Dennoch freuen sich die Franzosen zu später Stunde über ein volles Haus, schließlich versucht der ein oder andere vor dem Regen unter dem Dach der Wera Tool Stage zu fliehen. Dagoba nehmen die Herausforderung an und legen sich mit besonders viel Verve ins Zeug, um den Anwesenden ein ordentliches Spektakel zu bieten. Knackige groovige Riffs kombiniert mit feinem Gesang und eingängigen Melodien in den Refrains überzeugen nach und nach immer mehr Menschen. Das sehen und spüren auch Dagoba, bei denen sich Fronter Shawter besonders Mühe gibt und auch mal im Fotograben den direkten Kontakt zum Publikum sucht. Am Ende jubeln nicht nur die Massen, sondern auch Dagoba freuen sich ein zweites Loch in den Bauch über einen gelungenen Auftritt, der ihnen mit Sicherheit den ein oder anderen neuen Fan beschert.
(Lord Obirah)
Die Schweden Avatar sind ja für den ein oder anderen extravaganten Auftritt bekannt, und auch an diesem Abend werden sie ihrem Ruf gerecht. Obwohl ihnen die Bühne quasi ganz gehört, wird zu Beginn in Reih und Glied einmarschiert und sich im Viereck auf engstem Raum mit minimalischem Schlagzeug vor den eigentlichen Drums postiert. Fast zur Salzsäule erstarrt wird der Opener "Colossus" und das treibende "Let It Burn" zelebriert, ehe der Schalter umgelegt und die Bühne bzw. die Manege in ein Tollhaus umfunktioniert wird. Die Saeitenfraktion hat den Haarpropeller auf Dauerrotation eingestellt und Madman Johannes Eckerström (Vocals) gibt alles, schneidet Grimassen, stolziert wie ein Berserker über die Bühne und nimmt die Fans in seinen Bann. Spätestens bei "Paint Me Red" gibt es auch für den Verfasser dieser Zeilen kein halten mehr und der Bangmuskel wird auf die Probe gestellt. Zu fortgeschrittener Stunde schnüffelt Johannes dann an seiner durchgeschwitzten Achsel und der Kenner weiß was folgt: "Smells Like A Freakshow". Das finale "Hail The Apocalypse" kommt dann gefühlt viel zu früh und der Blick auf den Zeitmesser bestätigt: ja, da wäre noch Zeit gewesen. Vielleicht etwas weniger Monolog zwischen den Songs und dafür ein Liedchen mehr wäre schön gewesen. Aber alles in allem eine solide Freakshowmanegendarstellung.
(Ray)
Freitag, 19.08.2022
Bloodywood? Nie gehört. Das Wortspiel klingt indisch (Bollywood y'know...) und in der Tat kommt die Truppe aus Neu-Delhi mit entsprechendem Einfluss. Von einem ungekanntem Newcomer zu sprechen scheint der Situation vor der Bühne nicht gerecht zu werden, immerhin füllt sich das Rund bis nach hinten zwischen die FOS-Türme. Mit ihrem groovigen und knallharten Groove Metal sorgen Bloodywood für ordentlich Stimmung und Party-Feeling. Die Musik knallt ordentlich und weist u.a. mit Rap-Gesang und dem Einsatz einer Dhol ungewöhnliche Merkmale auf. Nebenbei versäumen es die Jungs auch nicht, auf diverse Missstände in der Welt hinzuweisen und zum entsprechenden Handeln aufzufordern. Dem Publikum gefällt es und somit wird dieser Auftritt zum vollen Erfolg. Cooler Wachmacher: guten Morgen Summer Breeze an diesem im weiteren Verlauf noch verregneten Freitag.
(Lord Obirah)
Es ist Freitag und der Wetterumschwung ist da. Es ist nicht mehr heiß und staubig, sondern warm und nass. Nach dem Frühstück schlendern wir gemütlich in Richtung Infield... und die dortigen Klänge lassen einen dann doch aufhorchen. Bloodywood aus New Delhi in Indien habe ich jetzt ehrlich nicht auf meiner To-Do-Liste, aber die Tribal-Drums, die mir hier entgegenschallen, locken mich doch zur Hauptbühne... wo das Infield voll ist. Also richtig, so richtig voll. Gut, die Schritte werden schneller, damit ich noch in den Fotograben huschen kann für ein paar Aufnahmen. Ein Blick ins weite Rund lässt in mir die Frage aufkeimen: bin ich denn der Einzige, der Bloodywood nicht kennt? Anscheinend ist es so, denn das Infield vor der Bühne ist prall gefüllt und geht so dermaßen steil. Hier wird gebangt, dort gesprungen, dort ein riesiger Pit ins Leben gerufen. Die Band spielt dazu auf, als hätte sie Heimvorteil. Dabei ist die Mucke durchaus komplex und vielschichtig, ein bisschen Linkin Park hier, etwas Sepultura-Drums da und das Ganze garniert mit viel englischem Rap- und indischem Gesang. Wie auch immer, die Mischung geht auf. Die Band hat sichtlich Spaß, Bassist Roshan Roy ist das Grinsen ins Gesicht gemeißelt. Zu den Song gibt es teils einleitende Worte, denn nicht jeder ist der Muttersprache der Jungs mächtig. Und die Jungs haben so einiges zu sagen, es geht um Korruption, es geht um Kindesmissbrauch, es geht um Diversität. Ein intensiver Einstieg in den Festivaltag und als Fazit bleibt mir nur zu sagen: WAS FÜR EIN ABRISS!
(Ray)
Einmal mehr geht's nach außerhalb zur Ficken Party Stage, wo die Italiener Nanowar Of Steel spielen. Das Areal ist brechend voll. Angesichts der Massen, die auf die Jungs warten, wird den Grabenschlampen vor Ort klar, dass sie ja nur zu zweit sind. Schnell wird noch versucht, Verstärkung herbeizuschaffen. Doch die brauchts im Grunde nicht, denn alles läuft sehr gesittet ab. Die Jungs nehmen sich selbst nicht allzu ernst, ihre Mucke dafür umso ernster. So kommt ein Auftritt in pinkem Tutu, im engen Anzug mit aufgenähter Plüschgitarre oder als fernöstlicher Palastwächter auf die Bühne. Das nenne ich mal eine bunte Party. Gleich nach dem Opener wird der Schrei der Eule geübt, ehe zu "The Call Of Cthulhu" auch in ein selbiges Kostüm geschlüpft wird. Die Menge geht richtig steil und feiert Nanowar Of Steel. Weil es ja eine schöne Party ist, wird die Wall of Death schnell mal eben zur Wall of Love umbenannt, bei der sich die Kontrahenten sinnlich umarmen dürfen/müssen/sollen. Ein sehr kurzweiliger Gig.
(Ray)
Zur Tea-Time laden Orden Ogan um 15 Uhr auf der Hauptbühne und dürfen sich trotz des starken Regens über eine Menge Zuspruch freuen. Die Jungs feuern ihren Power Metal durch die PA, dass es eine wahre Freude ist. Dass der Zuspruch bei dem Mistwetter nicht selbstverständlich ist, weiß auch Fronter Seeb Levermann. "Wie geht's euch in eurer Dusche?" wird da anerkennend gefragt. Die Stimmung ist top und so manch einer nutzt wohl den Regen, um sich den Staub der letzten Tage aus den Haaren zu waschen.
Mittlerweile schüttet es wie aus Kübeln, da bleibt selbst die Kamera im Schutzanzug nicht trocken. Also muss notgedrungen auf besseres Wetter oder zumindest halbwegs weniger Niederschlag gewartet werden. Das dauert leider...
Zu Hämatom wage ich mich wieder aus dem Unterschlupf... und ja, es schüttet unverändert weiter. Das schreckt aber die Fans nicht ab und so können sich die Franken ebenfalls über lautstarke Unterstützung freuen, als sie mit "Alte Liebe Rostet Nicht" in ihren Set einsteigen. Leider sind auch hier ein paar technische Unwägbarkeiten vorhanden, so ist das Mikro von Sänger Nord stellenweise leise bis gar nicht zu hören. Aber was solls, die Fans gehen mächtig steil, bangen was das der Nacken so hergibt oder springen wie die Kinder im Matsch umher... und davon gibt es jetzt reichlich. Da wünscht man sich, der Song "Es Regnet Bier" würde Wirklichkeit werden. Zu diesem Zeitpunkt ahnt wohl auch noch keiner, dass die angekündigte Tour aufgrund gesundheitlicher Probleme von Nord abgesagt werden muss. Gute Besserung an dieser Stelle.
(Ray)
Auch vor der T-Stage haben sich zahlreiche Fans versammelt, um von Napalm Death mal gehörig die Lauscher durchgepustet zu bekommen. Wobei: bei trocknem Wetter wäre das Areal sicherlich sehr viel voller gewesen. Wie auch immer. Brüllwürfel Barney Greenway ist wie ein Derwisch ständig unterwegs, zappelt mal hier, fuchtelt mal da mahnend durch die Luft und liefert wie immer eine energiegeladene Show ab. Auch musikalisch lassen die Jungs von der Insel mit "Suffer The Children" oder "Nazi Punks Fuck Off" (darf in keinem Set fehlen) nix anbrennen.
(Ray)
Inzwischen ist es halb zehn abends und der Festivalschlamm hat diese einzigartige, glitschige Konsistenz, mit der man sich eher gleitend als gehend vorwärtsbewegen kann bzw. muss.
Jinjer sind mir bis dato völlig unbekannt, also stehe ich erwartungsfrei vor der T-Stage und lausche dem, was da kommen möge. Es groovt wie Hölle und technisch ist es auch, ok, da kann man schon mal hüpfen, springen, tanzen, headbangen... sieht das gestopft volle Infield auch so. Der Flow ist gut, die Übergänge zwischen technischen Abrissparts und emotionalen Gefühlsregern sind fließend und gut aufeinander abgestimmt. Am druckvollen Sound kann man sich nicht genug laben und so macht nicht nur die Musik der Ukrainer Spaß, sondern auch die Show im allgemeinen, die deutlich von der intensiven Lichtshow und dem Frontderwisch Tatiana Shmayluk samt extravagantem Kostüm lebt, die zudem nicht müde wird, auf die aktuelle Situation in ihrer Heimat hinzuweisen. Vor einigen Jahren sind mir Jinger auf der Wera Tool Stage entgangen, bei ihrem nächsten Auftritt auf der Mainstage (gemessen an der Zuschauerzahl hätten sie sich das verdient) werde ich sie mir wenn möglich wieder zu Gemüte führen.
(Lord Obirah)
Die Thrash/Speed Metaller Space Chaser dürfen sich auf der Wera Tool Stage über viele Fans freuen, auch wenn wohl ein Teil eher das Trockene gesucht hat. Der Sound läuft sehr gut rein und nach den ersten Songs haben die Jungs die Meute auf ihre Seite gezogen und ernten den verdienten Beifall. Die Show lässt einen in längst vergangene Tage gedanklich abschweifen. Viel Bewegung vor der Bühne ist allerdings nicht auszumachen, da stecken wohl die meisten im Schlamm fest. Egal, Space Chaser legen einen ordentlichen Set auf die Bretter.
(Ray)
Space Chaser fungieren aufgrund der Überdachung der Wera Tool Stage für den ein oder anderen als Zwischensnack auf dem Weg zu Insomnium bzw. auf dem Rückweg von Jinjer, insofern findet sich hier ein bunter Haufen Metalheads. Space Chaser lassen sich auch nicht lumpen und hauen gut gelaunt eine Thrash-Granate nach der anderen raus, wobei auch so manche Fehlzündung dabei ist. Direkt vor der Bühne bemühen sich einige Unerschrockene um etwas Bewegung im Circle Pit, aber je weiter nach hinten man sieht, desto weniger Interesse herrscht vor. Vielleicht liegt's am Wetter, vielleicht aber auch daran, dass Space Chaser auf der x-ten Thrash-Welle schwimmen und zumindest in meinen Ohren sehr austauschbar klingen. Bemühter Auftritt, der bei besserem Wetter wohl mehr Spaß gemacht hätte.
(Lord Obirah)
Zum Abschluss des Tages gibt's noch eine schöne Portion Melodic Death Metal. Die Finnen Insomnium beackern die T-Stage und legen zu später Stunde einen soliden Gig auf die Bretter. Man merkt zwar, dass den Fans nun schon drei Tage Festival in den Knochen stecken, doch die Band wird bestens unterstützt und erhält viel Beifall. Die Band dankt es mit Songs wie "Valdediction", "Pale Morning Star" oder "Ephemeral".
(Ray)
Amorphis sind beim Summer Breeze auch so eine Art Dauergast und geben immer wieder ihr Stelldichein. So auch im ersten Anlauf nach der Pandemie. Trotz durchwachsenen Wetters und feuchter Klamotten füllt sich das Rund bis auf die hinteren Plätze. Wer Amorphis schon gesehen hat (und das dürften wohl einige hier gewesen sein) freut sich auf alte Klassiker ("Into Hiding", "My Kantele") oder mitreißendes Material neueren Datums ("The Bee", "On the Dark Waters") und schunkelt, springt, klatscht und singt und lässt Petrus einen guten Mann sein. Auch Amorphis sind engagiert und bieten unterstützt durch eine coole Lichtshow genau das, was man von einem Amorphis-Gig auf dem Summer Breeze erwartet: intensive Show, mitreißende Musik und einfach gute Stimmung. Bis zum nächsten Mal!
(Lord Obirah)
Samstag, 20.08.2022
Der Tag beginnt wie am Donnerstag auch schon mit einem extra Schuss Thrash Metal. Crisix aus Spanien geben sich die Ehre und heizen ordentlich ein. Die Ausführung der Circle Pits gestaltet sich trotz guten Willens extrem schwierig, dennoch kreiseln einige Unerschrockene ständig im Matsch vor der Bühne. Thrash Metal von Crisix heißt Vollgas und genau das geben die Jungs auf der Bühne. Wenn sie sich nicht gerade wie die kleinen Kinder über ihre Auftrittmöglichkeit freuen, freuen sie sich über das aktuell sonnige Wetter, über die anwesenden Leute und überhaupt, weil grad alles so schön ist. Sie freuen sich auch über Pizza, gegen Ende hin kommt der Zombielieferdienst und bringt einen Stapel Crisix-Pizzen, die großzügig im Publikum verteilt werden. Das motiviert zusätzlich und so dürfen sich Crisix am Ende unter großem Jubel verabschieden.
(Lord Obirah)
Der Wettergott lässt Gnade walten und der Samstag beginnt erstmal trocken. Auch wenn sich immer mal wieder dunkle, bedrohliche Wolken am Himmel zeigen, so bleiben die Himmelsschleusen erstmal geschlossen.
Auf der T-Stage wird es fast etwas eng, als die Brothers Of Metal in ihren Set einsteigen, immerhin sind hier acht Musiker/innen am Werk. Der Power Metal erfreut sich regen Zuspruchs, die Fans gehen ordentlich mit. Die Band ist viel auf der Bühne unterwegs, nutzt die volle Breite aus und hat ihre Fans im Griff. Selbst das Hinknien auf den vermatschten Boden machen bereitwillig alle mit. Zum Abschluss gibt es noch "Blood, Fire And Steel", bei dem das Auditorium in drei Teile aufgeteilt und jedem ein Teil zugewiesen wird. Macht Laune.
(Ray)
Kurz vor Brainstorm passiert das, was keiner auf dem Breeze brauchen kann: es fängt wieder zu regnen an. Aber es bleibt nicht dabei, es schüttet! Wie aus Eimern! Lässt man seinen Blick nach rechts von der Bühne schweifen, beginnt der Horizont einige Meter nach dem Festivalgelände. Der Regen ist so dicht, dass er den Blick auf das Summer Breeze-Hinterland versperrt, ein einziger Vorhang aus Regen. Aber Brainstorm wären nicht Brainstorm, wenn sie nicht Schwaben wären. So lassen sie die Jungs um den sichtlich gealterten Fronter Andy B. Franck nicht lumpen und hauen dem nassen Volk ihren druckvollen Power Metal um die Ohren. Es ist schon eine Weile her, dass ich die Schwabenmetaller zuletzt sehen durfte, entsprechend tut es gut mal wieder ein paar alte Klassiker zu hören zu bekommen. Aber auch das neuere Material hat Dampf und weiß zu gefallen. Zudem punktet Andy mit seiner wiederholten "Scheiß Wetter, good fucking music!"-Ansage, die große Zustimmung nach sich zieht. Wettertechnisch ziehen Brainstrom die Arschkarte, aber ihre treue Fanbase unterstützt die Band lautstarkt und singt jeden Song mit. So wird am Ende trotz allen Regens doch noch ein toller Auftritt draus.
P.S. Nach Brainstorm hört es auf zu regnen und der Tag wird noch einigermaßen sonnig.
(Lord Obirah)
Mit guter Launer geht es weiter, Fiddler's Green zelebrieren ihre 3 Cheers for 30 Years. Dabei bleibt kein Auge trocken. Die Stimmung ist von Anfang an top, es wird getanzt, geschunkelt, gesungen... je nach dem, nach was einem gerade ist. Aber seien wir auch mal ehrlich: wer zu Songs wie "Bottoms Up" oder "Life Full Of Pain" stillstehen kann, ist wahrscheinlich eh schon tot. Ständig wird hier ein neuer Pit ins Leben gerufen und außen rum jagt eine Polonaise die nächste. Aber auch hier hat man mit technischen Problemen zu kämpfen, die Mandoline oder vielmehr das Mikro dort streikt, so muss man sich deren Klänge halt denken. Die Stimmung schaukelt sich immer weiter nach oben und zum finalen "Folk's Not Dead" setzen sich auch viele in den Schlamm zum Rudern. Herrlich.
(Ray)
Die Rostocker Acranius zerlegen mit ihrem Brutal Death Metal mal eben die Wera Tool Stage. Dabei dürfen sie sich über reichlich Fans freuen, auch wenn die Reihen hinter eher licht besucht sind. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch, die Jungs sind agil unterwegs und lassen dabei keinen Stein auf dem anderen. Wenn da nicht die Technik wäre. Mitten im Song fällt erst das Mikro aus, dann der ganze Sound. Etwas ratlos stehen die Jungs auf der Bühne, während die Techniker versuchen, die Chose wieder zum Laufen zu bringen. Stellenweise springt zwar die PA wieder an, der Rest bleibt stumm. Nicht so jedoch die Fans, die "Eisgekühlter Bommerlunder" anstimmen. Schade, so findet ein intensiver Gig ein jähes Ende.
(Ray)
Nach dieser Abrissbirne ist es Zeit für klarere Klänge, da kommen Primal Fear gerade recht. Die Band legt eine ordentliche Spielfreude auf die Bretter und post, was das Zeug hält. Ralf Scheepers (Vocals) ist viel unterwegs und stachelt die zahlreichen Fans immer wieder an, so werden die üblichen Mitsingspielchen auch brav angenommen. Gegen Ende wird es jedoch emotional. Sehr emotional. Zu "Metal Is Forever" wird der seit langer Zeit erkrankte (und hoffentlich auf dem Weg der endgültigen Besserung befindliche) Mat Sinner, auf einen Stock gestützt, zum Chorus auf die Bühne geführt. Das ist dann auch für einen gestandenen Ralf Scheepers zu viel, nach dem Song bittet er mit tränenerstickter Stimme um einen kurzen Moment der Geduld und verschwindet von der Bühne. Nach kurzer Zeit kann der Gig dann aber wie geplant fortgesetzt werden. Weiterhin gute Besserung, Mat!
(Ray)
Auch Primal Fear habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen, entsprechend gespannt bin ich auf den Schwabenexpress um Ralf Scheepers. Ja, die (inzwischen) alten Männer haben es echt noch drauf. Scheepers mit Kutte und Sonnenbrille (!) ist echt gut gelaunt, singt hervorragend und hält mit angenehmen Plausch routiniert Kontakt zum Publikum. Wenn nicht gerade geplaudert wird, hauen Primal Fear einen Power Metal-Kracher nach dem anderen raus, wobei zumindest mich immer wieder die exzellente Gitarrenarbeit des Duo Naumann/Karlsson beeindruckt. Mit welchem Verve und welcher Präzision die beiden ihre zweistimmigen Leads und Soli runterspielen ist schon immens. Zwar hält das Publikum direkt vor der Bühne aufgrund des schlammigen Untergrunds dezent Abstand, aber auch ganz weit hinten werden die Jungs nicht nur dafür gefeiert. Gegen Ende wird es aber nochmal emotional, als Scheepers den Primal Fear-Gründer Mat Sinner auf die Bühne bittet. Mat schafft es nach langer Krankheit mühsam am Stock mit Unterstützung zu Mikro, um dort im Rahmen seiner Möglichkeiten "Metal Is Forever" zusammen mit der Band zu performen. Danach wird der sichtlich entkräftete Mat wieder von der Bühne begleitet, was nicht nur bei Scheepers für Pipi in den Augen sorgt. Alles Gute Mat! Mit "Running In The Dust" beschließen Primal Fear schließlich einen engagierten, intensiven und emotionalen Auftritt.
(Lord Obirah)
Lüt aus Norwegen sind bereits das zweite Mal zu Gast in Dinkelsbühl. Warum, das zeigen die Jungs eindrucksvoll. Mit ihrer Leck-mich-Attitüde irgendwo zwischen Turbonegro und Kvelertak und einem guten Schuss Crossover-Punkrock brauchen sie nicht lange, um die Fans auf ihre Seite zu ziehen. Da jedoch der Platz direkt vor der Wera Tool Stage aufgrund des Matsches so gut wie unpassierbar bzw. unstehbar ist, ist dieser doch ziemlich verwaist. Doch getreu dem Motto, kommen die Fans nicht zur Band, kommt die Band zu den Fans springt der Sänger mit seinen weißen Shorts und weißen Sneakern mal eben vor die Bühne und ab in den Pit. Gut, dass das Mikro geschätzte zwei Kilometer Verlängerungskabel hat, sonst würde es noch Probleme geben... Zurück lässt es sich crowdsurfenderweise auf Händen tragen. Das nenne ich mal Einsatz, der auch gebührend belohnt wird. Ein unterhaltsamer und kurzweiliger Set.
(Ray)
Blind Guardian feiern Premiere. Kommt nicht oft vor in diesen Tagen, vor allem, wenn man so lange im Geschäft ist wie die Krefelder. Aber ja, 25 Jahre Summer Breeze, zum ersten Mal Blind Guardian. Dass es bis zum nächsten Auftritt nicht mehr so lange dauern soll, beteuert Sänger Hansi während einer seiner Ansagen. Apropos Ansagen, zu Beginn zeigt sich der gute Hansi sehr redselig, nimmt sich zwischen den Songs sehr viel Zeit, um die Situation zu erklären und den Song einzuleiten. Irgendwann geht ihm aber auf, dass sich wohl ein Song mehr auf die Setlist geschlichen und er somit nicht mehr ganz so viel Zeit für vertrauliche Gespräche hat. Neben einigen anderen Kamellen hauen Blind Guardian anlässlich des Jubiläums und zur Freude des Publikums das komplette Somewhere Far Beyond-Album raus, was für extra viel Stimmung und Enthusiasmus sorgt. Dies wiederum veranlasst Hansi zur Aussage, dass es sich beim Summer Breeze-Publikum um ein waschechtes Blind Guardian-Publikum handelt, das in nicht allzu ferner Zukunft wieder beglückt werden soll. Unterm Strich ein fulminanter Auftritt einer spielfreudigen Band, die mit dem "Bard Song - In The Forest" wohl einen der intensivsten Momente dieses Festivals erzeugen konnte.
(Lord Obirah)
Ordentlichen Old School Death Metal hauen uns Lik um die Ohren. Nach dem Einsteiger "Ghoul", bei dem nach bester Death Metal-Manier gegrowlt wird, was das Mikro so hergibt, folgt die fast schon schüchtern wirkende Ansage "Hallo, wir sind Lik aus Schweden und wir spielen Death Metal" in bestem Schweden-Deutsch "Ich hatte Deutsch in der Schule". Die Jungs verstehen ihr Handwerk und ein ums andere Mal fühle ich mich an Dismember erinnert. Das soll jetzt aber kein Kritikpunkt sein, sondern nur als Vergleich dienen. Die Fans haben ihre Freude daran, was sich immer wieder in einem ordentlichen Pit und ordentlichem Beifall manifestiert.
(Ray)
From the Eastcoast to the westcoast... genau von dort her kommen Ignite, die auf der T-Stage einen ordentlichen Abriss feiern. Der Hardcore der Jungs ist aber auch perfekt dafür geeignet, am letzten Festivaltag noch einmal die letzten Kraftreserven zu aktivieren. Sänger Eli Santana ist viel auf und stellenweise auch vor der Bühne unterwegs und präsentiert sich als unterhaltsamer Fronter. Natürlich darf auch hier eine Ansprache in Richtung Ukraine nicht fehlen, und so wird der Coversong "Sunday Bloody Sunday" der Ukraine gewidmet. Weil den Jungs dabei das matschige Areal vor der Bühne zu wenig gefüllt ist, stellt sich Bassist Breit Rasmussen mal eben genau dort mittenrein für die nächsten beiden Songs. Schon beginnt der Circle Pit ihn zu umkreisen. Gelungene Aktion würde ich sagen.
(Ray)
Dunkel wird es bei Heaven Shall Burn, aber dabei bleibt es nicht sehr lange. Frontmann Marcus hält zunächst ein kleines Schwätzchen mit dem Publikum, bevor der Rest der Band einsteigt und dem proppevollen Infield ordentlich einheizt. Im doppelten Sinne, denn neben neuen und alten Hits der Band befeuern Heaven Shall Burn mit allerlei Pyro- und Konfettieinlagen die Stimmung. Das Publikum dankt es ausschweifend, bis in die hinteren Reihen erfolgt zustimmendes Nicken, auch der ein oder andere kleine Pit zeigt sich. Im Vergleich zu dem, was direkt vor der Bühne abgeht, bleiben das jedoch nur kleine Strohfeuer. Dennoch werden Heaven Shall Burn zurecht abgefeiert, denn die Band zeigt sich spiel- und kontaktfreudig. Respekt vor dieser Energie die von Bühne zu Publikum und umgekehrt fließt. Kann man auf dem Summer Breeze definitiv wieder anschauen.
(Lord Obirah)
Ein gänzlich anderes, weil düsteres Bild zeigen Agrypnie auf der Wera Tool Stage. Die Band um Mastermind Torsten der Unhold besticht durch sehr komplexen, deutschsprachigen Black Metal, eingebettet in einen dichten Umhang aus Kunstnebel. Eben noch zarte, verspielte Klänge, die dann durch schwarzmetallische Raserei zerrissen werden. Der Sound ist wahrlich nix zum Abgehen, dafür zum Auf-sich-wirken-lassen. Er verfehlt dabei seine Wirkung nicht, nach jedem Song gibt's reichlich Beifall.
(Ray)
Stilecht mit Bengalos kommen die Hardcoreler Born From Pain auf die Bühne. Die Jungs geben wirklich alles, um die müden Knochen vor der Bühne u.a. mit den Songs "The New Future" oder "True Love" mitzureißen. Das gelingt zu dieser späten Stunde anfänglich nur bedingt. Das mag vor allem an der räumlichen Distanz liegen, denn noch immer ist der unmittelbare Platz vor der Wera Tool Stage kaum benutzbar. Die Band gibt aber unermüdlich Gas auf der Bühne und ist viel unterwegs. Weiter hinten geht dann aber doch die Luzie gut ab und die Band wird ordentlich abgefeiert. Nach 45 Minuten ist dann aber mit der Sause und für mich für dieses Jahr Schluss.
(Ray)
Mit neuem Album im Gepäck und einer Headliner-Tour im Herbst in Aussicht lassen es sich Hypocrisy nicht nehmen, auch auf dem Summer Breeze Präsenz zu zeigen. Zu sehr später Stunde und mit vier harten Tage in den Knochen ist das Infield nur relativ dünn besiedelt, die Stimmung nun wohl nicht mehr ganz so ausgelassen, wie sie noch die Tage zuvor war. Auch Hypocrisy gehen eher gediegen zu Werke und fräsen sich gemächlich aber bestimmt durch ihre Diskografie, wobei sowohl altes ("Impotent God") als auch neues Material ("Chemical Whore") zum Einsatz kommt, das ultrafett aus den Boxen perlt. Etwas irritierend finde ich den abartig hohen Einsatz von Bühnennebel, der schlussendlich dafür sorgt, dass man die Musiker auf der Bühne kaum sehen kann. Aber vielleicht wollen auch Tägtgren und Co. den Platz vor der Bühne nicht sehen. Egal, beim gepflegt Haareschütteln hat man eh nicht so viel Zeit, sich umzusehen.
(Lord Obirah)
Fazit
Nach zwei Jahren Pause meldt sich das Summer Breeze eindrucksvoll zurück. Es tut gut, wieder Festivalluft zu schnuppern. Die Drehbühne wird vermisst, aber die LED-Wände sind eine deutliche Verbesserung. Wie jedes Festival hat auch das Summer Breeze 2022 mit massiven Personalproblemen zu kämpfen. Dies kann aber nicht den Veranstaltern zur Last gelegt werden, da dies alle betrifft. Dafür wurde auf Missstände (Toiletten, Duschen) schnell reagiert. Wie der Veranstalter schon auf der PK erwähnt hat: für ihn war das Summer Breeze 2019 nahezu perfekt und dort wollen sie wieder hin.
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