Review
Sammal - Sammal
Die Band Sammal stammt aus Finnland und beschert uns mit ihrem gleichnamigen Debüt eine recht eigenwillige Spielart progressiver Rockmusik, die - das psychedelische Coverartwork lässt es bereits erahnen - einen Großteil ihrer Inspiration aus längst vergangenen Tagen zieht. Immer wieder führen uns musikalische Links zu Bands wie Led Zeppelin, Uriah Heep oder Deep Purple. Der dominante Einsatz des Synthesizers, der nicht selten in die Rolle der Hammondorgel schlüpft, trägt seinen Teil dazu bei, dass man sich in die 1970er Jahre zurück versetzt fühlt. Manch ein deja vu lässt sich da auch nicht vermeiden. Sammal ist eben der gute alte Freund, dem man noch nie begegnet ist, wie es treffend in der Bandinfo ausgedrückt wird. Der Song mit dem komplizierten Namen "Näennäiskäännännäinen" ist dann aber tatsächlich so etwas wie eine Coverversion, und zwar von Black Sabbaths "Solitute", aber eben nur bis zur Halbzeit, denn dann geht auch dieses Stück seine eigenen Wege.
Der Grund, warum man diesem Freund so noch nicht begegnet ist, sind schließlich die finnischen Texte, die in ihrem instrumentalen Umfeld doch sehr ungewöhnlich, aber keinesfalls unattraktiv wirken. Dafür sorgt schon die angenehm ruhige, mittelhohe und z.T. beinahe meditativ wirkende Sangesstimme, mit der sie vorgetragen werden. Auch der warme und organische Klang von breit gefächerten Percussions und Gitarren trägt zu der besonderen Atmosphäre des Albums bei. Ein Album, in dem man sich verlieren kann, das aber auch Aufmerksamkeit erfordert und am Ende sicherlich nur einen bestimmten Kreis von Liebhabern der etwas anderen Musik beglückt. Wer auf Retro-Rock und oben genannte Kapellen steht, aber zugleich auch auf traditionell finnische Musik, wie etwa von Tenhi, der sollte hier ein Ohr riskieren.