Review
Fen - Dustwalker

Sechs Jahre nach Bandgründung bringen Fen ihr drittes Album auf den Markt. Und was schon auf den beiden Vorgängeralben The Malediction Fields (2009) und Epoch (2011) zelebriert wurde, wird auf Dustwalker konsequent fortgesetzt. Die bisherigen Reaktionen geben den Briten recht, was nicht zuletzt dazu führte, dass der ursprünglich auf drei Alben ausgelegte Deal mit Code666 Records um weitere drei Alben verlängert wird.
Auch anno 2012 ist es schwer, die Musik Fens in Worte zu fassen. Ambient Black Metal trifft es noch am ehesten, doch auch nicht 100%ig. Auf der einen Seite hätten wir die krassen Blast-Eruptionen, die aggressiven Black Metal-Vocals, das Harsche, das Ungestüme, das Wütende. Auf der anderen Seite haben wir dagegen die ruhigen Momente, das Verträumte, das Sensible, ja das Zerbrechliche. Filigrane Traumpassagen werden hier auf den Instrumenten erschaffen, auf denen man sich bedenkenlos treiben lassen kann, die jedoch dann von den wütenden Shouts überlagert werden, während jedoch die Melodieführung unbeirrt ihren Weg weiter fort führt. Diese krassen Gegensätze sind es, die hier den Reiz ausmachen. Alles scheint wie aus einem Guss, so, als müsste es genau so und nicht anderes arrangiert werden. Spacige Passagen geben sich ein Stelldichein mit den spärlich vertretenen Blast-Parts, klare Vocals münden in schwarzmetallischen Keifgesang, nur um dann wieder in beruhigende, verträumte Gefilde abzudriften.
Wie auch schon in der Vergangenheit braucht es seine Zeit, um die Schönheit der Arrangements vollumfänglich zu erfassen und zu ergreifen, aber dann kann man sich nur schwerlich dieser Anziehungskraft entziehen.