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Over Your Threshold - Facticity

Over Your Threshold - Facticity
Stil: Progressive Death Metal
VÖ: 24. August 2012
Zeit: 43:45
Label: Metal Blade
Homepage: www.OverYourThreshold.de

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Es hat schon etwas Besonderes, wenn eine Band, die man seit mehreren Jahren mehr oder weniger kennt und die man fast noch als (bitte um Verzeihung) "Schülerband" kennengelernt hat, erwachsen wird und mit dem Deal bei einem DER Metal-Labels die große Chance bekommt, durchzustarten. So geht es mir mit Over Your Threshold, die mich im Prinzip meine ganze Karriere als Schreiberling begleitet haben.

Und das mit dem "erwachsen werden" war nicht nur aufs Alter der Musiker bezogen, auch stilistisch haben die seit ihrer Debüt-EP besetzungstechnisch an mehreren Stellen veränderten Münchner eine deutliche Entwicklung zu verzeichnen. Vorbei sind die Zeiten des relativ straighten Death/Thrash Metals, der noch 2008 auf Plastik gebannt wurde. 2012 zeigt man sich von einer viel technischeren und progressiveren Seite, da haben Lokal-Heroen wie Obscura einen deutlichen Eindruck hinterlassen. Es wäre jetzt böse und auch falsch, Over Your Threshold als "kleinen Bruder" der erwähnten Obscura zu bezeichnen, aber die Parallelen sind nicht zu überhören. Da wundert es den aufmerksamen Beobachter auch nicht, dass man mit Steffen Kummerer und Jonas Fischer zwei "obscure" Gastmusiker mit ins Boot geholt hat, deren Beiträge nahtlos im Gesamtkonzept aufgehen. Ein wenig hört man dann aber doch noch die Thrash-Wurzeln an manchen Stellen durch, so dass das Quintett nicht zum bloßen Abklatsch der Münchner Frickelkönige verkommt.

Dass man bei derart komplexer und sowohl den Hörer als auch die Musiker fordernder Musik kein Gestümper an den Instrumenten vorgesetzt bekommt, ist klar. Die Band zeigt sich dem Liedgut an jeder Stelle mehr als gewachsen, einzig Goldkehlchen Ludwig Walter schüttet mit seiner Stimme kein Füllhorn der Vielschichtigkeit über dem Hörer aus, legt aber eine immerhin taugliche Performance an den Tag. Die Spieldauer ist brauchbar, das Artwork nett anzusehen und die Abmischung ist angenehm direkt und transparent genug geworden, um alle Facetten der Stücke offen zu legen.

Facticity ist ein kompetent umgesetztes, hochkomplexes Tech Death-Album geworden, das sich deutlich vom älteren Material der Band unterscheidet. Allerdings fehlen noch ein paar Alleinstellungsmerkmale, um aus dem großen Schatten der Münchner Vorzeige-Deather Obscura heraustreten zu können. Ob es genug Platz für zwei derart ähnlich gelagerte Kapellen gibt, wird die Zukunft weisen. Zu wünschen wäre es.

Hannes

4 von 6 Punkten

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