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Zombiekrig - Den Vänstra Stigens Ljus

Zombiekrig - Den Vänstra Stigens Ljus
Stil: Thrash Metal
VÖ: 25. Mai 2012
Zeit: 52:07
Label: GMR Music
Homepage: www.zombiekrig.se

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Bay Area-Thrash mit schwedischen Texten? Sachen gibt's...
Das hier ist allerdings eine gute Sache. Die Schweden von Zombiekrig spielen eine Mischung aus Bay Area-Gedresche und Schwedentod der Göteborger Schule. Diese in meinen Augen sehr interessante und eigenständige Mischung wird hier auch noch in einer fetten Produktion verpackt, die keine Wünsche offen lässt.
Ich muss gestehen, diese Scheibe begeistert mich richtig. Diese Band hebt sich mit diesem Album auf jeden Fall aus der Masse der neuen und jungen Thrash Metal-Bands heraus.
Beispielsweise durch das kratzige Organ von Sänger Axel, die sehr abwechslungsreiche, mit fesselnden Harmonien gespickte Gitarrenarbeit des Herren, der sich nur El Guapo (span.: der Schöne) nennt, einen Snare-Sound, auf den Destruction neidisch wären und eine wirklich tighte Rhytmussektion. Über die komplett in Schwedisch gehaltenen Texte kann ich leider nichts sagen, da die Band sich aber Zombiekrig nennt und zudem noch geilen Metal macht, wird es wohl nicht gerade um das Liebesleben der Pflastersteine gehen. Texte sind in diesem Fall sowieso Nebensache.
Das Album legt mit dem Opener "Själamord" gleich eine dermaßen fesselnden Eröffnung vor, dass meine anfängliche Befürchtung war, es kann danach nur noch bergab gehen. Aber das ist mitnichten der Fall. Auch der zweite Track drischt und tötet, was das Zeug hält. Der dritte Track "Träl" driftet dann etwas in schwarzmetallische Gefilde ab. Außerdem wird das Tempo hier anfänglich deutlich reduziert. Nach einem zweistimmig dargebotenem Refrain, der etwas an eine dieser beliebigen Melodic Death-Kapellen erinnert, aber die düstere Stimmung der Strophe gekonnt auflöst, geht es über eine schnelle Thrash-Einlage und ein auf dem Klavier eingespieltes Interludium in ein wirklich episches Gitarrensolo. Für mich mit der beste Track dieser CD.
Danach geht es dann sehr Rock 'n Roll-lastig in den vierten Track "Häng Dom Högt Över Stan". Hier erinnert mich die Band stark an Motörhead. Der Song macht richtig Spaß und sorgt für die richtige Abwechslung nach "Träl". Gegen Ende driftet aber auch dieser Rocker in feine, getragene Harmonien ab, um dann mit einem fixen Gitarrensolo schnell wieder zum Thrash Metal zurückzukehren.
Über den mit Highspeed-Einlagen gespickten Midtempo-Banger "Evigt Död", das vom Riffing etwas an frühe Metallica erinnernde "Anklagaren", den stellenweise wieder etwas rockigeren Song "Hatarna", der durch einen langsamen, an "Orion" von Metallica erinnernden vom Bass eingeleiteten Solopart sowie ebenfalls durch sehr ausgefeilte Harmonien besticht, geht es zu "Evigt Liv". Dieses Lied stellt wohl die obligatorische Ballade dar. Es ist aber eine, die mich wirklich vom Stuhl haut. Hut ab vor diesen Songwritern.
Diese Ballade geht dann nahtlos über in den Titeltrack "Den Vänstra Stigens Ljus", der mit einer von einer Frauenstimme vorgetragenen, gesprochenen Passage, gefolgt von fetten Gitarrenharmonien und einem Riff, das sehr stark zum Bangen verleitet, eingeleitet wird. Danach folgt wieder ein, diesmal von einem Mann gesprochenes, Zwischenspiel. "Der Song erzählt bestimmt eine ganz tolle Geschichte..." denke ich mir, als ich jäh von einem exorbitanten Thrash-Riff unterbrochen werde. Damit endet dieser Song auch und macht Platz für den letzten, "Sa Tar Allt Slut". Dieser spült zum Schluss nochmal richtig die Gehörgange durch. Hier wird geschwindigkeitsgeladener Oldschool Thrash in Reinkultur geboten. Ein würdiger Abschluss für diese Hammerscheibe.

Ich bin wirklich schwer begeistert von diesem Werk. Es bietet sowohl altbekannten Oldschool Thrash, als auch tolle Harmonien, feine Gitarrensolos und ein wirklich gutes Songwriting.
Der etwas eintönige, stark an Black Metal erinnernde Gesang mag manch einen stören, mir hat er gefallen. Am Ende ist es bei einer so guten Scheibe doch irgendwie schade, dass ich nicht schwedisch spreche und mit den Texten wenig anfangen kann.

Gast

6 von 6 Punkten

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