Review
Thornium - Dominions Of The Eclipse (Re-Release)
Nur kurze Zeit, nachdem sich Herr Thyph mit seinem Projekt Thornium infolge langer Abstinenz zurückgemeldet und uns die Alben Mushroom Clouds And Dusk sowie Fides Luciferius beschert hat, werden wir diese Tage erneut mit Schwarzmetall aus dem hohen Norden versorgt. Dominions Of The Eclipse ist jedoch kein neues Studioalbum, sondern ein Re-Release des 1995er Thornium-Debüts, natürlich angereichert mit diversem Bonusmaterial. Doch ehe man dorthin gelangt muss man sich zunächst durch die neun Albumtracks kämpfen: vorwiegend rasend schnell gespielter Black Metal voller klirrender Gitarrenriffs, mit roher Produktion und einem gehässig keifenden Thyph am Mikro, gelegentlich eingesetzte Keyboards sorgen für Atmosphäre. Im Grunde alles so, wie es auch sein soll. Doch ist man ehrlich, so hat Dominions Of The Eclipse kaum signifikante Momente vorzuweisen und verblasst im Vergleich mit wegweisendem Material der Szene, das in etwa zur selben Zeit in Skandinavien vom Stapel lief.
Das Album endet mit "Förmörkelsens Herravälde", einem knapp siebenminütigen Dauerbrenner aus sphärischen Keyboardklängen. Das braucht zwar kein Mensch, und doch wurde ausgerechnet dieses Stück 2011 neu eingespielt. Es folgen zwei weitere neu aufgenommene Songs: "Remain In Chaos", das es '95 nicht mehr aufs Album geschafft hat, und schließlich das tatsächliche neue Stück "Reign Of Terror", stilistisch nahe am Dominions-Material, minimalistisch aber druckvoller produziert.
Zu guter Letzt enthält die Neuauflage noch das komplette Demo North Storms Of The Bestial Goatsign aus dem Jahre 1993, welches für jene Zeit mit einem überraschend guten Klang versehen ist. Vergleicht man dessen Songs nun mit dem neuen Track "Reign Of Terror" erfährt man schnell, dass die sorgfältige Lagerung eines Musikers hinter landestypischen Gardinen nicht zwangsläufig auch mit einem Reifeprozess verbunden sein muss. Es ist also alles beim Alten. Und genau das wird das Zielpublikum, hart gesottener Sammler und Genre-Puristen, auch zu schätzen wissen. Allen Anderen sei gesagt, dass sich im gegenwärtigen Untergrund zuhauf interessantere Alben ausgraben lassen, als diese Liedersammlung.
Ohne Wertung