Review
Eden Weint Im Grab - Geysterstunde I
VÖ: 06. April 2011
Zeit: 63:16
Label: Danse Macabre Records
Homepage: www.edenweintimgrab.de
Das letzte Album von Eden Weint im Grab hat den Hörer schon vor eine gewaltige Toleranzprobe gestellt. Auch wenn der künstlerische Schritt auf Der Herbst Des Einsamen ein mutiger war, den es zu bewundern gilt, ist es doch schön zu hören, dass die Band um Alexander Paul Blake wieder zu Altbewährtem zurück gekehrt ist. Wie der Titel schon andeutet, wird hier noch etwas folgen, und in der Tat ist Ein Poetisches Spektakel zu Mitternacht der erste von zwei Teilen, die die geheimnisvolle Zwischenwelt zum Inhalt hat.
Und so verwundert es nicht, dass das vierte Album ein wahrhaft morbides Werk geworden ist. Nach dem Einstieg in die "Geysterstunde", bei dem das Tempo schön variiert wird, folgt die schier endlose Geschichte des Leierkastenmanns, der einsam vor sich hinleiernd langsam verwest und dabei seine Geschichte erzählt. Ein bildhaft dargestellter "Lebens"Weg. Düster geht es weiter in der "Knochenmühle", einem ruhigen Stück, bei dem die Geschichte lediglich erzählt wird. Mein persönlicher Lieblingssong ist "Ein Requiem In Sepia", der erst langsam schleppend beginnt, sich dann aber in einen hochmelodischen Refrain ergießt. Man hat jedoch auch kurze Gedichte am Start, "Der Galgenvogel" oder auch "Taphephobie" werden, mit entsprechendem Sound unterlegt, langsam und andächtig vorgetragen. Flotter, ja fast schon fröhlich anmutend gestaltet sich "Feuer Inferno", bei dem die Melodieführung auf eine Art Sprechgesang trifft.
Geystersunde I ist ein dunkles, düsteres und vor allem morbides Werk, dass Stile unterschiedlichster Couleur vereint: etwas Black Metal oder eher Black Art, Doom, Chanson, Walzer, etwas Jahrmarktsmusik oder auch Tango. Für jeden also etwas dabei.
Vorheriges Review: Eternal Legacy - Lifeless Alive