Review
Eisbrecher - Eiszeit
Knappe zwei Jahre sind seit dem letzten Album Sünde vergangen, nun melden sich Eisbrecher um den charismatischen Sänger Alex Wesselsky mit ihrem vierten Album wieder auf der musikalischen Bildfläche zurück.
Große Veränderungen sucht man im Soundbild von Eisbrecher vergeblich, und das ist auch gut so. Auch auf Eiszeit bleiben Eisbrecher ihrer Linie treu und kredenzen dem geneigten Hörer ein Elektro-Rock Album, das zu gefallen weiß und dessen Refrains sich festzusetzen wissen. Eine Neuerung ist jedoch trotzdem zu verzeichnen: mit "Gothkiller" hat man auch erstmals einen rein englischsprachigen Song am Start, der mich etwas an die treibenden Songs von The 69 Eyes erinnert. Ansonsten versorgt man die Menge mit bewährtem Stoff. Sei es nun der flotte Opener "Böse Mädchen", der eine Mischung aus Dunkelheit und hochmelodischem Refrain bildet, der mit einem aggressiven Riffing ausgestattete Titelsong, das extrem tanzbare "Die Engel", das mit einer extrem eingängigen Keyboardmelodie aufwartet oder das gefühlvolle "Dein Weg". Nur "Amok" kann mich auch nach mehrmaligem Hören nicht überzeugen, der Song wirkt nicht wie aus einem Guss und irgendwie nicht stimmig.
Auch textlich hat man einiges zu sagen, wie schon bei der Singlebesprechung zu Eiszeit angekündigt, hält man der Gesellschaft wieder den Spiegel vor. Sei es nun bei "Eiszeit", "Supermodel" oder dem erwähnten "Amok". Aber auch sehnsüchtige Gefühle werden angesprochen in "Der Hauch Des Lebens", "Dein Weg".
Eiszeit sollte alle Anhänger elektronisch orientierter Rockmusik zufrieden stellen, die Eisbrecher-Anhängerschaft sowieso.
Eine Anmerkung zum Schluss: Die oben angegebene, doch recht kurze Gesamtspielzeit stimmt nicht ganz, denn zur Rezension liegt uns nur eine gekürzte Fade-Out-Version des Albums vor.