Review

Hier kann man wieder einmal vereint rufen: Wer hats erfunden? Und das sind sie halt einmal wieder, die Eidgenossen. Dieses Mal in Form einer Kombo, bei der erst einmal Namensklärung angesagt ist. Also slag heißt soviel wie Asche, Müllschlacke, und andere Sachen die hier nicht hergehören. Leichte Damen, sozusagen. Und cullet bedeutet Glassscherben. Was auch immer der Autor uns damit sagen will, die drei Kollegen sind seit 2005 am Werk und haben mit ihrer 2007er-EP ...Like Taking Cover Behind im Lande der Kantone durchaus abräumen können. 2008 erlebte man dann bereits die Aufnahmesessions zum vorliegenden vollgültigen Debüt, dieses führte dann 2009 zur Vertragsunterzeichnung (es lebe MySpace, wo die Jungs vom Label Headroom Records entdeckt wurden) und auch zu einem Gig auf dem nach der Bandinfo "größten und renommiertesten Festivals der Schweiz, dem Open Air St. Gallen", wo man nicht nur die dortig versammelten BWL-Studenten wohl in Verzückung gebracht haben dürfte.

Also, was haben wir vor uns? Andy Röösli, Rafaela Dieu und David Burger vermengen in ihrem Sound harte, metal-lastige Klänge mit Alternative-Sounds und ruhigeren Momenten, alles umrahmt von einer Stimme, die irgendwie wie eine durchaus gelungene Kreuzung aus Ville Vallo und Doc Smith (The Cure) daherkommt. Regieren bei den ersten Stücken noch die Brachialtöne ("Time To Explode", "Blame"), kommt im weiteren Verlauf bei Nummern wie "Rubber Heart" immer öfter auch mal die gefühlvolle Note durch, die das ganze Geschehen über vielen Alternative-Einheitsbrei aufwertet. Das Songmaterial ist überhaupt nicht sperrig, sondern gut arrangiert und ausgeführt, die Produktion ist druckvoll, und die Beteiligten bedienen die jeweiligen Instrumentaleinsätze bestens.

Insgesamt eine feine Angelegenheit für alle, die gerne etwas düstere, melancholische Klänge haben, aber auch mal in härteren Ausritten daherwandeln.

Holgi

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