Review
Magnum - Into The Valley Of The Moonking

Seit 37 Jahren sind die Herren nun schon unterwegs und sie haben immernoch nicht den finalen Durchbruch geschafft. Klar, jeder kennt Magnum und Bob Catley, aber trotz alle dem ist die Truppe immer ein besserer Geheimtipp gewesen. Vor zwei Jahren meldeten sie sich mit Princess Alice And The Broken Arrow eindrucksvoll zurück und konnten einen Haufen neuer Fans anwerben. Nun versuchen sie mit Into The Valley Of The Moonking an diesem Erfolg anzuknüpfen und eventuell doch mal etwas Erfolgsduft zu schnuppern.
Mal ganz ehrlich, gäbe es ihm Hard Rock einen Innovationspreis, Magnum würden diesen nicht gewinnen und das ist es genau, was man an den geneigten Herren so schätzt. Auch auf dem neuen Output spielen sie frei von der Seele weg und brauchen auch keinen Schnick-Schnack oder andere Spielereien, um ihren Sound aufzupeppen. Der Opener "Cry To Yourself" beweist dies ganz gut und die Nummer kommt so geradlinig aus den Boxen, dass man eh auf die Innovation, pardon, scheißt! Weniger dramatisch und melancholisch geht es auf "All My Bridges" weiter und man liefert typischen 80er-Jahre-Rock, wie ihn auch Van Halen praktiziert haben; sehr angenehme Nummer und die Fröhlichkeit steckt geradezu an. Mit "Take Me To The Edge" strebt man sogar schnellere Gefilde an und das Anfangs-Riffing erinnert stark "Rock You Like A Hurricane" von den Scorpions. Leider zügelt man recht schnell das Tempo und verliert sich in den uninspirierten Riffs.
Nun kommt der nächste Dämpfer, denn bis zum elften Track "Feels Like Treason" passiert dann nicht mehr allzu viel auf der Scheibe; zu viele Balladen und ruhige Nummern. Als Rocker braucht man was mit Schwung und Energie und das können die Songs teilweise gar nicht liefern.
Das besagte "Feels Like Treason" ist dann wieder etwas Fetziges und besticht durch eingängigen Refrain und guter Solo-Einlage. Die AC/DC-Keule fährt man auf dem abschließenden "Blood On Your Barbed Wire Thorns" auf und kopiert die Australier nahezu.
Schwierig, denn Into The Valley Of The Moonking hat echt erstklassige Ideen, verläuft sich im Mittelteil dann total und gegen Ende kratzt man dann noch mal eindrucksvoll die Kurve. Unterm Strich zu wenig für gute Rock-Musik, aber auch zuviel dass sie schlecht wäre. Jeder Magnum-Fan, der es gerne auch mal ruhiger möchte, sollte hier mal reinhören. Fans der schnelleren Sachen sollten bei älterem Material verbleiben.
Basti