Review
Evoken - Antithesis Of Light
Evoken sind beileibe keine neue Band, sondern seit 1992 schon fast ein Urgestein der amerikanischen Doom Szene, allerdings hält sich ihr Bekanntheitsgrad in europäischen Breitengraden sehr in Grenzen. Das liegt vermutlich auch daran, dass Evoken nicht gerade die Schnellsten und Fleißigsten sind, wenn es darum geht, Alben auf den Markt zu bringen, denn ihr letztes Album Quietus ist immerhin schon 2001 veröffentlicht worden.
An der musikalischen Marschrichtung hat sich auch anno 2005 nichts geändert, auch auf Antithesis Of Light gibt es wieder düstersten, schweren und kompromisslosen Doom Metal, der die ideale Untermalung zum Weltuntergang sein könnte. Tiefe Growls paaren sich mit langsamen Riffs, die zäh wie Lava aus den Boxen kommen und finster wie eine Neumondnacht sind. Daran ändert sich im Laufe des Albums kein Stück, weder an der apokalyptischen Stimmung, noch an der Langsamkeit der Songs.
Allerdings sind die einzelnen Stücke, sieht man mal vom Intro ab, allesamt länger als zehn Minuten, was natürlich eine songschreiberische Herausforderung darstellt, denn es ist nicht einfach, solche überlangen Songs über die ganze Spielzeit hinweg interessant zu halten. Daran scheitern Evoken immer wieder, meist stellt sich ab der Mitte der Songs ein Gefühl des Desinteresses ein, was nur selten wieder verscheucht werden kann, wie etwas bei "The Mournful Refusal". Hier würden kompaktere Songs definitiv zum Hörgenuss beitragen. Das nächste Manko an Antithesis Of Light ist, dass alle Lieder recht ähnlich klingen, das bringt zwar Wiedererkennungwert, aber kennt man zwei Lieder kennt man sie alle. Für Doom-Maniacs sollte die Mucke von Evoken aber definitiv ihren Reiz haben.
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