Review
Steelraiser - Race Of Steel
Was macht ein Musiker, der gerade den Job bei seiner alten Combo aufgegeben hat? Natürlich gründet er sofort eine neue Band, egal ob man sie braucht oder nicht. Afonso Giordano, Ex-Sänger von Noble Savage, ist da nicht anders, bei der alten Band raus, schon ist die neue am Start und die hört auf den Namen Steelraiser.
Der Name verrät dann auch schon ziemlich viel darüber, was der Hörer in den kommenden knapp 40 Minuten zu hören bekommt. Heavy Metal der Marke Judas Priest, Accept und Grave Digger. Los geht's mit "Ride The Fire", einem Painkiller-Klon, der mit seltsamen Keyboards am Ende ausgestattet ist, sich im Nachhinein aber immer noch als bester Song des Albums entpuppt. "Race Of Steel" zeichnet sich im Anschluss daran ebenfalls durch ein abartig mieses Keyboard aus, das so richtig überhaupt nicht zum Song passen will, der sich wiederum wie eine Kopie des ersten Liedes anhört. "Dragon Battalion" erinnert sehr stark an die deutschen Metal-Urgesteine Grave Digger, während "Rising Into The Night" als Mischung aus Brainstorm, Judas Priest und Accept bzw. U.D.O. durchgeht. "Princess Of Babylon" sticht schließlich qualitativ etwas heraus. Hymnisch stampfend gehen Steelraiser hier zu Werke, düster, mit Orgelklängen unterlegt, die diesmal sogar passen. Hier gibt es mehr Hard Rock denn Metal und ein gutes melodisches Solo. "Roar Of Revenge" besticht durch ein langweiliges tausendfach gehörtes Riff, komischen dumpfen Gesang und wieder miese Keyboards, eine schlicht und ergreifend grauenhaft langweilige Nummer. "Gloria Perpetua" hebt sich dann wieder etwas ab. Orientalische Keyboard-Leads geben dieser Mid-Tempo-Nummer einen gewissen eigenständigen Touch, klingen aber dennoch dünn. Der doppelstimmige Refrain, der auch von Grave Digger stammen könnte, ist gut gelungen. Dennoch hören sich die Gesangslinien irgendwie dissonant an und gehen schnell auf den Geist. Das Abschlusstrio "The Night", "Gears Of War" und "Evil's Rage" lehnen sich sehr stark an Grave Digger an, können aber wie die anderen Songs vorher weder durch Eigenständigkeit, noch durch gelungene Riffs, noch durch irgendwelche besonderen Melodien oder interessante Songstrukturen überzeugen.
Steelraiser und vor allem Race Of Steel braucht in dieser Form nun wirklich kein Mensch, die Band und das Album sind so überflüssig wie ein Kropf und nicht mal der berühmt-berüchtigte Alles-Sammler muss hier auch nur einen Cent ausgeben. Bitte nochmal zurück in den Proberaum und von Vorne beginnen, vielleicht kommt dann beim nächsten Mal etwas Akzeptables heraus!
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