Review
Nightbearer - Defiance

VÖ: 13. Juni 2025
Zeit: 46:08
Label: Testimony Records
Homepage: www.facebook.com/nightbearer
Nach den letzten Alben von Rats Of Gomorrah und Deserted Fear kommt nun für alle Fans des melodischen Death Metals ein weiterer Leckerbissen aus deutschen Landen in die Verkaufsregale. Zunächst startet Defiance, der dritte Longplayer der Band Nightbearer, nach kurzem akustischem Intro allerdings überraschen schwarzmetallisch mit Blastbeats und Keifgesang ins Geschehen. "His Dark Materials" heißt diese erste Impression, mit der man sein Repertoire erweitert hat, wenn es darum ging, der dreiteiligen Roman-Reihe gleichen Namens von Philip Pullman einen musikalischen Stempel aufzudrücken! Anders als es bei vielen Konzeptalben der Fall ist, hat man bei Nightbearer jedoch zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass die musikalische Eingängigkeit dem literarischen Leitfaden geopfert wurde!
So rumpeln postwendend mit dem Titeltrack "Defiance", "One Church Over All" und "Dying Knowns No Bounds" drei astreine Death-Metal-Mosher im Schweden-Style durch die Membrane, ehe es mit "Reign Supreme" deutlich ruhiger in doomigen Gefilden zur Sache geht. Am Synthesizer wird auf Defiance übrigens nicht gespart, sodass den Stücken hier und dort eine gewisse Melancholie zu eigen ist und Nightbearer im Allgemeinen unerwartet atmosphärisch herüberkommen. Das gilt schließlich auch für den neunminütigen Longtrack "Ascension", der abermals mit Black-Metal-Elementen spielt und trotz seiner Länge als Album-Highlight betrachtet werden darf.
Zum Ausgleich sorgt "Until We Meet Again" als reines Instrumentalstück mit seinen verspielten Gitarren für gute Laune, schließlich gibt es zum Abschluss mit "Republic Of Haven" noch einmal ordentlich eines auf die Mütze! Nightbearer spannen auf Defiance einen weiten Bogen von Moshpit-Groove, über Up-Tempo und Atmosphäre bis hin zu ganz viel Melodie, sodass es während der guten Dreiviertelstunde Spielzeit wohl niemandem langweilig werden dürfte. Genre-Fans, die von Entombed bis Arch Enemy so ziemlich alles konsumieren, was der Schweden-Death so hergibt, die sollten dieser deutschen Elchtod-Variante unbedingt Gehör schenken!
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