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Iku-Turso - Wolfheart EP

Iku-Turso - Wolfheart EP
Stil: Black Metal
VÖ: 06. Juni 2025
Zeit: 29:46
Label: Purity Through Fire
Homepage: www.facebook.com/ikutursobm

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Achtung Verwechslungsgefahr! Im Jahr 2023 veröffentlichte die finnische Band Wolfheart ihre EP Iku-Turso, benannt nach einem Seemonster aus der finnischen Mythologie. Nun veröffentlichen diese Tage die Landsleute von Iku-Turso, einer Black-Metal-Band aus Oulu, eine EP mit dem Titel Wolfheart. Da soll noch einer durchblicken. Jedenfalls bezieht sich nachfolgendes Review auf letztgenanntes Release.

Die Band Iku-Turso wurde 2017 ins Leben gerufen und brachte seitdem neben drei Langeisen auch immer wieder neues Futter in Form von EPs auf den Markt. Wolfheart, das neueste Mini-Album, umfasst fünf Stücke und bringt es auf 30 Minuten Spielzeit, ist also gar nicht mal so mini, sondern recht nahe an einem Longplayer dran. Der Opener namens "Pagan Beasts" macht seinem Namen alle Ehre und verweist mit seiner stampfenden Rhythmik und den archaischen Melodien an die Frühwerke des Pagan Black Metal und Bands wie Enslaved oder Kampfar. Keyboardklänge halten sich während der rohen und traditionsbewussten Aufführung vornehm im Hintergrund, tragen allerdings maßgeblich zu jener gefühlt authentischen Atmosphäre bei, die den Song mitsamt seiner acht Minuten Spielzeit zu einem wahren Leckerbissen für all jene macht, die ihren Wikingermusik am liebsten grimmig kalt und frei von jedem überflüssigen Pathos genießen. "Gales Of Hail" zieht sogleich das Tempo spürbar an und liefert hymnisch-melodischen Black Metal zwischen genretypischer Raserei, Männerchören und lässig rockenden Passagen. Wer an dieser Stelle nicht zu zappeln beginnt, hat mit Black Metal vermutlich rein gar nichts an der Mütze!

Kontrastprogramm: Trägheit und Verzweiflung begegnen uns in "Grizzled Skies", wenn entrückte Schreie einen Blick in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche erlauben. Sobald das Tempo anzieht, entwickelt sich jedoch auch hier eine feierliche Stimmung. Diese Metamorphose durchleben wir zwei Mal, ehe sich zum Ende hin folkloristische Flötentöne ins Geschehen mischen und den Song bis weit über die Acht-Minuten-Marke tragen. So erhaben, wie das nun folgende "Midwinter" beginnt, so kurz ist dieses Zwischenspiel und bildet lediglich eine Brücke zur finalen Coverversion von Emperors "Beyond The Great Vast Forest". Hier bewegen sich Iku-Turso mit maximalem Respekt möglichst nahe am Original, um das selektierte Heiligtum bloß nicht zu beschädigen, schaffen es aber trotzdem, ihre Adaption vollkommen harmonisch an das bislang Gehörte zu knüpfen.

Ja, Wolfheart ist mehr als nur eine EP, die das Warten auf ein neues Studioalbum erleichtern soll. Hier besitzt eine jede Nummer ihren eigenen Charme zwischen Epik, Kampfeslust und Atmosphäre. Dabei meistern Iku-Turso mit einer rohen und doch packenden Produktion, den Geist der 1990er ins Hier und Jetzt zu transportieren, ohne dabei angestaubt zu wirken. Die Promo-Fotos von vier bemüht grimmig dreinblickenden Gesellen im klassischen Panda-Look könnten zwar klischeehafter kaum sein, dennoch muss ich attestieren: lange nicht haben mich 30 Minuten Pagan Black Metal dermaßen gefesselt!

Dagger

5 von 6 Punkten

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