Review
Ashes Of Ares - New Messiahs

VÖ: 18. Juli 2025
Zeit: 58:50
Label: ROAR! Rock Of Angels Records
Homepage: www.facebook.com/AshesOfAres
Düster und majestätisch starten Ashes Of Ares in ihren vierten und mit New Messiahs verheißungsvoll betitelten Longplayer. Ist das Intro erst einmal verklungen, geht es mit dem Titeltrack sogleich aggressiv und heavy ans Eingemachte. Schell wird klar: die einstigen Iced Earth-Recken Matt Barlow und Freddie Vidales haben ihre Trademarks beibehalten, gehen aber doch einen Schritt nach vorne. Das Songwriting wirkt kompakter, also weniger progressiv als zuletzt auf Emperors And Fools, was das Material zwangsläufig wieder etwas näher an ihren früheren Arbeitgeber rückt.
Die Stärken dieser Band liegen auf der Hand: zum einen ist da Matt Barlows markante Sangesstimme, die man unter hundert anderen sofort erkennt, zum anderen liefert Freddie Vidales eine kleine Armada an kernigen Riffs und flüssigen Soli, die sich in Sachen Härtegrad irgendwo zwischen US-Metal und Thrash verorten lassen. Wo das folgende und erneut im Up-Tempo arrangierte "Two Graves" mit einem prägnanten Refrain Punkte sammelt, will es Ashes Of Ares an anderen Stellen leider nicht so recht gelingen, ein altes Manko abzuschütteln: Gerade die Refrains wirken hier und dort kompliziert und wollen einfach nicht zünden, die mehrstimmig eingesungenen Vocals erscheinen immer wieder unnötig und zu dick aufgetragen und - sorry - das hohe Gejaule im Hintergrund kann manchmal ganz schön auf die Nerven gehen. Beispiele für ein paar Songs, denen eine Entschlackung gutgetan hätte, liefern "Infection, Deception" oder "Wake The Vultures".
An anderer Stelle gelingt es Ashes Of Ares aber doch zu überzeugen. Wie schon in der Vergangenheit entpuppen sich die ruhigeren Momente als echte Glanzpunkte des Albums, an vorderster Stelle die ohrwurmmäßige Power-Ballade "Keep On Walkin'". Gerade im letzten Album-Drittel scheinen sich die stärksten Momente von New Messiahs zu konzentrieren. "The Hawk And The Dove" ist zwar wieder etwas progressiver gestrickt, überzeugt aber mit einem intelligenten Songwriting und tollen Melodien, während "From Hell He Rides" mit Power und Eingängigkeit auf gefrorener Erde in Richtung Zielgerade galoppiert. Am Ende dann noch eine extravagante Coverversion: Bei Ashes Of Ares klingt Elton Johns Piano-Rocker "And The House Fell Down" wie ein Blend aus Metal und Blues, ohne die markanten Swing-Elemente des Originals zu ignorieren.
Was bleibt ist ein weiteres Album mit großartigen, aber auch mit nicht gänzlich überzeugenden Momenten. Besser als Emperors And Fools geraten, zeigt New Messiahs aber definitiv den Weg in die richtige Richtung.