Review
Deathhammer - Crimson Dawn

VÖ: 29. Juli 2025
Zeit: 39:46
Label: Hells Headbangers
Homepage: www.facebook.com/deathhammerofficial
Du stehst auf schöne Melodien, auf elegante Soli und eine glasklare Produktion? Überhaupt bist Du im Allgemeinen ein eher harmoniebedürftiger Mensch? Nun, dann brauchst Du an dieser Stelle im Grunde gar nicht erst weiterlesen.
Wem es allerdings nicht räudig und dreckig genug klingen kann, dann aufgepasst! Das norwegische Duo Deathhammer züchtet auf ihrem sechsten Studioalbum Crimson Dawn aus DNA-Strängen von Punkrock, Black, Thrash und Speed Metal acht unheilvolle Kreaturen, die einem jeden Feingeist das Fürchten lehren. Im 20. Jahr seines Bestehens steht der Name Deathhammer ein weiteres Mal für kanalisierte Wut, für ungeschminkte Kompromisslosigkeit und kontrolliertes Chaos. Dabei gehören die hastig heraus gewürgten Vocals und die sirenenhaften Screams von Sergeant Salsten ebenso zum Markenzeichen der Band, wie das irrwitzige Gitarrenspiel und die rumpelnden Drums von seinem Kollegen Sadomancer. Dass am Ende dieser fast schon exzessiven Orgie aus Aggression und tollwütiger Raserei keineswegs nur stumpfes Geprügel steht, dafür stehen Songs wie das voll auf Speed getrimmte "Stygian Lust", der rabenschwarze Black'n'Roller "Nocturnal Winds Of Fire" oder der fast schon als melodisch durchgehende Titeltrack "Crimson Dawn".
Die im wahrsten Sinne ursprüngliche Aufnahme ließe sich als gut gemachtes Rehearsal-Tape vermarkten und zeigt einer jeden auf Perfektion und Transparenz ausgerichteten Produktion den Stinkefinger. Man muss also schon genau hinhören, um die technischen Feinheiten dieser beiden Recken herauszuhören, wird dann aber mit einem anerkennenden Kopfnicken attestieren, dass hier sicherlich keine Anfänger, sondern leidenschaftliche Überzeugungstäter am Werkeln sind. Freilich könnte und muss man wohl den Rotstift ansetzen, wenn es denn um überbewertete Eigenschaften, wie Abwechslung oder Experimentierfreude geht. In dieser Hinsicht kommen Deathhammer einfach nicht aus ihrer Haut. Daher fährt dieser mit reinstem Stahl beladene Güterzug stets mit maximaler Zugkraft und hält selbst auf kurviger Strecke dasselbe hohe Tempo. Auf ruhigere oder gar balladeske Momente braucht man also gar nicht erst zu spekulieren. Dafür lässt sich im Rausschmeißer "Into The Blackness Of Hell" prima in den finalen Hail-Satan-Chorus einsteigen, während die Gitarren allmählich verstummen.