Review
Ültra Raptör - Fossilized

VÖ: 07. Oktober 2025
Zeit: 40:43
Label: Fighter Records
Homepage: www.facebook.com/UltraRaptor
Ültra Raptör? Nie gehört! Na hoffentlich verbirgt sich dahinter nicht ein ähnliches Projekt wie Heavysaurus. Wenn man sich das Covermotiv mal ansieht, lässt sich solch eine Befürchtung nicht ganz von der Hand weisen. Schnell bemerkt ist aber auch das traditionsbewusst metallische Logo, in dem gleich zwei Umlaute verbraten sind. Das nährt die Hoffnung auf eine Extra-Portion Old-School-Metal und genau darauf darf man sich auf Fossilized auch freuen!
Bis ins Mark retrospektiv, aber längst nicht fossil, ballert sogleich der Opener und Titeltrack durch die Membrane und gibt uns ab den ersten Takten einen Vorgeschmack, womit wir in den nächsten 40 Minuten zu rechnen haben. Die Truppe aus Quebec frönt dem Speed Metal der 1980er Jahre, schert dabei aber auch gerne in benachbarte Genres aus. So entpuppt sich das folgende "Spinosaurus" als astreiner Thrash Metal, wohingegen in "Hard 'N Fast" die traditionelle Metal-Keule geschwungen wird. Obwohl es auf Fossilized zumeist recht hitzig zur Sache geht, legen die Kanadier stets höchsten Wert auf Melodie und Eingängigkeit, was in Kombination mit der unbändigen Spielfreude, mit kernigen Riffs und feurigen Soli einen jeden Headbanger zum Zappeln bringen sollte.
Frontmann Phil T. Lung klingt mit seinen erdig-rauen Vocals ein wenig nach Phil McCormack von Molly Hatchet. Sein überschaubares stimmliches Spektrum macht ihn zwar nicht unbedingt zum Kandidaten für die goldene Stimmgabel, er fügt sich unterm Strich aber sehr gut in den ruppigen Sound der Band. Wenn die Kanadier in "Livin For The Riff" also mit maximaler Geschlossenheit auftreten und den Griff zur Luftgitarre provozieren, kauft man ihnen die Message dieses Titels auch ohne weiteres ab. Wer früher schon musikalisch gerne auf Speed unterwegs war, der sollte daher Ültra Raptör sein Gehör schenken und fühlt sich vielleicht nach den ersten Noten bereits zurückversetzt in eine glückliche Vergangenheit, als der Metal noch roh und schnell, aber das Leben selbst eine ganze Ecke langsamer und unkomplizierter war.