Review
As Memory Dies - Transmutate
VÖ: 02. Dezember 2009
Zeit: 49:26
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.asmemorydies.com
Italien ist nicht gerade mein erster Gedanke, wenn es um Melodeath-Kapellen geht, so auf die Schnelle fällt mir da bisher gar nichts ein. Aber eben nur bisher, denn mit As Memory Dies steht nun eine Melodic Death-Combo in den Startlöchern und versucht, mit ihrem selbstproduzierten Debüt Transmutate in der Szene Fuß zu fassen.
Die 2005 gegründete Band hat sich dem ganz klassischen Melodeath verschrieben und hält ihre Musik frei von genrefremden Einflüssen wie Thrash oder gar den ach so modernen Core-Versatzstücken. Und in diesem eng begrenzten Feld machen sie gar keine so schlechte Figur. Erinnerungswürdige Melodien können sie schon schreiben und Spannungsbögen haben sie ebenfalls in ihre Songs integriert. Der Mischung aus Aggressivität und Harmonie ist recht gefällig geraten und lässt sogar Raum für ein paar leicht progressive Spielereien. Zwar erwecken die Stücke hin und wieder den Eindruck, etwas überlang zu sein, aber es passiert genug in ihnen, um diesem Vorwurf den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ein paar kleine Holperer bei den Rhythmuswechseln kann man in Anbetracht des Debüt-Charakters der CD durchaus verschmerzen, so etwas gibt sich normalerweise im Laufe der Zeit. Ansonsten ist das Songmaterial recht spannend und unterhaltsam geworden, da beweist die Band durchaus vorhandenes Potential.
Technisch merkt man deutlich, dass man es hier mit einer Eigenproduktion zu tun hat, denn in den tieferen Frequenzbereichen ist Schmalhans Küchenmeister. Von unten kommt da so gut wie gar nichts, was die Musik äußerst drucklos und überscharf klingen lässt. Dafür hat Niklas Sundin, der schon für Dark Tranquillity tätig war, ein recht beeindruckendes Coverartwork beigesteuert und auch vom Umfang des Werkes herrscht kein Grund zur Klage. Instrumental klingt das Album recht ordentlich, nur die Stimme von Sänger Fabio Caruso kann seinem berühmten Namensvetter natürlich nicht das Wasser reichen. Seine klare Gesangsstimme ist sogar überraschend gut, aber meistens bedient er sich eines kreischenden Stimme, die schon nach wenigen Minuten zu nerven beginnt. Wenn ich so etwas hören will, brauche ich bloß vergessen, zu Hause den Müll rauszutragen...
Ja, Schwächen gibt es auf Transmutate noch einige, aber auch gute Musik und eine Band mit Potential. Noch kein essentielles "must have", aber ein durchaus brauchbares erstes Lebenszeichen einer Band, deren Musik sich keinem Zeitgeist anbiedert.
Hannes
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