Review
Thundermother - Dirty & Divine

Neustart bei Thundermother! Nach dem Split in Folge des letzten Drehers Black & Gold hat Chefin Filippa Nässil die Band neu aufgestellt. Ihr zur Seite stehen fortan (und warten wir mal ab, für wie lange) Linnea Vikström Egg als neue Frontfrau am Mikro und Joan Massing in der Schießbude. Zudem zupft mit Majsan Lindberg eine alte Bekannte am Tieftöner - sie war von 2019 bis 2021 bereits Teil der Crew.
Mit neuem Elan haben die vier Musikerinnen nun also Album Nr. sechs unter der Prämisse Dirty & Divine eingezimmert und beweisen uns einmal mehr, dass Mädels genauso gut rocken können wie ihre männlichen Kollegen! Mit dem schnörkellosen Ohrwurm "So Close" bringen Thundermother einen ihrer stärksten Album-Hits gleich zu Beginn in Position. Auch "Speaking Of The Devil" und "Bright Eyes" entpuppen sich schnell als richtig heiße Eisen und dürften das künftige Live-Set der Band bereichern. Wo "Dead Or Alive" mit einem gewissen Sisters-Of-Mercy-Vibe auf Atmosphäre setzt, blickt manch eine Nummer zurück in das goldene Zeitalter der Rockmusik. Nicht selten fußt Filippas leidenschaftliches Gitarrenspiel in den 1970er Jahren und beschert uns neben gutem alten Hard-Rock auch immer wieder ein erdiges Blues-Feeling, was von Linneas charmant-rauchigen Vocals nur zu gut unterstrichen wird.
"Can't Put Out The Fire" und "Take The Power" spielen mit Elementen aus Gospel und Southern Rock, während sie eine zufriedene und glückliche Stimmung vermitteln. Deutlich knackiger und womöglich auch an ollen Saxon orientiert rockt "Take The Power" im Up-Tempo nach vorne und auch der energiegeladene Rausschmeißer "American Adrenaline" zeugt von ungebrochener Freude am Rock'n'Roll. Es hat fast den Anschein, als ob die Chemie in der Band gerade vortrefflich funktioniert. Hoffen wir, es bleibt dabei!