Review
Rats Of Gomorrah - Infectious Vermin

VÖ: 31. Januar 2025
Zeit: 45:58
Label: Testimony Records
Homepage: www.facebook.com/ratsofgomorrah
Rats Of Gomorrah ist eine Art Re-Boot der Death-Metal-Band Divide, welche von 2010 bis 2021 aktiv war und zuletzt im Line-Up der jetzigen Rats Of Gomorrah agierte, bestehend aus Daniel Stelling (Gitarre und Gesang) und Moitz Paulsen (Schlagzeug). Nebenbei bemerkt: Rats Of Gomorrah war auch ein Songtitel auf der letzten Divide-EP Oblitherion.
Wenngleich Infectious Vermin nun das Debüt von Rats Of Gomorrah ist, haben wir es also keineswegs mit zwei Greenhorns zu tun, und das hört man dem Dreher eben auch an. Mit dickem Groove und einem ohrwurmmäßigen Refrain donnert Swarming Death aus den Boxen und eröffnet ein Death-Metal-Fest, das auch die Fans benachbarter Genres zum fröhlichen Umtrunk lädt. Rats Of Gomorrah schaffen den Spagat zwischen Melodie und Technik, während wahlweise gerockt oder geblastet, abgrundtief gegrowld oder heiser gekeift wird. Für eine unheilvolle Atmosphäre sorgt hier und dort der Synthesizer, "Night Orbit" haut als fetter Doom-Brocken zur Album-Mitte die Bremse rein und schafft somit an richtiger Stelle einen Gegenpol zur sonst eher flott gestrickten Mucke. Herausragend das Duo aus dem instrumentalen "Rise From The Abyss" und der darauffolgenden Hymne "Rattenkönigin", die doch hoffentlich zum unverzichtbaren Bestandteil einer jeden Live-Show werden wird!
Umhüllt von verderblichen Keyboardteppichen findet sich der werte Konsument gegen Ende mit "Genocide" erneut in einem Strudel hinab in die finstersten Tiefen des Rattenlochs. Schließlich verpassen Rats Of Gomorrah ihrem Debüt mit "Vat Of Acid" ein schwarz gestrichenes Finale, welches im letzten Drittel einem Kniefall vor Dissection gleicht. Mein lieber Scholli - nach einer Dreiviertelstunde Spielzeit fühlt man sich wie von einem Zug überfahren und möchte dennoch die Play-Taste gleich ein zweites Mal betätigen. Infectious Vermin ist eines jener rar gesäten Alben, die von Beginn an zu fesseln wissen, und den Strang bis zum Ende nicht ein einziges Mal locker lassen. Bravo! Selten hat man Death Metal so mitreißend und so vielschichtig erlebt!