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Vintersorg - Vattenkrafternas Spel

Vintersorg - Vattenkrafternas Spel
Stil: Pagan / Folk Metal
VÖ: 26. September 2025
Zeit: 61:39
Label: Hammerheart
Homepage: -

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Mit seinen Frühwerken Til Fjälls und Ödemarkens Son kann Andreas Hedlund aka Vintersorg auf zwei unsterbliche Klassiker im Genre des Folk Black Metal blicken, die bis heute durch ihre unverwechselbare Ausdrucksstärke zu faszinieren wissen. Das darauffolgende Cosmic Genesis ließ bereits erste Veränderungen im Konzept der Band erkennen. Plötzlich wurde auch englisch getextet und der Blick auf neue Themen gerichtet. Schließlich sollten Visions From The Spiral Generator und The Focusing Blur die Loyalität der bislang treuen Fans auf eine harte Probe stellen. Beide Platten klangen mindestens so kompliziert wie ihre Titel und ließen die musikalischen Wurzeln von Vintersorg weit hinter sich.

In den Folgejahren versuchte Mastermind Hedlund mit einer Reihe von Alben seine Ursprünge mit aktuellen Ambitionen irgendwie unter einen Hut zu bringen, was mal mehr, mal weniger gut gelingen sollte. Dann 2017 eine klare Ansage: mit Til Fjälls Del II geht es back to the roots! Der tatsächliche Schulterschluss mit den beiden legendären Frühwerken soll Vintersorg allerdings erst acht Jahre später gelingen, nämlich mit Vattenkrafernas Spell.

Auf seinem nunmehr elften Studioalbum klingt Mr. Vintersorg mit Unterstützung von Matte Marklund an der Leadgitarre und Simon Lundström am Bass so frei und losgelöst wie seit den späten 1990ern nicht mehr! Gleich der Opener "Efter Dis Kommer Dimma" liefert wunderschönen und stimmungsvollen Folk Black Metal und klingt wie eine logische und dennoch gereifte Fortsetzung von Ödemarkens Son. Hedlund brilliert mit tollen Vocals zwischen glasklarer Sangesstimme und garstigen Screams, während im Uptempo feierliche Melodien aufgefahren werden. Schließlich wird der zauberhafte Refrain noch von Gastsängerin Johanna Lundberg, Frontfrau bei der Band Wytch, veredelt und fertig ist das erste große Ausrufezeichen, das die Spannung auf das folgende Material ins nahezu Unerträgliche steigert.

Mit "Störtsjö" und "Malströmsbrus" bleiben die Schweden dem eingeschlagenen Pfad treu und servieren nordische Folk-Hymnen par excellence. Hedlund bleibt stimmlich variabel, singt hoch und tief und macht selbst vor Death-Grunts nicht halt. Bei aller Eingängigkeit behält es sich der Songwriter jedoch vor, auch progressive oder orchestrale Einschübe unterzubringen, was dem Material immer wieder einen nahezu cineastischen Anstrich verleiht. Selbst wenn man der Sprache nicht mächtig ist, vermitteln die Lieder den Eindruck, als würden Geschichten von Natur und Mythologie des hohen Nordens erzählt. Vor dem inneren Auge entstehen reichhaltige Bilder wie jenes, das die Platte ziert.

Folklore in "Ur Älv Och Ã…" erweckt trotz schwarzmetallischen Parts auf geisterhafte Weise Kindheitserinnerungen an Ronja die Räubertocher zum Leben und "Regnskuggans Rike" wirkt mit all seiner Melancholie und der üppigen Instrumentierung lange nach, ehe mit "Skyrök" und "Ödsliga Salar" noch einmal dezent progressive Strukturen eingeflochten werden, ohne das harmonische Gesamtbild von Vattenkrafernas Spell zu stören.

Womöglich war die längere Auszeit seit Till Fjälls Del II notwendig, vielleicht haben auch die Trennung von Borknagar, wo Herr Hedlund zwischen 2001 und 2019 außerdem tätig war, und vom langjährigen Partner Napalm Records positive Impulse freigesetzt. Jedenfalls klingt Vattenkrafernas Spell wie ein Befreiungsschlag und ist womöglich das Vintersorg-Album, auf das die Fans der ersten Stunde seit 25 Jahren gewartet haben.

Dagger

6 von 6 Punkten

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