Review
Thormesis - Trümmerfarben

In schöner Regelmäßigkeit melden sich die vier Rothenburger Blackies mit einem Album in der musikalischen Landschaft. Zwei Jahre nach Freier Wille - Freier Geist kommt nun also das inzwischen fünfte Langeisen in die Läden.
Thormesis sind sich treu geblieben, auch anno 2017 zelebrieren sie einen mehr als hörenswerten Bastard aus Black und Pagan Metal, gespickt mit eingängigen, aber nie kitschig wirkenden Melodien. Dabei setzen sie ein ums andere Mal auf das Wechselspiel zwischen schnellem Uptempo und Midtempopassagen, genauso wie auf ruhige, teils andächtige Klänge, die abrupt von harschen Klängen zerfetzt werden. Dabei lassen sie sich auch die erforderliche Zeit, denn bis auf das Intro sowie das Outro ist kein Song kürzer als 5:41. Den Löwenanteil hat dabei "Waheelas Fährte" mit knapp über acht Minuten abbekommen. Schon allein der Einstieg mit seiner eingängigen Melodie verspricht so einiges. Nach einem kurzen Uptempo-Part zieht sich der Song erstmal deutlich in ruhigere Gefilde zurück, bevor es extrem groovend weiter geht und der Song wieder ordentlich Fahrt aufnimmt. Dann wird es jedoch richtig still im Song, fast schon chillig, doch das ist nur von kurzer Dauer, denn der Song prescht noch einmal nach vorne los.
Geschwindigkeitsrekorde werden auf Trümmerfarben nicht gebrochen, aber das brauchen die Jungs auch gar nicht, fühlen sie sich doch hörbar im mittleren Tempobereich am wohlsten. Vielmehr besticht das Album durch die allgegegenwärtige melancholische Grundstimmung, an der nicht zuletzt Vocalist Travos mit seinen Screams "schuld" ist. Bestes Beispiel hierfür ist der Einstieg zu "Verblasst", hier ist die Hoffnungslosigkeit fast schon greifbar.
Für Freunde von melodischen Black Metal bestens zu empfehlen, um sicher die ersten Frühlingsgefühle bereits im Keim zu ersticken.
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