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Raygun Rebels, Smiling Fact, Hailstone, The Rozzzzers, Unexpected, Zeitgeist, Malloc73, Used Look & Finally Deaf

Revolution Band Contest

Lokschuppen, Rosenheim 20.03.2010

(Fotogalerie)

Nach dem großen Erfolg des Revolution Band Contests im letzten Jahr war klar, dass es eine zweite Auflage geben wird. Veranstaltungsort ist wieder der Lokschuppen zu Rosenheim, diesmal schickt man acht Bands ins Rennen um die Gewinnerkrone. Der erste Platz wird mit einer Demoaufnahme im Coldwave Studio belohnt, der zweite Sieger erhält einen Einkaufsgutschein bei Thomann im Wert von 200 Euronen, und der dritte auf dem Stockerl erhält einen Überraschungspreis, der aber erst im Laufe des Abend bekannt gegeben wird. Die Jury setzt sich aus den selben Leuten zusammen wie im letzten Jahr, also ist Chancengleichheit garantiert. Leider hält sich der Andrang nach dem Einlass noch etwas in Grenzen, aber der Abend ist ja noch jung.

Den musikalischen Einstand an diesem Abend liefern die Revolution Band Contest Gewinner des letzten Jahres, die Raygun Rebels (inkl. Aushilfs-Bassist von Meridian), nachdem sie Glücksfee gespielt haben und via Los die Running Order für den Wettbewerb festgelegt haben. Und wie schon im letzten Jahr treten sie auch diesmal gewaltig Popo. Leider sind im Gegensatz zum letzten Jahr deutlich weniger Fans anwesend zu Beginn des Sets, gerade mal geschätzte 50 Fans haben bis 18 Uhr den Weg in den Lokschuppen gefunden. Doch die vier Jungs (inkl. Aushilfs-Bassist vom Bavarian Battle e.V.) lassen sich dadurch nicht beirren und legen einen ordentlichen ersten Set (der zweite folgt im Anschluss an den Contest) auf die Bretter. Es wird gepost, gebangt und noch mehr gepost, dass sich die Balken biegen. Ja, so muss Rock'n'Roll sein. Halten sich zu Beginn noch alle im hinteren Hallenbereich auf, schaffen es die Raygun Rebels, die Leute nach vorne zu ziehen. Den Abschluss des ersten Sets bildet eine schön dreckige Version von Twisted Sisters "We're Not Gonna Take It", bei dem auch in den Publikumsreihen gebangt wird. Ein gelungener Einstieg in den Abend.

Smiling FactAls erste Band des Contest-Abends geht die All-Girl Band Smiling Fact ins Rennen. Das Trio hat sich zwar Alternative Rock auf die Fahnen geschrieben, doch die Schublade Punk Rock passt eher. Die Song der drei jungen Damen laufen ordentlich gut rein und machen Laune, die sich auch auf das Publikum überträgt. Gleich zu Beginn beginnt am rechten Bühnenrand ein kleiner Pit, der aber nicht lange durchhält. Die Vocals teilen sich die Gitarristin und die Dame am Schlagzeug so ziemlich zu gleichen Teilen, wobei eh oft zweistimmig gesungen wird. Die Ansagen wirken zwar noch etwas schüchtern, aber sobald die Instrumente erklingen, rocken die Mädels gut los. Der letzte Song, bei dem die Schlagzeugerin zusätzlich noch zur Blockflöte greift, ist etwas ruhiger gehalten. Der Rest des "Flötensolos" geht zwar in Lachen der Dame unter, aber das macht das Ganze nur noch sympathischer. Sollte sich auch in diesem Jahr der erste Startplatz als Start-Ziel-Rennen erweisen? Wir werden es sehen, es ist jedenfalls ein sehr guter Einstieg gewesen.

HailstoneAls nächstes sind Hailstone aus München mit unserem Basti an den sechs Saiten an der Reihe. Der Lokschuppen wird zwar langsam etwas voller, ist aber immer noch weit von den Zuschauerzahlen des letzten Jahres entfernt. Nach einem kurzen Soundcheck steigen die Jungs flott mit ihrem melodischen Death Metal in ihren Set ein. Sänger Daniel ist agil unterwegs und schüttelt kräftig sein Haupthaar, der Rest der Band ist mir jedoch zu passiv unterwegs. Während Bassist Hanse noch mitbangt, begnügen sich die beiden Herren an den Gitarren damit, den Set solide runter zu spielen. Leider wird dabei die Bewegung völlig vergessen. Nichts desto trotz können Hailstone musikalisch durchaus Akzente setzen, die Songs sind abwechslungsreich und laufen gut rein. Nur an der Bühnenpräsenz muss noch gearbeitet werden.

The RozzzzersNach Hailstone folgen The Rozzzzers (mit vier "Z"). Das Bühnenbild ist etwas gewöhnungsbedürftig, nimmt das Keyboard doch die zentrale Position vorne am Bühnenrand ein. Die Jungs haben sich dem Punk Rock verschrieben, der klar von eben diesem Tasteninstrument dominiert wird. Ganz nüchtern wirken die Jungs, vor allem Sänger Dino 18 nicht mehr, was sich auch etwas im Gesang widerspiegelt. Der erste Song wird als "ein Song für Besoffene" (oder war's von Besoffenen??) angekündigt, geht aber irgendwie total unter, anscheinend haben die Anwesenden noch nicht mitbekommen, dass vom Soundcheck zum Set übergewechselt wurde. Diese ersten Reaktionen ziehen sich jedoch auch durch den Set, die Animationsversuche bleiben Versuche, nur gegen Ende schwingen ein paar Wenige das kleine Tanzbein. Der Mann an den Tasten dagegen ist ständig hinter seinem Instrument in Bewegung, macht Verrenkungen und auch ein kleiner Schuhplattler wird dargeboten. Mit Höflichkeitsapplaus werden die vier Jungs aus Ebersberg verabschiedet, mehr ist nicht drin.

UnexpectedDie kürzeste Anreise haben an diesem Abend das Unerwartete, Unexpected aus Raubling. Schon beim Soundcheck der Jungs werden lautstarke Rufe nach einer Wall Of Death laut, die auch kurzfristig, nämlich schon während des Soundchecks, in die Tat umgesetzt werden. Der Thrash Metal des Vierers ist solide und animiert zum Headbangen, jedoch erinnern mich die Arrangements ein ums andere Mal an die ganz frühen Metallica. Den Anwesenden ist das egal, der ins Leben gerufene Moshpit ebbt kaum ab und am Ende werden sogar Zugabe-Rufe laut. Dem kann aber nicht nachgegeben werden, schließlich gelten bei einem Band Contest ja gleiche Regeln für alle. Meinen Informationen nach war es einer der ersten Gigs (oder gar der erste?) von Unexpected (genaue Informationen sind mangels Internetpräsenz schwer zu erlangen), von daher kann man (noch) keine allzu große Show erwarten. Jedoch ist das extrem statische Bühnenbild nicht wirklich förderlich. Es wurde kaum gebangt, von Bewegung ganz zu schweigen. Vor allem der Bassist macht auf mich eher den Eindruck, als befinde er sich im Übungsraum und nicht auf der Bühne.

ZeitgeistBergfest: Zeitgeist aus Tirol läuten die zweite Hälfte des Wettbewerbs ein. Der Auftritt geht jedoch ziemlich am Zuschauerinteresse vorbei, denn der Lokschuppen zeigt sich recht entleert, als das Quartett in seinen Set einsteigt. Gegen Ende des Sets sind zwar vier Banger auszumachen, ansonsten gibt's höflich Beifall. Der melodische Death Metal mit den typischen Growls ist zwar recht solide, bietet aber keine Akzente bzw. was Neues. Hinzu kommt, dass die Darbietung ziemlich lustlos wirkt. Keine Bewegung auf der Bühne, der Bassist ist nur auf sein Griffbrett fixiert und Interaktion mit den Anwesenden sucht man vergebens. Schade.

Malloc73Mit einem Sprung wird der Set von Malloc73 aus München eingeläutet. Der flotte Punk Rock im Stile von Blink 182 und Co. zieht wieder deutlich mehr Leute vor die Bühne, so dass der Lokschuppen wieder ordentlich gefüllt ist. Der Platz vor der Bühne wird dann auch gleich als Tanzboden genutzt, ein kleiner (ruhiger) Pit wird ins Leben gerufen, der sich auch über einige Lieder hinweg hält. Der Sound der vier Jungs macht Laune, auch wenn er auf die bewährten Summertime-Punk-Rock Bestandteile zurück greift. Obwohl nicht allzu viel Bewegung auf der Bühne auszumachen ist, bringen Malloc73 trotzdem das gewisse Feeling rüber. Die Songs sind recht abwechslungsreich aufgebaut, mal auch etwas "ruhigere" Passagen integriert. Der Set macht Laune. Mit gutem Beifall werden die Jungs verabschiedet.

Used LookDann ist es Zeit für Ska Punk Rock aus Traunstein, Used Look bringen den Lokschuppen wieder zum Tanzen. Bereits beim Soundcheck stimmen die Anwesenden Gesänge an ("Hey, Was Geht Ab"), in die die Band spontan instrumental einsteigt. Dann geht auch schon die Sause los und vor der Bühne ist mächtig viel Bewegung. Scheint, als ob Used Look genau den Nerv der Anwesenden treffen. Die Band zeigt sich gut eingespielt, die mehrstimmigen Refrains sitzen und der Sänger hüpft barfüßig über die Bühne, während der Rest der Band sich etwas zurückhaltender verhält. Die Mitklatsch-Animationen greifen, auch wenn es dieser gar nicht bedürfte. Mit reichlich Melodien gespickt erntet der Punk Rock viel Beifall. Und zur Feier des Tages gibt es auch gleich noch einen neuen Song, der erst kürzlich aufgenommen wurde. Dass diesen Song keiner kennt, ist nicht zu merken, es wird lustig weiter getanzt. Ein solider Set.

Finally DeafDen Abschluss des 2010er Wettbewerbs bilden Finally Deaf aus München, die sich ebenfalls melodischen Punk Rock aufs Banner geschrieben haben. Doch im direkten Vergleich zu den bisherigen Punk Rock-Bands des Abends wirken die Münchner recht zahm. Drei Unerschrockene versuchen mit ihrem Tänzchen Stimmung zu machen, aber so recht will der Funke nicht überspringen, was zum Teil auch an der doch recht statischen Darbietung liegt, Bewegung auf der Bühne = Fehlanzeige. So bleibt es beim Höflichkeitsapplaus nach jedem Song.

Raygun RebelsDann ist es noch einmal Zeit für eine ordentliche Portion kick-Ass-Rock'n'Roll. Die Raygun Rebels ziehen die Fans wieder vor die Bühne, wo wieder kräftig gebangt wird. So muss Rotz-Rock klingen, rau und dreckig. Die vorher noch müde wirkenden Fans sind auf einmal wieder hellwach und gehen gut ab. Die Reaktionen sprechen Bände, die Frage, ob die Fans bereit sind für Rock'n'Roll erübrigt sich. Der Lokschuppen frisst den Rebels aus der Hand, und trotz der kurzen Spielzeit bleibt Zeit für ein Mitsingspielchen bei "Money", das lautstark mitgemacht wird. Danach wird wieder eifrig das Tanzbein geschwungen. Und zum guten Schluss gibt es noch ein Medley aus den Klassikern "Johnny Be Good" sowie "Blue Suede Shoes" um die Ohren gehauen, bei dessen Abschluss noch mal aus allen Rohren gepost wird, was die Klampfen hergeben. Scheint so, als ob Manowar bei den Raygun Rebels in die Lehre gegangen sind...

Zum Abschluss gibt es noch die Siegerehrung. Den dritten Platz, und einen Geldbetrag in Höhe von 50 Euro, haben Used Look aus Traunstein gewonnen. Den zweiten Platz (200-Euro-Gutschein bei Thomann) erzielten Melloc 73 aus München. Und als ob ich es geahnt hätte: auch dieses Jahr gibt es einen klassischen Start-Ziel-Sieg, den ersten Platz belegen die Opener des Abends, die Mädels von Smiling Fact. Für alle gibt es noch einmal viel Applaus, bevor die noch Anwesenden in die Nacht entlassen werden. Ein gelungener zweiter Bandwettbewerb geht zu Ende, der es auf knapp 200 musikbegeisterte Fans bringt. Wer noch Lust hat, findet sich im Blackout zur Aftershow-Party wieder.

Ray

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