Review
Fjoergyn - Lucifer Es
VÖ: 24. Februar 2017
Zeit: 61:21
Label: Lifeforce Records
Homepage: www.fjoergyn.de
Seit nunmehr 14 Jahren im Geschäft, servieren uns Fjoergyn mit Lucifer Es ihr inzwischen fünftes Album. Die letztjährige EP Terra Satanica (deren Titelsong es auch auf dieses Album geschafft hat) ist bzw. war dabei als kleiner Appetithappen zu betrachten für das, was uns hier erwartet. Wer die Band kennt, weiß, was einen hier erwartet: definitiv keine Easy-Listening-Musik zum mal eben nebenbei hören. Nein, auch anno 2017 verlangen die Thüringer dem Hörer so einiges ab. Die elf enthaltenen Songs bringen es auf eine Spielzeit von über einer Stunde, in der gar nicht mal so wenig passiert.
Die Grundzutat heißt auch hier Avantgarde-Black-Metal, dem jedoch noch so einiges aufgeladen bzw. beigemengt wurde. Scheuklappen sind hier definitiv fehl am Platz, dafür sehen die Jungs viel zu oft über den berühmten Tellerrand hinaus. Schwarzmetallische Raserei ergießt sich über einen, wird abrupt durch ruhige, teils chillige Passagen abgelöst, die wiederum von aggressiven Eruptionen zerrissen werden. Das Ganze dann noch untermalt von bombastisch-orchestralen Elementen und teils psychedelischen Passagen. Hier und da integriert man dann zudem auch schon mal jazzige Anteile in den Song. Fast hat es den Anschein, als ob Fjoergyn den Hörer mit Absicht aus der Konzentration reißen wollen. Doch irgendwie fügt sich dann am Ende doch wieder alles zu einem großen Ganzen zusammen. Dazu kommen noch die Vocals, die oftmals mehr den Eindruck eines Vortrags denn eines Gesangs vermitteln, was den Songs mit den apokalyptischen Elementen noch mehr Nachdruck verleiht.
Ein wahrlich dunkles, teils auch beklemmendes Werk, das uns die Thüringer hier kredenzen.