Review
Fjoergyn - Terra Satanica (EP)
Die Avantgarde-Blackies Fjoergyn kommen in diesem Jahr wohl noch mit einem neuen Album ums Eck, vorher, quasi als kleinen Appetithappen, servieren sie uns mit der EP Terra Satanica schon mal neuen Stoff.
Der hat es - wie gewohnt - in sich, denn Scheuklappen oder gar Genregrenzen waren für die Jungs schon immer ein Fremdwort. So erwartet den geneigten Hörer wieder recht heftiger Stoff, dem man mehr als nur ein paar Durchläufe gönnen muss. Schon allein der Opener und Titelsong steigt ehrfurchtgebietend ein, eine mächtige orchestrale Wand baut sich vor einem auf, die abrupt zum Einsturz gebracht wird. Danach nimmt die dunkle Seite der Musik ihren Lauf, die auch vor der ein oder anderen elektronischen Spielerei nicht Halt macht. Auch wenn der Song überwiegend im Midtempo gehalten ist, so wird auch hier und da mal ein Blastpart mit eingestreut. Das alles vor einer apokalyptischen Grundstimmung, die sich durch den ganzen Song zieht. Gänzlich anders geartet ist dagegen "ISON14": ruhig, auf eine besondere Art chillig und doch intensiv, wo vorher noch Dissonanzen an der Tagesordnung waren, wird hier ganz auf die Kraft der Melodie gesetzt, der Gesang hat etwas Zerbrechliches an sich. Das folgende "What A Wonderful World" sollten wohl alle kennen... nur nicht in dieser Form. Fjoergyn schaffen es, ein Negativbild von diesem Song zu erschaffen, wo eben noch das Schöne besungen wurde, tritt nun all das Dunkle hervor. Die eingestreuten Politikerzitate (auch von unserer Angie) führen den Song ad absurdum. Mit dem ruhigen und sehr progressiven "Ernte Im Herbst" findet die EP ihren Ausklang.
Diese EP macht Lust auf mehr... wenn man sich denn darauf einlässt.
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