Review
DieVersity - Re/Awakening
Nachdem die Würzburger Dieversity mit ihrem Debüt Last Day: Tomorrow bereits einiges an Aufmerksamkeit ergattern konnten, legen sie nun mit Re/Awakening den Nachfolger vor, der sich natürlich an dem Einstand messen lassen muss. Mit dem Opener "Life" bringen die sechs Franken gleich ein richtig dickes Brett an den Start und für das folgende Aushängeschild "Too Blind To See" hat man sich keinen Geringeren als Soilwork-Shouter Björn "Speed" Strid mit ins Boot geholt. Die Wahl liegt nahe, schließlich sind DieVersity stilistisch von den Schweden nicht allzu weit entfernt. Der musikalische Mix auf Re/Awakening spannt einen weiten Bogen über Metalcore bis hin zu keyboardlastigem Progressive Metal. Einen Tick aggressiver geht es mittlerweile zu als auf dem Debüt, aber gelegentlich fehlt dem Songwriting noch der Feinschliff. Auch bei Frontmann Martin Herrnleben ist sicherlich noch etwas Luft nach oben, gerade bei den klaren Gesangsparts in den Refrains, wobei man schon froh sein muss, dass er sich generell nicht auf den emotional-nasalen Vortragsstil einlässt, wie er in Metalcore-Kreisen Mode ist. In Sachen Shouts und Growl, die üblicher Weise in den Strophen zu finden sind, lässt Herrnleben dagegen rein gar nichts anbrennen.
Weiter geht's mit stampfenden "Stop War Inferno", zu dem es auch ein Video im Netz zu sehen gibt. Unter die Haut geht auch das atmosphärische "In Your Dreams", in das dezent orientalische Keyboard-Melodien geflochten wurden. Schnell wird klar, dass - abgesehen von bereits angebrachten kleineren Kritikpunkten - DieVersity auf dem richtigen Kurs sind. Ihr Modern Metal bleibt bis zum Ende spannend und liefert Melodien fürs Langzeitgedächtnis, auch wenn die ganz großen Hits dieses Mal nicht dabei sind. Hier hatte das Debüt vielleicht ein bisschen die Nase vorn.
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