Review

"Nasty Savage" steht ganz oben auf der Promo. Irgendwoher kenne ich doch den Namen. Der Text auf der CD klärt auf: Ah, die Herren haben mal eben anderthalb Jahrzehnte bis auf wenige Ausnahmen pausiert und haben seit zwei Jahren wieder Bock auf Metal machen. Und der Sänger ist Wrestler... jedenfalls ist das Cover kacke und der Titel dämlich. Aber was zählt, ist ja die Musik.

Ich beginne mein Abenteuer. Das erste Lied, der Titeltrack, fängt ja ganz vielversprechend an. Wrestler-Ronnie setzt ein. Das Lied verliert merklich an Qualität, der Text ist belanglos und schlecht, aber das Riff ist ziemlich cool. Naja, vielleicht wird es ja noch besser. Ein langweiliges Solo weiter beginnt Song Nummer 2. Exakt dieselben Symptome wie bei Song Nummer 1. Gute Musik, schlechter Gesang. Wieso muss dieser Kerl zwanghaft immer die gleiche Textzeile wiederholen? Ich beginne zu ahnen: Song Nummer 3 wird es ähnlich ergehen. Nach diesem Lied aber kommt ein großes Loch. Ich gebe dem Loch einen Namen: Langeweile soll das gute Stück heissen. "Loch Langeweile ist aber recht groß!" denke ich bei mir. Aber Halt! Ein gutes Riff? Power? Hätte ich nicht mehr erwartet, umso erfreulicher, dass einige Minuten später noch eins aus dem Hinterhalt auftaucht und den langsam immer dichter werdenden schwarzen Schleier vor meinen Augen wegbläst. Da! Noch ein Lichtblick! Langsam regeneriert sich meine Zuversicht.

Inzwischen sind 30 Minuten vergangen und ich habe Loch Langeweile streckenweise wieder verlassen können. Immer wieder rutsche ich zwar ab, kann aber mit Hilfe einiger guter Songabschnitte den Halt wiederfinden.

50 Minuten! 50 gottverdammte Minuten! Wie lange zieht sich dieses Album noch hin? "Savage Desire" finde ich sogar ziemlich gut, muss mich dann aber der ernüchternden Wahrheit stellen: die Nummer gabÂ’s schon auf ihrer Demo. Und die ist schon seehr alt.

Endlich ist das Ding zu Ende. Hat sich ja auch hingezogen wie lauwarmer Käse. Naja, immerhin hat man was für sein Geld. Ich denke über eine Bewertung nach. Mal sehen... rein subjektiv hätte die Scheibe etwa 2-3 Punkte verdient. Aber im namen der absoluten Neutralität vergebe ich mal eine schlechte 3. Aber nur mit dem Versprechen, daß ich Psycho Psycho nie wieder am Stück hören will.

Erinc

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