Review
Die Krupps - V - Metal Machine Music
VÖ: 28. August 2015
Zeit: 48:45
Label: Steamhammer
Homepage: www.die-krupps.de
Mit den Krupps lassen sich viele Begriffe in Verbindung bringen: Pionierarbeit, Visionäre, vielleicht auch Mainstream. Unbestritten haben die Düsseldorfer die Landschaft des Industrial Metal gerade in Deutschland mit gestaltet und waren Anfang/Mitte der 1990er mit ihren Hits "Fatherland", "To The Hilt", "Crossfire" oder "The Last Flood" in aller Munde. Ganz weg waren Die Krupps zwar auch danach nie, so richtig in den Fokus haben es die Düsseldorfer mit ihren letzten Veröffentlichungen allerdings auch nicht geschafft.
Möglich, dass sich das nun ändert! Denn mit V - Metal Machine Music knüpft man stilistisch an eben jene Erfolgsphase an und liefert brachialen Electro-Sound in Kombination mit beinhartem Thrashriffing. Wo der Opener "Kaltes Herz" noch in Richtung Neue Deutsche Härte tendiert und mit seinem eingängigen Refrain ein erstes Highlight stellt, tragen im Folgenden Songs wie "Battle Extreme", "Road Rage Warrior" oder "Bounded By Blood" die Angriffslust, die ihnen zu eigen ist, bereits im Titel. Dabei liegt der Schwerpunkt mal auf flächigen, oftmals ganz schön finsteren Synthesizern und mal auf harten Metalriffs. Dagegen haben "Vampire Strikes Back" und das melodische "Alive In A Glass Cage", die mehr in Richtung Gothic/EBM schielen, das Zeug, die Tanzflächen der dunklen Clubs zu bevölkern. Am Ende steht dann mit "Volle Kraft Voraus" noch einmal ein Titel mit deutschem Text, der an den starken Opener allerding nicht anknüpfen kann, so wie sich in der zweiten Hälfte des Albums mit "Branded" und "The Red Line" noch weitere Stücke finden, die im Vergleich zum Rest ein wenig belanglos vor sich hin dümpeln.
Dennoch: wo andere altgediente Haudegen an ihre frühen Erfolge ums Verrecken nicht mehr heranreichen, haben Die Krupps nach über 30 Jahren im Geschäft mit V - Metal Machine Music noch einmal ein richtig dickes Brett geliefert. Hut ab! Damit war in dieser Form sicher nicht zu rechnen. Das Album kommt übrigens als Doppel-CD in die Läden. Disc eins beinhaltet das Mastering der Krupps selbst und Dreher Nummer zwei wurde von Heaven Shall Burn-Gitarrist und bekennendem Krupps-Fan Alexander Dietz gemastert.