Review
Galar - De Gjenlevende
VÖ: 27. März 2015
Zeit: 49:28
Label: Dark Essence Records
Homepage: www.galar.no
Gut Ding will bekanntlich Weile haben. So dauerte es schon mal fünf Jahre, ehe die Norweger Galar mit ihrem inzwischen dritten Album in ihrer elfjährigen Bandgeschichte aus dem Quark kommen. Doch soviel sei schon vorab verraten: das Warten hat sich gelohnt.
Zumindest für diejenigen, die auf eine melancholisch angehauchte Mischung aus Black und Folk Metal stehen. War das Vorgängerwerk Til Alle Heimsens Endar noch durchaus eher mit Vintersorg vergleichbar, beschreitet das Duo aus Bergen mit ihrem dritten Album andere Wege. Gut, die Grundzutaten aus Folk und Black Metal sind gleich geblieben, nur die Umsetzung ist deutlich anders als auf den Vorgängerwerken. Sechs Songs haben es auf De Gjenlevende geschafft, und die bringen es auf immerhin fast 50 Minuten Spielzeit. Dabei bildet das kurze Instrumental "Ljos", bei dem keine Stromgitarren zum Einsatz kommen, mit dreieinhalb Minuten die extrem kurze Ausnahme. Mit dem über neunminütigen Titelsong wird in das Album eingestiegen, und schnell wird deutlich, womit man es zu tun bekommt. Galar anno 2015 klingen deutlich gefühlvoller, melancholischer als früher. Schwartmetallische Elemente geben sich dabei ein Stelldichein mit ruhigen, gefühlvollen Passagen, harsche Black Metal-Screams werden von klarem Gesang abgelöst und dabei wird der berühmte rote Faden zu keiner Zeit außer acht gelassen. Für die Umsetzung hat man sich auch hier wieder zahlreiche musikalische Unterstützung ins Studio geholt, so kommen Violine, Cello, und Hörner keineswegs vom Band, was dem Gesamtsound mehr als zugute kommt.
Galar erschaffen auf ihrem dritten Album eine leicht morbide, stets melancholische Stimmung, derer man sich kaum entziehen kann. Ein durchaus intensiver Hörgenuss, der Griff zur Repeate-Taste ist hier kaum zu vermeiden.