Review
J.D. Overdrive - The Kindest Of Deaths
VÖ: 13. April 2015
Zeit: 49:49
Label: Metal Mind Productions
Homepage: www.jdoverdrive.pl
Polen ist nicht gerade als Nährboden für Stoner Rock- und Southern Metal-Bands bekannt. Dennoch beherbergt unser östlicher Nachbar es eine kleine, aber feine Szene! Verglichen mit artverwandten Landsleuten wie etwa Leash Eye oder Corruption schwingen J.D. Overdrive aus dem schlesischen Kattowitz die gröbste Kelle. Die musikalischen Vorbilder der Jungs, die ihren Namen aus urheberrechtlichen Gründen klugerweise von Jack Daniels Overdrive auf J.D. Overdrive reduziert haben, darf man im Dunstkreis von Down und Pantera vermuten. Daher überrascht es nicht weiter, dass auf ihrem dritten Streich namens The Kindest Of Deaths tief gestimmte Gitarren und ein unwiderstehlicher Groove das Fundament des Geschehens formen. Die meisten Stücke, wie gleich den wuchtige Opener "Crippled King", findet man im Midtempo, mit "The Fury In Me" wird das Gaspedal dann ein gutes Stück weit nach unten getreten, dazwischen finden sich Blues-Einsprengsel oder dezentes Wild-West-Gehabe, wie etwa im instrumetalen "Seeds And Stones".
Trumpf im Ärmel und wesentlicher Bestandteil der musikalischen Identität von J.D. Overdrive ist dabei sicher Frontmann Wojciech Kaluza, der mit seinem gewaltigen Organ zwischen stoner-mäßigem Klargesang und brutalen Hardcore-Shouts hin- und herpendelt. Trotz brachialem Sound, fetten Dampfwalzen-Riffs und einer unbestreitbaren Coolness fehlt dem Album am Ende aber dennoch das gewisse Etwas, um aus der Masse herauszustechen. Zu vieles wirkt wie von der Stange, die Soli reißen vermutlich niemanden vom Hocker und Songs mit Hitpotential sind auch nicht auszumachen. Was bleibt, ist ein anständiges Stoner-Album mit markantem Brüllwürfel hinterm Mikro und einem ansprechendem Verpackungsdesign.
Vorheriges Review: Axemaster - Overture To Madness