Review
Zodiac - Road Tapes Vol. 1
Unmittelbar nach Veröffentlichung ihres von der Presse gefeierten Drittwerks Sonic Child ging es für Zodiac auf die Straße, wo schließlich das erste Live-Album der Münsteraner Bluesrocker entstand. So bringt der Osterhase gerade einmal ein halbes Jahr nach Sonic Child auch schon die nächste Platte in die Läden für alle Fans, die den Konzertbesuch verpasst haben.
Road Tapes Vol. 1 zeigt eine versierte Band, die ihre anspruchsvollen Kompositionen mit schlafwandlerischer Sicherheit auf die Bühne bringt. Die Songs des Mitschnittes rekrutieren sich zu beinahe gleichen Teilen aus allen drei bislang erschienenen Alben und transportieren in bester Klangqualität das Geschehen auf der Bühne. Dabei halten sich die einzelnen Stücke weitestgehend an die Albumversionen. Longtracks wie etwa "A Penny And A Dead Horse" oder "Rock Bottom Blues" besitzen ja bereits im Original ausgiebige Jamparts und sind prächtige Steilvorlagen für einen jeden Luftgitarristen im Saal. Lediglich das finale "Coming Home" wurde auf der Live-CD von ursprünglich zehn auf satte 15 Minuten ausgedehnt.
Ein feines und - der Titel deutet es ja bereits an - vermutlich nicht das letzte Live-Dokument eines von Deutschlands hoffnungsvollsten Blues-Rock-Newcomers. Etwas schade nur: das Live-Feeling, also die knisternde Clubatmosphäre, blieb ein wenig auf der Strecke und die Kommunikationen zwischen Band und Publikum beschränkten sich entweder tatsächlich auf ein notwendiges Minimum oder wurden eben herausgeschnitten.