Review
The Exploited - Fuck The System
1996 veröffentlichten The Exploited ihr bisher genialstes Werk "Beat The Bastards", das Hardcorepunk mit Thrasheinflüssen bot und damit auch Metalfans in seinen Bann ziehen konnte. Sieben Jahre hat man jetzt nichts neues mehr veröffentlicht, nur um im Jahre 2003 da weiterzumachen, wo man anno 96 aufgehört hat. Gleich der Titeltrack geht voll auf die zwölf und könnte so auch auf der "Beat The Bastards" stehen. Verdammt, womit hat sich Wattie die letzten sieben Jahre vertrieben? Mit der Produktion sicher nicht, denn die klingt auch noch wie vor sieben Jahren: roh, rotzig und hart. Dazu sind alle Songs, ausser vielleicht "Best Friends" absolut Pogo-geeignet und schreien geradezu nach ausgerenkten Kiefern, geprellten Rippen und gequetschten Zehen.
Auch in den Texten hat sich nicht viel geändert: prägnante Parolen in den Refrains, Einzeiler, die eine klare Message haben und deutlich machen, dass Wattie immer noch angepisst ist. Angepisst vom System, vom Business ("Never Sell Out") und von seinen Mitmenschen ("You're A Fucking Bastard"). Die meisten Refrains lassen sich spätestens nach dem fünften Durchlauf auch noch nach ein paar Bier mitgrölen und eigenen sich so für jede Metal- oder Punkparty.
Also alles wie gehabt im Hause Exploited? Naja, nicht ganz, denn zwischenzeitlich haben sich einige dezente Streetpunkeinflüsse ihren Weg in den Exploitedsound zurückgeschlichen. Somit fällt diese CD etwas punkiger als der Vorgänger aus und erinnert nicht zuletzt deswegen an einigen Stellen etwas an die letzten Agnostic Front-Releases, man höre nur mal den neunten Song "Violent Society".
Eine Bewertung fällt mir leicht: jeder Exploited-Fan hat die Scheibe wahrscheinlich eh schon zu Hause stehn. Wenn nicht - unbedingt nachholen. Alle anderen sollten das gleiche tun, weil hier ein neuer Klassiker ansteht.
Andreas
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