Review
Amberian Dawn - Magic Forest
VÖ: 23. Juni 2014
Zeit: 48:50
Label: Napalm Records
Homepage: www.amberiandawn.com
Eine der erfolgreichsten populären Kombos aller Zeiten sind und bleiben ABBA. Auch wenn man die Musik nicht gut finden muss: jeder kennt sie, und hinter den oft trügerisch einfachen singalong-Melodien verbergen sich komplexe Arrangements, ein untrügliches Gespür für unentrinnbare Eingängigkeit und hohe gesangliche Kompetenz.
Was das hiermit zu tun hat? Jede Menge, denn Amberian Dawn servieren auf ihrem sechsten Album mehr als nur einen Moment, der im absolut positiven Sinne an die Vorgehensweise des Schweden-Quartetts erinnert (auch wenn wir es hier mit Finnen zu tun haben). Songs wie "Cherish My Memory", "Dance Of Life" oder "Magic Forest" klingen allesamt so, als ob sich Benny und Björn dazu verstiegen hätten, auch doch mal ein paar fesche melodische Symphonic Power Metal-Songs zu schmieden: ausgefeilte Harmonien, Hooks und Refrains, die sofort im Ohr hängen bleiben, ohne abgeschmackt zu wirken. Sangesgrazie Capri (nein, weder Titelheldin des alten Schlagers "wann bei" noch Namensgeberin eines bekannten Softdrinks aus der Tüte, also wirklich) schwingt sich dabei immer treffsicher in die gefragten Höhen und verleiht den Songs Charakter und Ausdruckstiefe. Einzig das Duett bei "Memorial" geht ein wenig daneben, wobei Frau Capri hierfür nicht zur Verantwortung zu ziehen ist.
Insgesamt eine feine Leistung, wenn man nicht gerade auf Sperrigkeit oder brachiale Härte Wert legt, sondern sich immer wieder mal bei der Feststellung erwischt, dass "Gimme Gimme Gimme" ein genialer Song ist.
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