Review
Grailknights - Calling The Choir
Jau, die Superhelden Grailknights melden sich nach sechs Jahren musikalischer Abstinenz wieder zurück in der Schlacht um Castle Grailskull. Etwas länger ist es dann schon her, als ich die Jungs livehaftig auf den Brettern, die die Welt bedeuten, erleben konnte/durfte. Ein Kreuzzug gegen Skeletor - sprich ein Liveset - der wagemutigen Ritter ist immer eine runde Sache, entsprechend gespannt war ich daher, ob es dem Quintett gelungen ist, diese Energie auch auf CD zu pressen.
Nun, das Ergebnis entspricht nicht sooooo ganz den Erwartungen, um es gleich mal vorweg zu nehmen. Zwar zelebrieren die Jungs ihren Superherometal sehr ordentlich und lassen auch so gut wie keine Klischees aus (was wiederum sehr sympathisch ist), aber irgendwie fehlt mir hier das gewisse Etwas, das, was zündet.
Der Opener "Calling The Choir" (der ja wohl dem Battle-Choir, also uns, gewidmet ist) rockt ordentlich los, eine Mischung aus Hammerfall und Manowar, nur eben in der Light-Version. Grailknights sind in der knappen Stunde sehr um Abwechslung bemüht, das merkt man. So wird viel Uptempo und Midtempo mit ebenso viel Melodien in den einzelnen Songs verbaut, ohne jedoch den roten Faden zu verlieren und auch reichlich Spielraum für den Battle-Choir wurde berücksichtigt. Dementsprechend gibt es viele Passagen, die sich gar vortrefflich zum Mitträllern, auch unter dem bösen Einfluss vom ein bis neun Promille, eignen. Sogar der Seefahrerromantik wird bei "Morning Dew" oder - wer hätte das gedacht - dem "Sea Song" gehuldigt. Auch die Vocals reichen von "normalem" Gesang bis hin zu schon fast thrashigen Keifvocals ("Absence Of Gravity"). Mit "Anna Lee" darf natürlich auch die obligatorische Ballade nicht fehlen.
Im Grunde machen die wagemutigen Ritter vieles richtig, aber so wirklich will der Funke nicht überspringen. Vielleicht hätte man hier mit einer etwas druck- bzw. kraftvolleren Produktion noch etwas mehr herauskitzeln können. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den nächsten Livegig in unseren Breitengraden.