Review
Arms To Amen - The Prophecy
VÖ: 06. Dezember 2013
Zeit: 36:12
Label: Eigenproduktion
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Was ist wichtig an einem Album? Die Musik, also Songwriting, die instrumentale Qualität und die Produktion. Daneben noch die Texte, so Gesang vorhanden ist. Das Artwork sollte auch passen, ist aber zum Anhören nicht ganz so wichtig.
Bei Arms To Amen aus Marburg ist viel Licht und fast ebenso viel Schatten zu finden. Musikalisch machen sie von Beginn an einen sehr rockigen Eindruck, der heavy und mit viel Druck aus den Boxen kommt. Es ist ein Mix aus klassischem Heavy Metal, ein paar Core-Anleihen, dreckigem Rock'n'Roll und einem modernen Sound. Sogar Thrash-Anleihen lassen sich finden.
Die Produktion passt weitestgehend. Mir persönlich ist das Schlagzeug stellenweise zu unsauber im Klang, nicht knackig genug. Dafür klingen Gitarre und Bass sehr gut und auch der Gesang kommt gut rüber. Der kann allerdings weder vom Ausdruck, noch von der Aussprache groß punkten. Dabei hilft es auch nicht, wenn sich mit Fredi und Kensington zwei Leute das Mikro (und die Gitarren) teilen. Einer würde sicherlich reichen, wenn er dann Ausdruck und Aussprache entsprechend qualitativ steigern kann. Der Instrumentalteil und die Kompositionen sind ansprechend.
Die Texte hingegen benötigen deutlich mehr an Überarbeitung. Die Zeilen müssen sich nicht reimen. Das mag zum kleinen Lyrik-Einsmaleins gehören, darf aber gerne als überholt angesehen werden. Allerdings ist das nicht die einzige Schwäche der Texte. Wortwahl, Sinn und Aussage der einzelnen Songtexte bieten viel Potential zur Qualitätssteigerung. Zum reinen Durchhören für diejenigen, die an Lyrics nicht interessiert sind, mag es reichen, aber dann sollte man als Band nicht die Lyrics als wichtig betonen: "Die Lyrics sind absolut echt und können Menschen helfen über den Berg zu kommen, falls es ihnen in ihrer momentanen Lebenssituation nicht gefällt." Das finde ich auf der Scheibe nicht.
Das Artwork ist sehr stimmig und gelungen. Das möchte ich an dieser Stelle nicht unterschlagen.
Für eine Eigenproduktion gut produziert, aber konzeptionell und textlich gibt es noch einige Baustellen. Eine klarere Linie, die mit der Musik verfolgt werden soll, sowie bedeutend stärkere Texte, und diese Band liefert gutes Material.
Sophos