Review
Temple Of Baal - Verses Of Fire

Fast scheint es so, als ob sich die Franzosen auf einen vier-Jahres-Rhythmus mit ihren Veröffentlichungen einpendeln, denn das letzte Machwerk Lightslaying Rituals datiert aus dem Jahre 2009 (welches ebenfalls vier Jahre auf sich warten ließ). Wie dem auch sei, Verses Of Fire ist das inzwischen vierte Album in der 15-jährigen Bandgeschichte und knüpft dort an, wo Lightslaying Rituals aufgehört hat.
Auch anno 2013 zelebrieren die Franzosen einen räudigen Bastard aus harschem Black Metal, der mit reichlich Death Metal garniert kredenzt wird. Beginnt der Opener "Το αστέρι 418" noch arg infernalistisch, wird das Tempo alsbald nach unten korrigiert, ehe gegen Ende der fast acht Minuten Spielzeit wieder das Tempo merklich angezogen wird. Keine Kompromisse werden dagegen bei "Bloodangel" eingegangen, der Song brettert herrlich old-schoolig durch die Bretagne, dass es eine wahre Freude ist. Doch auch im unteren Geschwindigkeitsbereich machen Temple Of Baal eine gute Figur, wie man zumindest zu Beginn von "Arcana Silentium" hören kann. Diesen Song kann man auch gleichzeitig als Anspieltipp benennen, zeigt er doch die ganze Bandbreite, mit der die Franzosen zu Werke gehen: böser Doom wechselt sich mit flottem Uptempo ab und auch ein kurzer Ausflug in Black'n'Roll wird hier vorgenommen, der den Franzosen sehr gut zu Gesicht steht. Doch geht es auch apokalyptisch zu Werke, "The 10th Aethyr" fährt eine dichte, imposante Wand auf, die nur von kurzen ruhigen Momenten durchzogen wird. Temple Of Baal gehen anno 2013 sehr abwechslungsreich zu Werke, ständig wird das Tempo variiert und reicht von Doom bis hin zu Blast-Attacken. Somit kommen die Songs, die meist doch über Überlänge verfügen, sehr kurzweilig durch die Membrane.
Verses Of Fire ist ein recht düsterer Hybrid aus Black und Death geworden und sollte in keiner gut sortierten Sammlung fehlen.
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