Review
Temple Of Baal - Lightslaying Rituals

Vier Jahre haben sich die Schwarzkittel aus Frankreich Zeit gelassen, um den Nachfolger des 2005er Machwerks Traitors To Mankind aus den dunklen Seelen herauf zu beschwören.
Heraus gekommen ist ein rohes, ungeschliffenes Black Metal-Album mit einer ordentlichen Portion Death Metal, das einen gleich nach den ersten Takten aus den Latschen bläst. Die Produktion ist nicht zu mächtig geraten und unterstreicht klar die ausgerichtete Marschrichtung der Franzosen. Der Opener "Piercing The Veils Of Slumber" rumpelt dann auch gleich mal ordentlich nach vorne los, lediglich im Mittelteil wird das Tempo merklich zurück geschraubt. Dass die Jungs eine Vorliebe für die oberen Geschwindigkeitsregionen haben, wird sofort beim ersten Durchlauf klar ersichtlich. Auch das nachfolgende "Triumph Of Heretic Fire" donnert an einem vorbei wie ein wild gewordener ICE. Beim Riffing, das trotz der Schnelligkeit mit Melodien angereichert ist, wechselt man durchaus ins Todmetallische. Dass Temple Of Baal aber auch anders können, zeigen sie zum Beispiel bei "Black Sun Of The Damned", der mit gedrosselterem Tempo aufwartet. Zumindest zu Beginn, denn schnell zieht man das Tempo wieder an. Auch "Dead Cult" führt einen anfänglich etwas in die Irre, denn das langsame Midtempo wird auch hier schnell abgelöst. Allerdings stößt man hier nicht in die Highspeed-Stratosphäre vor, vielmehr wird auf grooviges Uptempo gesetzt. Mein persönlicher Favorit ist jedoch "Hate Is My Name". Anfänglich zeigt sich der Song von seiner etwas wirren, ungestümen Seite, gewinnt dann jedoch an Struktur und gipfelt in einem ordentlich mitsingbaren, groovigen Chorus. "Poisoned Words" walzt sich gegen Ende des Rundlings noch durch die Membrane, ehe mit "Vectors To The Void" und "Blessing Of Blackfire" noch einmal mächtig Gas gegeben wird.
Wer sich zur Zielgruppe von ordentlich gebrettertem Death/Black Metal zählt und Vomitory sowie Necrophobic in seinem CD-Regal stehen hat, sollte hier beide Ohren riskieren.