Review
Facebreaker - Dedicated To The Flesh
Facebreaker melden sich zurück. Immerhin drei Jahre nach ihrem letzten Longplayer Infected liegt nun Dedicated To The Flesh in den Händler-Regalen und wartet darauf, dem geneigten Käufer ordentlich aufs Maul zu geben. Das Gesicht brechen halt. Ha! Ihr versteht? Gesicht brechen? Facebreaker? Na, dämmert's langsam? Nicht? Verdammt, ich hätte doch nicht die grünen Pillen nehmen sollen...
Sei's drum, die schwedischen Antlitzverstümmler ergehen sich auch auf ihrem aktuellen Werk wieder dem klassischen Schwedentod der Stockholmer Schule. Geändert hat sich im Vergleich zu den Vorgänger-Scheiben nichts, gar nichts. Immer noch gibt es hochklassigen Elchtod der meist im mittleren Geschwindigkeitsbereich angesiedelt ist und eine gehörige Portion Groove aufweisen kann. Zwar geht es hin und wieder auch mal flotter zur Sache ("Carving For Brains", "World Cremation"), meist aber dominiert die kontrollierte Wucht. Das alles klingt in sich schlüssig und perfekt zusammen passend, führt aber auch dazu, dass einige Songs wie schon 2008 einander recht ähnlich in der Grundstruktur sind. Das alles spielt sich zwar auf verdammt hohem Niveau ab, führt aber wie schon vor fünf Jahren dazu, dass ich wieder nicht die Höchstnote ziehe, dazu fehlen wieder ein paar Aha-Momente. Gut aber ist das Material dennoch, da könnten Fans alter schwedischer Schule deutlich schlechter fahren.
Dass die Herren ihr Handwerk verstehen, steht außer Frage, verlernt hat in den letzten Jahren kein Mitglied dieser Kapelle irgendetwas. Immerhin stehen in der Vita der Bandmitglieder Namen wie Grave, Edge Of Sanity und Scar Symmetry, das alleine sollte schon für Qualität bürgen. Robban Karlssons Growls klingen immer noch so monströs wie immer und lassen bekannte Namen wie Rogga Johansson dagegen ziemlich blass aussehen (oder besser gesagt: klingen), während der Rest der Truppe das Material kompetent und überzeugend einzimmert. Klanglich wird einem auf diesem Output das volle Pfund um die Ohren gehauen, mächtig kracht das Liedgut aus den Boxen. Der Umfang ist ordentlich ausgefallen, das Artwork gefällig und thematisch widmen sich die Schweden wie eh und je der Zombie-Thematik, wovon schon alleine Songtitel wie "Swarm Of Zombies" oder "Tomb Of The Hungry Dead" ein beredtes Zeugnis abliefern.
Facebreaker bieten 2013 nicht, was sie nicht auch schon auf früheren Werken abgeliefert haben. Das aber machen sie auf gewohnt hohem Niveau und bieten somit genau den Stoff, den man auch erwarten konnte. Ich suche jetzt erst mal die blauen Pillen...
Hannes
Vorheriges Review: Tank - Breath Of The Pit