Review
Tank - Breath Of The Pit

Tank waren und sind für mich immer noch untrennbar mit dem Namen Algy Ward verbunden. Seine Stimme und sein Punk-Hintergrund prägten diese Band und machten sie zu etwas Besonderem. Dass sich seine Ex-Kollegen Tucker und Evans unter den Namen Tank selbstständig machten, wurmte den ehemaligen Bandkopf doch so sehr, dass er nicht müde wurde, immer wieder darauf hinzuweisen, diese Kapelle sei nicht die "echte" Band namens Tank. Vor allem nach dem letzten, doch recht glattgebügelten Output konnte ich nicht umhin, dem guten Algy recht zu geben. Umso besser, dass der Herr mit der markanten Stimme endlich selbst mit neuem Material zu Potte kommt. Dachte ich zumindest...
Denn das, was Herr Ward da auf Breath Of The Pit veranstaltet, ist gelinde gesagt ein Trauerspiel. Da, wo die werten Ex-Kollegen zu glatt und radiotauglich sind, geht Algy den genau entgegengesetzten Weg und liefert Material ab, das schlichtweg unausgegoren wirkt. Angepisst ja, aber nicht so rebellierend wie die Klassiker von Tank, sondern unkoordiniert und unkontrolliert. Ein paar recht gefällige Gitarrenläufe findet man zwar auf dem Rundling, aber das war's dann auch schon mit den Sonnenseiten des Songwritings. Keiner der Songs weist eine nachvollziehbare Linie auf, die Breaks wirken ungelenk, die Stücke an sich meist ziellos. Vorbei scheinen die Zeiten von Großtaten wie Filth Hounds Of Hades oder Honour & Blood, denn während besagte Meisterwerke großartige Songs vorweisen konnten, klingt das aktuelle Machwerk wie eine schlecht gemachte Parodie dieser Scheiben.
Als wären das noch nicht genug der Tiefpunkte, kommt das Ding hier mit einem Sound daher, der selbst die von mir in dieser Hinsicht schon arg gescholtene selbstbetitelte 87er Scheibe dastehen lässt wie ein Wunder der modernen Klangkunst. Derartig übersteuert und stümperhaft abgemischt habe ich schon lange keine Scheibe mehr gehört. Blechern und rumpelig kratzt das Album ständig an meinen (Gehör)Nerven und lässt mich verwundert den Kopf schütteln ob dieser Manifestation der abmischungstechnischen Unfähigkeit. Da hilft auch die überdurchschnittliche Spieldauer nichts, denn eigentlich möchte ich einfach nur weiterschalten.
Algys Tank klingt zwar deutlich mehr nach Tank als die Band mit Doogie White am Mikro, aber halt nur nach Tank in grottenschlecht. Während War Nation zwar belanglos, aber wenigstens nicht aggressiv schmerzhaft ausfiel, treibt mir Breath Of The Pit Tränen der Enttäuschung in die Augen. Da hat Herr Ward weder sich noch den Fans der ursprünglichen Band einen Gefallen getan, so kann man seinen Ruf auch zerstören.
Hannes
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