Review
Amaranthe - The Nexus
Also, nachdem der geschätzte Kollege Hannes ja mit dem ersten Output dieser Kombo aber so gar nix anfangen konnte, versuche ich das hier mal. Siehe da, so schlecht ist das doch alles gar nicht.
Klar ist das durchaus kalkuliert und auf Effekt gebügelt, aber das muss ja nicht verwerflich sein. Amaranthe servieren auch auf ihrem zweiten Album eine mehr als fesche Mischung aus Knüppelei, Melodic Death, sehr harmonischen Klängen und gleich drei Sangesmeistern, die teilweise für Klargesang, teilweise für Grunzereien stehen. Natürlich ist das keine Anarcho-Mucke, aber der Opener "Afterlife" zeigt gleich, wo es lang geht: schnell, heftiges Drumming, und dann eine Weichspüler-Kur drüber (ich bin ja auch nebenberuflich als Coiffeur tätig, und das kommt nun zum Tragen...).
Klar klingt das zuweilen als ob Dieter Thomas Heck eine Kategorie Death Schmonzette eingeführt hätte und hier den ersten Interrrprrrrreten präsentiert, aber die Freunde lassen sich nicht abhalten, mit "Invincible" und "The Nexus" (welches Modell? 6? dann wird es ganz ganz heiß, lieber Rick Deckard...) weiter im gleichen Takt zu fahren: teilweise heftig auf die Mütze, und dann wieder so zuckrig wie alles was auch am Samstag Abend im ZDF laufen darf.
Wenn Hannes anmerkte, dagegen wirkten Sonic Syndicate wie Haudegen - ja, mag sein, und nachdem ich bekanntermaßen ja der einzige auf diesem Planeten bin der auch für diese Kapelle etwas übrig hat, sage ich auch hier mal: so ist es. Und mit was? Mit Recht! Also mir gefällt's, und einer Dame kann man durchaus auch mal zu Gehör bringen. Für die Herren, die so was auch interessiert.
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