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Review
Lifeless - Godconstruct
FDA Rekotz wird noch zu meinem Stamm-Label. Was da in den letzten Jahren an qualitativ hochwertigen Veröffentlichungen auf den Markt kam, lässt sich schon fast nicht mehr überblicken, selbst, wenn man die Auswahl auf traditionellen Todesmörtel beschränkt. So fügt sich auch das aktuelle Werk von Lifeless nahezu nahtlos in die bisherigen Outputs dieses Labels ein.
Lifeless kommen zwar aus Dortmund, klingen aber so, als wären sie in Stockholm aufgewachsen und hätten die Gegend oder die 90er Jahre nie verlassen. Godconstruct ist eine einzige Huldigung an die Urväter des schwedischen Death Metal, Dismember, Grave und frühe Entombed lassen an jeder Ecke grüßen. Ein Preis für Originalität lässt sich damit natürlich nicht gewinnen, aber auch wenn die Scheibe nichts enthält, was man so oder ähnlich nicht schon einmal gehört hätte, sind die Songs doch auf überdurchschnittlichem Niveau geschrieben und bieten innerhalb der selbst gewählten Genregrenzen doch überraschend viel Abwechslung. Dazu kommt noch ein Gespür der Band für eingängige Melodieführung, die auch im Gedächtnis hängen bleibt sowie ein fast schon greifbarer Enthusiasmus beim Erschaffen des Materials. Originell nein, äußerst unterhaltsam auf jeden Fall.
Sänger Marcs kehlige Stimme passt zum Sound wie der sprichwörtliche Arsch auf Eimer, die Gitarren sägen wohlige Schauer hinterlassend im Tiefsttonbereich und die Rhythmusfraktion liefert den nötigen Druck, um die Tracks durchschlagskräftig zu gestalten. Die Produktion erinnert ebenfalls an klassischen Elchtod, könnte aber noch ein Quäntchen mehr Dampf vertragen. Allerdings heißt das nicht, dass der Klang als schwachbrüstig zu bezeichnen wäre, brauchbar klingt das Ding allemal. Fast 50 Minuten sich eine recht überzeugende Spieldauer und das Cover weiß das Auge durchaus zu erfreuen.
Lifeless betreten mit ihrem neuesten Werk kein musikalisches Neuland, sondern wandeln auf bewährten Pfaden. Das mag für den ein oder anderen zwar nicht besonders spektakulär oder gar innovativ sein, für mich ist es aber eine gelungenen Zeitreise in eine Ära, die mich nachhaltig geprägt hat. Dafür gibt's verklärte fünf Zähler.
Hannes
