Review
Rick Springfield - Songs For The End Of The World
Also, wenn das Ende der Welt so klingt, dann soll die Biene Maja recht haben, dann soll es heuer gerne mal kommen. Denn der gute mittlerweile auch alte Rick rockt hier so fröhlich durch die Gegend dass wir uns fühlen wie beim Restaurant am Ende des Universums, wo man ja auch bekanntlich genüsslich allabendlich das Ende der Welt bestaunen kann (so zumindest wenn man per Anhalter durch die Galaxis unterwegs ist).
Was besonders gefällt ist die Gerade-heraus-Manier, mit der Rick hier ans Werk geht. Richtig gut war er ja immer entweder bei straighten, aber atmosphärischen Losgeh-Nummern wie "Jessie's Girl", "Love Somebody" oder das brillante "Living In Oz", oder aber bei Balladen, die mit feinem Gespür unter die Haut gingen. Verdaddelt hat er sich dann irgendwann mit Müll wie "Celebrate Youth" (ein Hit muss nicht immer gut sein), und sein letztes Album Venus In Overdrive enthielt zwar mit "What's Victoria's Secret?" eine sehr gute Nummer, aber auch einige Füller.
Jetzt donnert er mit "Wide Awake" massivst ab, tolle Melodie, durchaus flotter Rhythmus, cooler Refrain. Da geht was, so finden wir das gut. Auch das ebenso aufgeweckte "Our Ship's Sinking" macht Freude, fährt ins Tanzbein und atmet im positiven Sinne den Geist der guten alten Zeiten. Trockenes, fast schon hartes Riffing und selbstironischer Text zeichnen "I Hate Myself" aus, bevor mit "You And Me" eine wirklich zauberschöne Ballade am Start ist. So geht es weiter, teilweise fein akustisch, teilweise rockend, aber nie langweilig oder verstaubt.
Jetzt wäre eigentlich nur zu wünschen, dass er endlich mal auch in Deutschland auf Tour kommt. Vielleicht mit seinem gerne verwechselten Namensvetter Bruce (also dem Springsteen) - denn der kommt ja im nächsten Juni zu uns.
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