Review
Nocte Obducta - Verderbnis (Der Schnitter Kratzt An Jeder Tür)
VÖ: 04. November 2011
Zeit: 41:57
Label: MDD Records
Homepage: www.nocte-obducta.de
Es ist schon komisch, erst verkündet man groß das Ende einer Band, dann wird zwei Jahre danach noch das letzte musikalische Werk veröffentlicht und nun spricht man "nur" noch von einer Auszeit, die die Band sich genommen hat. Das soll mal einer verstehen.
Wie dem auch sei, drei Jahre nach Sequenzen Einer Wanderung rotiert nun das neueste Machwerk dieser Ausnahme-Blackies in meinem Schacht. Und auch diese Scheiblette trägt klar die Handschrift von Nocte Obducta, auch anno 2011 liefert man ein vielschichtiges, progressives Werk ab, das sich erst bei mehreren Durchläufen nach und nach erschließen lässt. Dabei gehen Nocte Obducta jedoch weitaus weniger "bombastisch" zu Werke als noch beim 2005er Werke Nektar Teil 2, auf Verderbnis hat klar der rohere Black Metal die Oberhand erhalten. Die Jungs sind also einen Schritt in ihre Vergangenheit getreten ohne jedoch musikalisch einen Rückschritt zu machen.
Abwechslung wird auch auf dem neuen Album groß geschrieben, von ruhigen, verträumten aber dennoch intensiven Momenten ("Obsidion Zu Pechstein"), über Doom ("Schweissnebel") über flotten Black'n'Roll ("Niemals Gelebt") bis hin zu flotterem Midtempo reicht auch 2011 die Palette. Wobei bei "Niemals Gelebt" die Snare in bester St. Ärgernis-Manier vor sich hin scheppert. Aber auch mächtige Soundwände werden aufgebaut, wie bei "Wenn Ihr Die Sterne Seht" eindrucksvoll zu bestaunen ist.
Verderbnis ist etwas "retro", beinhaltet jedoch alle Trademarks, die man von Nocte Obducta gewohnt ist. Der Scheibe sollte man auf jeden Fall mehrere Durchläufe gönnen, damit man alle Feinheiten erkennt.