Review
Yattering - Genocide
Yattering hatten in der Vergangenheit wie viele andere Bands vor ihnen das Pech, teilweise zu blauäugig in die Musikwelt hineinzumarschieren und sind damit natürlich prompt auf die Schnauze gefallen, was letztendlich auch den Release ihrer neuen LP "Genocide" verschob. Doch zum Glück haben sich Candlelight der polnischen Combo angenommen und dieses Prachtstück nun veröffentlicht.
Yattering haben sich wie so viele polnische Bands vor ihnen dem Death Metal verschrieben, doch wer hier eine weitere Variante von Morbid Angel oder Vader erwartet, wird mit "Genocide" absolut nicht glücklich werden. Die Vader'schen Jammerhaken-Soli sind hier nur sporadisch vorhanden und auch sonst fahren Yattering eine viel technischere Schiene als die Kollegen. Und dabei quillt das Gitarrenduo Hudy / Thrufel regelrecht über vor Ideen. Das was hier abgeht hat mit klassischem Death Metal kaum mehr was gemein, eigentlich ist das hier mehr oder weniger Dream Theater für Death Metaller. Das spielerische Niveau ist auf allerhöchstem Level, die Songs sind vertrackt ohne Ende, weshalb man ein paar Durchläufe braucht, um das Werk einigermassen zu erfassen und von den Tempi-Wechseln will ich fast gar nicht reden. Was Drummer Zabek hier vom Stapel lässt, ist mit Worten kaum zu beschreiben, zig Tempi- und Rhythmuswechsel pro Song und das mit der Präzision eines Uhrwerks, einfach Wahnsinn der Typ. Eigentlich fallen mir hierzu nur Death als Referenz ein.
Sollten Yattering weiterhin solche Mörderalben veröffentlichen und vielleicht noch die ein oder andere Melodie mehr mit in ihre Songs einbauen, können sich alle Todesblei-Combos warm anziehen oder gleich ganz einpacken. Auf der Homepage der Band kann man die Songs probehalber mal anchecken und das kann ich nur empfehlen.