Review
Barilari - Barilari
Wie? Larifari? Nein, Barilari heisst der Mann - der, dessen Name Band und Album den Namen gibt. Und Larifari ist es beileibe auch nicht, was er mit seinen wackeren Mitstreitern Emppu Vourinen, Sami Vänskä, Jukka Nevalainen, Jens Johansson, Daniel Telis, Nayla Scalia, Walter Giardino, Rodrigo Gudina, Sampo Korkeala und Mikko Susitaival auf die Beine gestellt hat. Man merkt schon an den vielen mehr oder weniger bekannten Kollegen, dass es sich bei Barilari nicht um eine Band handelt, sondern um ein Soloalbum. Adrian Barilari ist nämlich hauptberuflich Sänger von "Rata Blanca", einem in Argentinien wohl schweineberühmten Heavy-Rock-Act. Für sein Soloalbum hat er nicht nur selbst Stücke geschrieben; seine Gäste steuerten auch selbst teilweise ganze Songs bei.
Stilvoll bewegt er sich im Zwielicht zwischen Heavy Rock und Power Melodic Speed-Metal a la Rhapsody, Stratovarius oder Nightwish. Ein sehr abwechslungsreiches Album, das gekonnt beide Stile vermischt und von höchstem musikalischem Können getragen wird. Barilari hat wirkliche Meister ihres Faches um sich versammelt, was sich beispielsweise in sehr, sehr geilen Gitarrenintros ("Your Private Conquest") oder filigranen Keyboard- und Gitarrenläufe ("Master Of The Dark") äußert. Tolle Einfälle wie z.B. einzelne Stücke komplett in Spanisch gesungen,("La Leyenda Del Hada Y El Mago"), ein kurzer gesprochener Part ("Raindrops Of Fire"), ein paar echte (=nicht gesampelte) Cellopassagen ("The Shadows Will Remain Behind") oder der Einsatz von weiblichen Vocals (nochmal bei "Raindrops Of Fire") sowie eine über neun Minuten lange Coverversion von Rainbows "Stargazer" runden das Ganze ab.
Tja, und dann kommen wir zu dem, was mir an der Scheibe so gar nicht gefallen will und worauf jedoch naturgemäß ein Hauptaugenmerk liegt: Die Stimme von Adrian Barilari. Ich gebe gern zu, dass er ein sehr guter Sänger ist, dessen Sangeskünste mit jedem mithalten können. Seine hohe, obertonreiche Stimme geht mir aber nach einiger Zeit dermaßen auf den Wecker, dass ich mich auf jeden Instrumentalpart freue. Und das ist wohl nicht Sinn der Sache. Natürlich ist die Stimme Geschmackssache und ich kann nur jedem empfehlen, mal in die im übrigen sehr toll aufgemachte CD reinzuhören und sich ein eigenes Urteil zu bilden. Denn musikalisch gibt's wirklich nix zu meckern.