Review

Das zwanzigste Jubiläum ist vorüber, die Feier verdaut, also wird es langsam Zeit, ein Nachfolgewerk zum 2009er Output In The Bondage Of Vice unters Volk zu bringen. Und so schicken sich Dead an, ein weiteres Mal die Fahne des Sleaze-Grinds hochzuhalten und den Zilliarden an Fans genau das zu geben, wonach sie hungern.

Obwohl, vielleicht doch nicht ganz, denn auf Hardnaked... But Dead! treten die die Nürnberger noch seltener aufs Gaspedal als noch vor zwei Jahren, die meisten Stücke rumpeln im Midtempo-Bereich vor sich hin. Macht aber eigentlich nichts, denn auch mit angezogener Handbremse machen die Stücke durchaus Spaß. Immerhin bekommt man damit durchweg abwechslungsreiches Material geboten, von dem zwar nur wenige Stücke eine explizite Empfehlung verdienen, das aber durch die Bank als solide bezeichnet werden kann. Ja, mit "Perfumes Of Doom" haben die Franken sogar einen richtig guten, leicht doomig angehauchten Track aufs Plastik gebannt, der schon am Anfang klar macht, woher denn die besagten Parfüme kommen (mehr wird an dieser Stelle nicht verraten).

Gesanglich haben wir es mal wieder mit den bekannten dreistimmigen Grunz-Röchel-Keif-Vocals zu tun, für die Dead auch bisher schon bekannt waren. Das macht die Stücke noch ein wenig abwechslungsreicher, das kann sich hören lassen. Instrumental bekommt man wie gewohnt Hausmannskost vorgesetzt, welche die Tracks adäquat präsentieren kann, ohne Anlass zu grenzenlosem Jubel geben zu können. In diesem Genre braucht's das aber auch gar nicht, Gerumpel gehört hier einfach dazu. Ein wenig zu rumpelig allerdings ist mir der Klang des Silberlings ausgefallen, etwas mehr Pfeffer hätte den Stücken meines Erachtens nach schon gut getan. Dafür passen Umfang und Aufmachung wiederum.

Dead präsentieren sich anno 2011 in solider Form. Ein bisschen variabler als früher, was gut ist und auch deutlich rumpeliger, was nicht so meinen Geschmack trifft. Wer auf Krawall-Combos wie Abscess, Pungent Stench oder Autopsy steht, findet hier Stoff, der ihm mit Sicherheit gefallen dürfte, der Rest sollte mal vorsichtig reinhören.

Hannes

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