Review
9mm - Dem Teufel Ein Gebet
Mein erster Berührungspunkt mit den Jungs von 9MM ist nun schon wieder gute zwei Jahre her, damals waren sie noch im Vorprogramm von Frei.Wild unterwegs und heizten den Anwesenden ordentlich ein. Das 2010er Album hat bei meinem Redaktionskollegen Holgi für Begeisterung gesorgt, nun rotiert Dem Teufel Ein Gebet in meinem CD-Schacht.
Geändert hat sich im Gesamtsound der Band um Rock Rotten nicht wirklich viel. Auch anno 2011 dominiert ein Bastard aus dreckigem Rock'n'Roll, Punk und einer gehörigen Leck-Mich Attitüde das Geschehen.
Mit "Wenn Träume Fliegen" hat man einen vortrefflichen Einstieg in die Scheibe gewählt, der nicht allein aufgrund des eingängigen Refrains zum Mitträllern einlädt. Die nächsten beiden Songs stehen dem in nichts nach, treibender Punk-Rock lautet hier die Devise. Allerdings muss ich gestehen, das im Mittelteil der Scheibe irgendwie die Luft draußen zu sein scheint. Songs wie "Evil Knievel" oder "Feigheit" kommen hier einfach nicht so zwingend auf den Punkt, wie es die Songs am Anfang der Scheibe gemacht haben. Auch "Amigos Para Siempre" klingt mir zu glattgebügelt, auch wenn man den Refrain mit gefühlten drei Promille noch auf die Reihe bekommt. Zum Schluss wird dann aber doch wieder die Assi-Keule geschwungen bei "Störtebecker". Zum Finale gibt es mit "Durstige Männer" noch eine Coverversion von den Dimple Minds, wobei man sich hier kaum vom Original unterscheidet, was wohl auch darin begründet ist, dass das Original bereits extrem "assi" ist...