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Blood Stain Child - Epsilon

Blood Stain Child - Epsilon
Stil: Melodic Cyber Death Metal
VÖ: 30. Juni 2011
Zeit: 49:46
Label: Coroner Records
Homepage: www.bloodstainchild.com

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Ui, dachte ich mir, als ich diese CD zu sehen bekam: ein in zarten Pastellfarben gehaltenes Bildchen aus Japan, das ist doch was für meinen BSI... doch weit gefehlt. Über die grundlegende musikalische Ausrichtung der Japaner haben meine Kollegen Robert und JR bereits in ihren Reviews zu den 2006er (Idolator) und 2007er (Mozaiq) Alben reichlich Stellung genommen. Auch vier Jahre nach dem letzten Album hat sich am Grundtenor nicht viel geändert, ihre Vorliebe zur Göteborg-Szene können Blood Stain Child einfach nicht verstecken. Müssen sie aber auch nicht, denn was sie machen, läuft außerordentlich gut rein. Dabei spielt die neue Sängerin Sophia, die den Posten von Sadew übernommen hat, eine nicht unwesentliche Rolle.
Als Genre wird seitens des Labels Cyber Metal angegeben, was man getrost noch um die Bezeichnungen Melodic Death Metal und - ähem - Metalcore ergänzen kann und auch sollte. Wer jetzt angesichts des bösen MC-Wortes gleich die Nase rümpft, der urteilt vorschnell. Doch aufgrund des stellenweise statt findenden Wechselgesangs von Sophia (Clean Vocals) und Ryo (Bass, Growls) kann dieser Hinweis nicht ausbleiben. Wobei ich von der Stimme der doch zierlich anmutenden Dame sehr positiv überrascht bin. Kein hohes Engelsgezirpe, nein, eine kräftige Stimme ist hier angesagt. Und genau damit bekommen Blood Stain Child einen guten Schuss Eigenständigkeit in ihren Sound, der wie gesagt oft in Richtung Schweden schielt. Speziell die Einstiege zu "Forever Free", "Unlimited Alchemist" und "La+" lassen stets das In Flames-Logo vor dem geistigen Auge erscheinen. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen stehen deutlich exzessivere Industrial-Spielereien als es in Schweden üblich ist, was auch dem starken Einsatz der Synths zu verdanken ist. Nehmen wir hier das extrem treibende "Stargazer", welches ohne dieses Tasteninstrument und den Industrial-Einschlag nur halb so gut wäre. Auch einen schönen (ja-ha) Singalong-Song hat man mit "S.O.P.H.I.A." am Start, dessen zuckersüße Melodie im Refrain fast schon die Membrane verstopft. Und doch: es funzt. Gar in technoide, ja in EBM-Gefilde wagt man sich mit den ebenfalls extrem treibenden "Electricity" und "Dedicated To Violator" vor. Wer jetzt aber denkt, Blood Stain Child können nicht ordentlich Popo treten, der irrt. Die angeführten Schweden-Vergleich kommen ja auch nicht einfach so. Und das Komische daran ist: flottes Uptempo, melodisches Riffing, eine gehörige Portion Aggressivität und klare weibliche Vocals passen hier wunderbar zusammen.
Wer sich eine Kombination aus den bereits genannten In Flames und Evanescence auf Ecstasy vorstellen kann, liegt hier genau richtig.

Ray

6 von 6 Punkten

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